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Kategorie: Ladung

Mangiare

Vier vor zwölf war ich im Lager einer Firma im Gewerbegebiet von Bozen. Zurück zum Lkw, Türen vom Auflieger öffnen, an die Rampe fahren, vier Paletten abladen, zwei Unterschriften geben lassen und es wäre eine Minute nach zwölf gewesen.

Aber wohl eine Minute zu viel. Denn die Lagerleute machen erst zwei Stunden Mittag. Solange steh ich auf der Straße, Autos und Fahrräder fahren im zickzack um mich rum.
Was noch blöder ist: Meinen nächsten Kunden schaffe ich nun heute auch nicht mehr. Der ist zu weit weg. Schon ziehen sich auch meine restlichen Ablade- und Ladestellen weiter nach hinten. Eventuell wäre ich morgen hier unten in Italien schon fertig geworden, jetzt wird es wohl erst Donnerstag. So wird aus zwei Stunden ein ganzer Tag.

Nun ja, jetzt lässt es sich eh nicht mehr ändern.

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Alles gut

Nur der Ordnung halber: Mein Kunde in Belgien war keine Bäckerei, sondern eine Keksfabrik. Ankunft 8.09 Uhr, Abfahrt 9.06 Uhr.
Das Entladen dort lief wunderbar. Erstmal war die Firma keine zwei Kilometer von der Autobahn entfernt, die Leute alle freundlich und es war einigermaßen Platz zum rangieren. Ist ja nicht immer so. Nur Kekse gab es keine. Aber das kann ich verschmerzen.

Auch von langen Staus wurde ich verschont. Um Brüssel herum lief es gut, nur bei Aachen und Köln gab es kurzen Stillstand. Das machte aber nix.

Meine Rückladung waren Metallteile, die gingen zu uns ans Lager. Hat also auch gepasst. Zumal die Firma auf dem Weg lag. Brauchte nicht mal einen Umweg fahren.
So. Und jetzt vier Tage frei. Aber auch die sind schon verplant. In diesem Sinne: Schöne Ostern…

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Unterschiedlicher Meinung

Montagfrüh, kurz vor acht, mein erster Kunde diese Woche. Eine kleine Spedition in Mittelhessen, etwas abseits einer Hauptstraße.

„Guten Morgen. Ist das hier zufällig Zindler Transporte?“
„Morgen. Ja, hier bist Du richtig.“
„Na ein Glück. Ich bin schon zweimal vorbei gefahren. Wärst Du jetzt nicht grad auf der Rampe gestanden, hätte ich noch ne halbe Stunde gesucht. Kein Schild da, nix.“
„Ja, dass geht einigen so, die zu uns müssen. Was bringst Du? Oder willst Du was holen?“

„Nee, 55 Paletten mit Leergut. Die kommen aus Stuttgart.“
„Ah, dass sind diese roten Plastekisten?“
„Genau.“
„Dann stell Dich da an die Seite. Wir laden von hinten mit Hubwagen ab.“

Nach einer halbe Stunde.

„Machst Du die Papiere fertig?“
„Nee. Das macht der Chef. Der ist da rechts im Büro.“

„Guten Morgen. Unterschreiben Sie die Papiere?“
„Ja klar, wer denn sonst. Aber ich will erst kontrollieren.“

Drei Minuten später.

„Das war mir schon wieder klar. Da stimmt nichts.“
„Was stimmt denn nicht?“

„Das sind keine 55 Paletten. Drei Einweg sind auch dabei.“
„Sind das keine Paletten?“

Chef schaut mich an, schüttelt mit dem Kopf.

„Sie verstehen das nicht. Oder?“
„Nein, nicht so richtig. Denn eigentlich ist mir das egal, ob es Einweg oder Euro sind. Ist eh nur ein innerbetrieblicher Rundlauf.“

„Wenn Sie meinen. Und die Stückzahl der Kisten passt auch nicht. Auf einer Palette stehen 24 kleine.“
„Ich habe die selber geladen. Es waren 55 Paletten mit je 12 Kisten. Macht 660 Stück. Also wie es auch auf dem Lieferschein steht. Hab ich sogar selber ausgerechnet.“

„Dann haben Sie sich verrechnet. Ich ändere das jetzt und Sie unterschreiben mir das dann.“
„Beim Absender habe ich bereits unterschrieben. Bei Ihnen sicher nicht mehr.“
„Dann bekommen Sie auch keinen Lieferschein.“
„Mir egal. Dann fahr ich ohne und Sie faxen den dann später meinem Disponenten.“
„So Fahrer wie Sie braucht die Welt. Und zu uns brauchen Sie auch nicht mehr zu kommen.“
„Wenn Sie meinen. Ist letztlich Ihre Entscheidung.“

Der Rest unserer Zusammenkunft verlief schweigend. Der Chef hinterlies seine Anmerkungen auf dem Lieferschein und dann gab er ihn mir doch.
Ich verabschiedete mich mit einem netten „Tschüss„. Ein „Auf Wiedersehen“ fand ich dann doch ein wenig unpassend.

