Bei Wikipedia findet man folgendes über diesen Tag:
Die krankhafte Angst vor einem Freitag dem 13. wird Paraskavedekatriaphobie genannt. Dieses Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem Freitag, dem Dreizehnten, nicht aus dem Bett trauen
Herr Groß* wohnt irgendwo bei Limburg. Oh sorry, Limburg an der Lahn. Denn er nimmt es sicherlich genau. Nicht das ich den Herrn gut kenne, aber so schätze ich Ihn ein. Gut, von Anfang an: Gestern hatte ich eine Ladestelle in Diez. War wunderbar. Die Verlader waren nett, ich war freundlich. Also alles toll.
Auf dem Weg zur Autobahn durfte ich durch eben dieses Limburg a. d. Lahn fahren. Ist ja eigentlich ein schönes Städtchen. Trotzdem zog ich es vor, die Auffahrt Limburg – Süd zu nutzen. Auch wenn ich Richtung Köln mußte. Aber das ersparte mir den Weg durch die halbe Stadt.
Kurz vor dem Ortsende teilt sich die Strasse. Für mich hieß das links einordnen. Ein Pkw war hinter mir, kein Problem. Kurz geblinkt und rüberziehen. Wie so oft.
Das gefiel dem Fahrer des mausgrauen Kleinwagens aber nicht. Mit lauten Hupen machte er auf sich aufmerksam. Wenn es dessen Nerven beruhigt, habe ich nichts dagegen. Soll er machen.
Kurz vor der Autobahn überholte er mich. Natürlich nicht, ohne ein Foto von mir und den Lkw zu machen. Handys nutzt man halt nicht nur zum telefonieren. Das er dabei fast einen Arbeiter der mit Markierungsarbeiten beschäftigt war, über den Haufen fuhr, sei nur am Rande erwähnt.
Zwanzig Minuten später klingelte mein (Dienst-) Telefon. Das Ding hat übrigens noch keine Kamera. Aber zurück zum Thema: Ich erfahre von einem meiner Disponenten, dass sich jemand beschwert hat, den ich von der Strasse abgedrängt haben soll.
Ein kurzes, aber lautes Lachen war die Antwort. Gefolgt von der Frage, ob der Typ noch lebt. Denn wenn ich den abgedrängt hätte, wäre er jetzt tot. Oder zumindest im Krankenhaus.
Mein Gesprächspartner fand das nicht so lustig. Der Mann hätte seine Telefonnummer hinterlassen. Ich sollte den anrufen und mich entschuldigen.
Klar. Nichts leichter als das. Es meldete sich eine Frau. Ich fragte nach Herrn Groß*. Kurz darauf war er am Telefon. Den genauen Inhalt seiner Rede kann ich nicht mehr widergeben. Er faselte was von einem Ultimatum.
Bis 18.00 Uhr sollte eine Entschuldigung von mir kommen. Wenn nicht, würde er mich wegen Nötigung anzeigen. Ich erkundigte mich nach seinem Wohlbefinden. Darauf kam keine Antwort. Also legte ich auf.
Vielleicht ist es doch besser, an einem Freitag dem 13. im Bett zu bleiben. Oder am Montag dem 16. Von mir aus auch an jeden anderen Tag. So geht man jedem Ärger aus dem Weg. Denn wer schläft, sündigt nicht.
Ich fühle mich nicht schuldig. Warum auch. Trotzdem weiss ich, dass der mich anzeigt. Solche Leute brauchen das. Demnächst in nicht allzu ferner Zukunft darf ich wieder einer Vorladung folgen und mich rechtfertigen. Ich habe ja nichts besseres vor.
*Name geändert
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