Die Lage in und um Calais beschäftigt mittlerweile auch die deutschen Medien. Was allerdings bei der Berichterstattung komplett untergeht, ist das Chaos auf der anderen Seite des Ärmelkanals.
Stefan Musik, Lkw-Fahrer aus Schweinfurt, stand letzte Woche in England:
4 KommentareIch möchte auf diesem Weg einmal darauf aufmerksam machen, mit welchen Umständen wir Fahrer zu kämpfen haben. Ich stehe auf der M20, 44 Kilometer vor Dover und warte darauf, irgendwann mal auf eine Fähre zu kommen um nach hause fahren zu können.
Man hört in den Medien immer was von den Imigranten, die versuchen über den Eurotunnel von Frankreich nach England zu gelangen. Wer erzählt mal was von uns? Das wir Stunden oder Tage aufgereiht auf der Autobahn stehen, ohne eine Möglichkeit aufs Klo zu gehen oder zu duschen oder etwas warmes zu Essen zu bekommen, dass interessiert scheinbar niemanden.
Zu allem Überdruss werden die Touristen von den Fährgesellschaften bevorzugt behandelt und dürfen an uns vorbei in den Hafen fahren. Aber das ist ja auch verständlich, die wollen ja in den Urlaub fahren.
Wir wollen ja nur nach hause zu unseren Familien, die wir eine ganze Woche nicht gesehen haben oder manche Kollegen vieleicht mehrere Wochen nicht. Wir, die dieses Europa am laufen halten und mit allem versorgen was es benötigt zum leben werden behandelt wie der letzte Dreck.