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Drücken bis es kracht

Für einen Kunden in Mittelhessen lade ich in Italien Gitterboxen und die will der 1zu1 getauscht haben. Also nehme ich leere GiBos mit darunter und bringe volle mit hoch.
Die leeren Boxen werden Freitagnacht oder Samstagvormittag bei uns am Lager geladen.

Also alles ganz easy. Zumal ich beim laden nicht dabei sein muss. Was soll auch schon passieren?
Zwei übereinander, zwei nebeneinander, bis die geforderte Menge auf dem Auflieger steht. Montagmorgen schau ich kurz drauf, hänge zwei Spannbretter dahinter und fahre zur nächsten Ladestelle. Besser geht es nicht.

Eigentlich. Es sei denn, man erwischt einen Lagermenschen, der versucht, diese Dinger längs drauf zu würgen. Sprich drei Stück nebeneinander.
Selbst wenn einer das zum ersten mal macht, dürfte er bereits nach der ersten Reihe merken, dass da irgendwas mit der Breite nicht passen kann. Weil die nun mal etwas breiter sind, als normale Paletten.

Aber manche sind so im Rausch, da wird gedrückt und geschoben, bis sich die Alubretter biegen. Wenn es an der Runge trotz zigfachen davor krachen nicht passt, werden Lücken gelassen.
Kaputte Querbretter und zerwürgte Rungen? Ladungssicherung? Bei der nächsten Ladestelle reicht der Platz nicht? Juckt doch einen Lageristen nicht. Hauptsache das Zeug ist irgendwie drauf.

Gitterboxen auf Auflieger

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Eins zu wenig

Der Kunde bei Cuneo wollte seine Plastikrohre auch heute früh nicht. War ja klar, ist ja noch nicht Freitag. Also wurde ich zu einer Spedition nach Turin beordert.
Der gute Staplerfahrer hatte seine liebe Not mit den Rohren. Und für mich galt, Abstand rettet Leben.

Entladung eines Lkw

Nach knapp anderthalb Stunden war die Ladung unten. Nur fehlte ein Paket. Sieben sollten es sein, sechs waren es aber nur.
Ich hatte vorher schon zwei Kunden. Jetzt überlege ich seit Stunden, ob irgendwo eines zu viel abgeladen wurde. Aber das kann eigentlich nicht sein. Der erste bekam ein Paket, der zweite drei. Und soweit kann ich noch zählen. Auch wenn es bei einem ziemlich hektisch ablief.

Vielleicht steht es auch noch beim Absender. Denn mitgezählt beim laden habe ich auch nicht so richtig. Da war ich mit gurten beschäftigt.
Na ja, dass Paket wird sich schon auffinden. Trotzdem kacke.

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Zu früh

Was ein Theater. Kunde bestellt zwölf Meter langen Kunststoffrohre. Die aber erst für Freitag. Da aber heute Dienstag ist, weigert der sich, die abzuladen. Wohl ein Fehler vom Absender.

Jetzt steh ich seit dem frühen Nachmittag in der Wallachei zwischen Asti und Cuneo und harre der Dinge, die irgendwann kommen.

Das irgendwann ist morgen. Wenn sich am Vormittag auch nix tut, soll ich zu einer Spedition nach Turin und dort abladen. Na die werden sich freuen.
Aber mir egal. Ich bleibe anständig und führe die mir übertragenen Aufgaben brav aus.

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Optimist

Was habe ich am Dienstag geschrieben? Alles wird gut? Super, war auch so. Ich sollte immer so optimistisch sein. Mittwochvormittag war der Auflieger leer, am späten Nachmittag schon wieder beladen. Die Fahrzeit reichte sogar noch bis zum Brenner.

Heute habe ich zwar meine zweite Zehnerfahrzeit für diese Woche angerissen, aber das juckt mich nicht. Morgen ist eh nur Nahverkehr angesagt, da heißt es am Nachmittag „aus die Maus„. Und dann ab ins Wochenende.

Fahrzeit

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Planung bringt nix

Fast zwei Stunden gebraucht, um über den Brenner zu kommen und nun ist meine gut durchdachte Planung im Eimer. Denn eigentlich wollte ich noch vor Mittag zwei Kunden schaffen. Am Nachmittag noch drei und der Auflieger wäre leer gewesen.

Schnee am Brenner

Aber nix da. Ein bissel Schnee und Eis und alles steht. Jetzt warte ich über Mittag beim ersten Kunden in Bozen. Deren Pause ist natürlich ausgedehnt, von zwölf bis zwei. Aber alles wird gut. Wir haben ja erst Dienstag.

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