Besoffen und ohne Licht gegen nen abgestellten Anhänger geknallt, der dort geparkt war, weil auf dem Betriebsgelände zu wenig Platz ist und auf dem Parkstreifen eventuell stehende Lkw ein Wohnzimmer verdunkeln würden.
Kann man sich nicht ausdenken sowas…
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Wenn Ihr Euch manchmal fragt, wieso Autofahrer so fahren, wie sie fahren:
Bei einer Großkontrolle hat die Magdeburger Polizei 550 Autofahrer überprüft. Vorrangig sollte die Fahrtüchtigkeit geklärt werden.
Hier die Bilanz:
- 31 x Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen wegen des Verdachts des Fahrens unter Betäubungsmitteln
- 2 x Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen wegen des Verdachts des Fahrens unter Alkohol
- 51 x sonstige Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen
- 10 x Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz
- 9 x Anzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis
- 1 x Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr
- 1 x Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs
- 5 x Anzeigen wegen Verstößen gegen das Waffengesetz
- 2 x Verstoß Pflichtversicherungsgesetz
- 2 x Verstoß Aufenthaltsgesetz
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Eine Solidaritätsadresse von Verdi? Ist das Verarschung? Die Fahrer hausen da seit zehn Wochen auf nen stinkenden Rasthof.
Macht lieber Druck, dass das Mindestlohngesetz kontrolliert wird. Und die Kabotageregelungen. Und das solche Fahrer spätestens alle drei Wochen nach Hause kommen.
Wenn jemand an der Belastungsgrenze angekommen ist, dann die Fahrer in Gräfenhausen. Dabei wollen die „nur“ die ihnen zustehende Kohle bekommen.
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Es gibt Berichte, da denkt man erstmal, „was?“ oder „häh?“:
Diese Reise wird einer Gruppe Senioren aus Sachsen-Anhalt lange in Erinnerung bleiben: Ihr Busfahrer hat sie unterwegs einfach sitzen lassen. Schließlich mussten das Rotes Kreuz ausrücken und die Reisenden versorgen.
Die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet
Einfach sitzen gelassen auf einem Parkplatz in Baden-Württemberg. Ist ja unglaublich. Was erlauben Busfahrer?
Nee, ist es nicht. Denn hier klingt das alles ein bissel anders:
Auf der Fahrt hat es laut den Fahrgästen keinerlei Verpflegungsstops gegeben, es wurden nur Parkplätze mit WC angefahren, wie auch der letzter Parkplatz auf der Gerlinger Höhe an der A81. Hier war nach Aussagen der Reisegruppe die Fahr- und Lenkzeit des Busfahrers erreicht, und eine Weiterfahrt durch selbigen nicht mehr möglich. Ein befreundeter Busfahrerkollege kam mit dem PKW zu dem Autobahnparkplatz und hat angeboten, den Bus voll zurück nach Magdeburg/Stendal zu fahren.
Der Busunternehmer soll dies nicht zugelassen haben und untersagte dem zur Hilfe geeilten Busfahrerkollege die Weiterfahrt mit dem Reisebus. Laut den Insassen soll der Chef der Busfirma dann den Fahrer mit der bereits vollen Lenkzeit angewiesen haben, die Fahrt ohne Fahrerkarte schwarz zu fahren. Dieser verweigerte diese Anweisung, worauf es laut der Senioren am Telefon auch hieß, der Busfahrer sei am Telefon von seinem Chef gefeuert worden.
Dieser packte sodann seine eigenen Getränke die im Bus verkauft werden in den PKW des Kollegen um, und beide verschwinden dann vom Autobahnparkplatz und ließen die Fahrgäste und den Bus dort einfach stehen.
Gelesen bei: 7aktuell
Erst lässt das Busunternehmen den Fahrer wissentlich die Lenkzeit überschreiten, der besorgt dann von sich aus einen anderen befreundeten Fahrer. Die Firma lässt den aber den Bus nicht wenigstens zu einem nächstgelegenen Hotel fahren. Geschweige denn, bis nach Magdeburg.
Tja, Pech für das Unternehmen Der Fahrer hat richtig gehandelt. Denn Lenkzeit voll, heißt Feierabend.
Das der die Leute auf nen unbewirtschafteten Parkplatz sich selbst überlassen hat, dass Problem zwischen Chef und ihm also auf dem Rücken anderer ausgetragen wurde, ist nicht so toll. Aber er wurde ja schon vorher gekündigt.
Gut ist jedenfalls, dass Lenk- und Ruhezeitverstöße endlich mal so an die Öffentlichkeit kommen – und nicht nur über Polizei- oder Unfallmeldungen. Und was mit Personal passiert, welches nicht bereit ist, gegen solche Gesetze zu verstoßen.
Davon abgesehen.Überall liest man was vom Fachkräftemangel. Schön wäre, wenn Fahrer und Fahrerinnen öfter so handeln würden.
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