Dienstag Abend Feierabend in einem Industriegebiet zwischen Modena und Mantova. Während ich einen Happen esse und nen Bier trinke, plötzlich ein Schlag, so als ob jemand draussen aufs Blech schlägt oder irgendetwas auf den Lkw gefallen ist.
In der Firma auf der anderen Straßenseite wurde noch gearbeitet, sonst war aber niemand zu sehen. Rechts war zwar ne Hecke, aber kein Baum. Von oben konnte also auch nichts herabgestürzt sein. Bin dann ausgestiegen, um zu schauen, was passiert ist. Im Schein der Straßenlaternen hab ich aber nix entdeckt.
Dafür dann am nächsten morgen beim Rundgang um den Lkw:
Das Glas vom Fernscheinwerfer oben rechts war geplatzt. Im Stand. Unglaublich. Was für eine Gülle. Keine Ahnung wieso. Da kann ich nur mutmaßen. Da ja unten rechts die Ecke fehlt. Ob die beim zerspringen abgeplatzt ist oder schon länger weg ist, weiß ich nicht. Hab da nie drauf geachtet.
Wie geschrieben, mehr als Mutmaßungen gibt es nicht. Mein ärgster Verdacht ist dieser Hagelschlag vom Juli letzten Jahres. Eventuell hat das Glas da auch was abbekommen. Aber ist nur eine Vermutung.
Ärgerlich auch, ich gebe den DAF wahrscheinlich nächsten Freitag eh ab. Nach drei Jahren will ihn Paccar Leasing wiederhaben. So lange hätte das Glas ruhig noch halten können.
Vor einigen Tagen ein Video gesehen, in dem geht es um Elektromobilität bei Lkw. Eine Spedition zeigt da nen kurzes Filmchen, in dem die einen ihrer Elektrotrucks vorstellen.
In dem Clip präsentieren Brian und Chris, zwei Fahrer von diesem Fuhrunternehmen – nehme ich mal an – die Vorteile eines Elektro-Lkw: Umweltfreundlich und Geräuschreduzierend, der Komfort innerhalb des Fahrzeugs ist sehr sehr stark, er lässt sich toll lenken und die Hupe ist auch super.
In den Kommentaren darunter, oh oh, da kommen Meinungen zusammen. Die sind bestreitbar, kontrovers, umstritten, peinlich. Dabei ist die Vorstellung des eLkw vom Glomb auch nur heiße Luft. Denn es zeigt Leute, die etwas gut und toll finden müssen, dann aber doch nur dumm labern. Irgendwie bemühend pedantisch.
Die Antworten darunter dann halt dem Film entsprechend:
Oder wo gibt’s Ladesäulen? Unter all den dummen Meinungen die einzig brauchbare Frage.
Ziemlich locker zeigt und erzählt der. Und das zuschauen und zuhören macht einen nicht dümmer. Dazu widerlegt er viele Meinungen von, wie soll ich die nennen, eben diesen alteingesessenen Supertruckern auf z.B. Facebook, wenn es, wie oben, um das Thema „Elektro-Lkw“ oder „Elektromobilität“ geht.
Wie ist das mit der Ladeinfrastruktur? Und wie viel elektrische Energie ist nötig? Laut dem „Elektrotrucker“ nicht immer einfach, aber es wird besser. Der fährt oft über die A7, Kasseler Berge, und grad da, bis Würzburg runter, gibt es etliche Möglichkeiten, Batterien zu laden. Ach ja, nach eigener Aussage fährt er den momentan stärksten Lkw Europas. Über tausend PS hat das Teil wohl. Ist ein Iveco. Ob das so ist? Keine Ahnung.
Also wie geschrieben, wen es interessiert, ich finde die Videos unterhaltsam.
Ich hatte so eine Freude heute. […] Manchmal muss ich mich schon so zwicken, weil ich das einfach so geil finde. Ich bin jetzt seit sechs Wochen Berufskraftfahrer und hab hier die coolsten Touren, ich darf den leistungsstärksten Lkw in ganz Europa fahren. Das muss man sich mal ausmalen. Der hat über tausend PS. Das macht so eine Freude, dass mir der Nanno Janssen das Vertrauen ausgesprochen hat und das ich da so viel Freiheiten genießen darf. […]
Und stellt Euch das mal vor, ich fahr grad von Stuttgart nach Bremerhaven an einem Tag mit einer Zwischenlandung […]. Da muss man sich schon manchmal zwicken, wie weit wir da schon sind und wie nah man das erleben kann. Das ist wirklich so geil das Thema, ich hab da wirklich ne neue Leidenschaft gefunden, dieser Batterieelektrische Logistikmarkt oder diese Welt. Die ist ja sowas von geil. Wirklich cool.
Am frühen Abend stehe ich in einem kleinen Industriegebiet irgendwo bei Brescia, ordne noch ein paar Papiere, stell nebenbei die Standklima an, dann reist mich die nervige DAF-typische Fehlermeldung <<<Tedem Tedem Tedem >>> aus meiner letzten Restarbeit. Ich denke mir noch so „Hä? Ist doch alles aus. Was soll das jetzt?„
Ein Blick auf die Anzeige und schon war klar, was das jetzt sollte. Nämlich ein kritischer Batteriestand. Komisch war nur, dass die eigentliche Batterieanzeige hundert Prozent anzeigte. Also beide gut geladen. Nach ner Stunde stellte ich den Motor wieder ab, es kam auch keine Fehlermeldung mehr. Am nächsten Morgen sprang der Lkw sofort an.
Einen Abend später, dieses Mal am Irschenberg, dass gleiche Prozedere. Motor aus, Standklima an, nach zwei, drei Minuten die selbe Meldung wie am Abend vorher. Nur das jetzt auf der Anzeige null Prozent stand. Batterien also quasi klinisch tot.
Den Motor also wieder gestartet, ohne Probleme. Sehr mysteriös. Nach einer Stunde plötzlich wieder hundert Prozent. Also quasi von null auf hundert. Komische Akkumulatoren.
Fix unseren Schlosser angerufen, ihm das Problem erklärt. Der sagte „Lass den Motor laufen.“ Ich entgegnete: „Geht nicht. Steh ja nicht allein hier.„ „Ja gut. Dann mach aber sämtliche Verbraucher aus. Und wenn der morgen früh nicht anspringt, muss halt der ADAC kommen.„
Musste er aber nicht. Denn auch am nächsten früh sprang die Kiste wieder normal an. Auf dem Weg zum ersten Kunden trotzdem einen kleinen Abstecher in die heimische Werkstatt gemacht, um beide Batterien prüfen zu lassen. Jede hatte etwas über 13kommanochwas Volt. Also nix da mit klinisch tot. Im Gegenteil. Für ihr Alter sind die noch richtig gut drauf. Kann ich mir ne Scheibe von abschneiden.
Aber das wichtigste. An den Batterien liegt es nicht. Sondern wohl wieder mal eine DAF typische FehlerFehlMeldung. Wäre bei diesem Auto ja nicht das erste mal.
Windrose, ein chinesischer Hersteller von Elektro-Lkw plant Berichten zufolge den Bau eines Werks im US-Bundesstaat Georgia zur Montage emissionsfreier Sattelschlepper.
Reuters berichtet, dass Windrose Technology in Georgia ein Montagewerk baut, um die elektrischen Sattelschlepper des Unternehmens an US-Kunden auszuliefern. Die Lastwagen werden in der Anlage in Georgia aus in China hergestellten Teilen zusammengebaut.
Das Unternehmen gibt an, bereits Bestellungen für 6.400 Fahrzeuge erhalten zu haben, wobei die meisten Bestellungen von US-Kunden stammen. Als Kunden nannte die Unternehmensleitung unter anderem Nike.
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Die Windrose-Trucks werden dem Bericht zufolge direkt mit dem Tesla Semi konkurrieren und einen ähnlichen Preis von etwa 250.000 US-Dollar haben. Die Lkw werden mit einem Akkupack von mehr als 700 Kilowattstunden ausgestattet sein und mit einer einzigen Ladung bei voller Beladung mit 49 Tonnen eine Reichweite von mehr als 670 km (418 Meilen) erreichen.
Für die meisten Menschen sind Trucker nur Dienstleister, die das Leben leichter machen. Sie sorgen bei Nacht und Nebel dafür, dass Waren in Regalen landen und Produkte von A nach B transportiert werden. …
Manchmal steh ich da, wie ein Ochs vorm Rampentor.
„An welche Rampe soll ich fahren?„ „An Rampe eins!„
Hmm, welche Öffnung ist nun Rampe eins? Hab mich mal für das rechte Tor entschieden. War aber das falsche. Aber sowieso egal. Also außer das der Hubwagenbediener fünf sieben Meter weiter fahren musste.
Interessante Ladung, gesehen im Westerwald. Aber andersrum wäre cleverer gewesen. Denn dann verbiegen die Dinger nicht, wenn der Fahrer mit seinem Transporter an einer Brücke hängen bleibt: