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Kategorie: Ärgerliches

Arbeiter wird von einem vorbeifahrenden Sattelschlepper aus einem Hubsteiger gestoßen

Ein von einem Autofahrer aufgenommenes Dashcam-Video zeigt den Moment, in dem ein Elektriker bei der Arbeit in einem Hubsteiger von einem vorbeifahrenden Sattelschlepper angefahren wurde. Der Vorfall ereignete sich am Montagnachmittag, dem 23. Juni, in Massachusetts. 

Laut WCVB reparierte der Arbeiter in einer Hebebühne eine Ampel an einer Kreuzung, als die Hebebühne von einem vorbeifahrenden Sattelschlepper erfasst wurde. Durch die Wucht des Aufpralls riss der Gurt des Arbeiters, wodurch dieser aus der Hebebühne stürzte. 

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Das Opfer erlitt bei dem Sturz mehrere Knochenbrüche, wird den Unfall aber voraussichtlich überleben. Der Lkw-Fahrer blieb am Unfallort. Es ist unklar, ob gegen ihn Anklage erhoben wird.

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Wieder ein schwerer Unfall. Wieder das gleiche Muster.

Von Udo Skoppeck

Wieder hat ein Lkw einen Radfahrer beim Abbiegen schwer verletzt – diesmal wartete der Radler sogar. Ein Lkw biegt ab, ein Radfahrer, der wartet, wird überrollt.

135 Radfahrer sind 2024 allein durch Lkw ums Leben gekommen. Das sind 32 % aller tödlich verunglückten Radler.
Seit 2014 haben die Radunfälle um 64 % zugenommen, viele davon mit älteren Menschen auf Pedelecs, die keine Chance mehr haben, rechtzeitig zu reagieren.

Und ja, wir dürfen es aussprechen: In 81 % der Fälle liegt die Schuld bei uns, den Lkw-Fahrern. Es reicht. Diese Tragödien müssen aufhören.

Wir brauchen:

  • Pflicht für Abbiegeassistenten – sofort und für alle Lkw, nicht erst bei Neuzulassungen
  • Getrennte Ampelphasen für Lkw und Radfahrer – in jeder Großstadt
  • Schulungen und klare Regeln für Pedelec-Nutzer, besonders im höheren Alter
  • Sichere Radwege – raus aus der Gefahrenzone! Kein Vorbeifahren mehr an Lkw
  • Mehr Menschlichkeit in der Stadtplanung – Leben vor Logistik

Das Grundproblem, Abbiegeunfälle zwischen Lkw und Radfahrern sind kein neues Phänomen – sie sind seit Jahrzehnten bekannt.
Aber die Verkehrsinfrastruktur, der technische Standard der Fahrzeuge und teilweise auch das Verhalten der Beteiligten hinken der Realität hinterher. Niemand will Schuldige an den Pranger stellen.

Aber es geht hier um Leben. Um Familien. Um Menschen.

Ich fahre seit über 40 Jahren Lkw. Ich weiß, wie unübersichtlich Kreuzungen sein können. Aber ich weiß auch, jede Sekunde Unachtsamkeit kann ein ganzes Leben zerstören – oder mehrere.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass solche Unfälle nicht mehr passieren. Nicht durch Schuld – sondern durch Veränderung. Nicht irgendwann – sondern jetzt.

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Eine Fahrt umsonst

Stichtag ist der 19. August 2025, also in gut elf Wochen. Bis dahin müssen alle Lkw die international, im Amtsdeutsch grenzüberschreitend, unterwegs sind, mit einem Smart-Tachograph der Generation 2, Version 2 umgerüstet werden.
Ausnahmen gibt es keine. Aber hier im Video wird das alles erklärt:

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Bei dem Lkw den ich fahre, sollte das letzte Woche passieren. Der Termin stand seit vier Wochen fest. Passte auch gut, denn ich hatte Urlaub. Nur die Scanianiederlassung hat es, nun ja, verbockt, vergeigt, vermasselt.
Da steht das Teil eine Woche bei denen in der Werkstatt und der Tachograph kann doch nicht gewechselt werden, weil vergessen wurde, irgendein elektronisches Bauteil zu bestellen, welches bis Freitag auch nicht geliefert werden konnte.

Schon doof. Nee, nicht weil der Termin zur Umstellung näher rückt, dass passt schon. Da ist ja noch ein bissel Zeit für. Nur, Freitagvormittag fahr ich normal mit dem Lkw nach Hause.
Kann ich an dem betreffenden Wochenende aber nicht, weil der Lkw ja nochmal in die Werkstatt muss, um den Tacho zu wechseln. Das ist nicht wirklich doll.

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EU-Kommission gegen Frankreich: Droht jetzt endgültig das Ende von Menschlichkeit auf Europas Rastplätzen?

Von Udo Skoppeck

Die EU-Kommission hat Frankreich offiziell mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gedroht – weil das Land es verbietet, dass Fahrer von kommerziell betriebenen Lieferwagen, im Volksmund Polensprinter genannt, in ihren Fahrzeugen übernachten.

Ein nationales Gesetz, dass dem Schutz der Fahrer dient, soll nun fallen. Frankreich sagt klar, niemand soll gezwungen sein, die Nacht im Laderaum eines Kastenwagens zu verbringen – ohne Heizung, ohne Toilette, ohne Sicherheit.

ein transporter, im volksmund polensprinter genannt, parkt auf dem rasthof eichelborn an der a4 bei erfurt. aufgenommen im oktober 2018.

Die EU-Kommission ist der Meinung, dass wäre Wettbewerbsverzerrung. Man könne nicht hinnehmen, dass Frankreich strengere Vorschriften anwendet als andere Länder.
Aber mal ehrlich: Was sagt das über unsere Werte in Europa aus, wenn das Grundrecht auf würdige Ruhezeiten als „Wettbewerbsnachteil“ gilt?

Was kommt als Nächstes?

Der Transportsektor läuft längst am Limit und statt soziale Mindeststandards zu stärken, wird nun ein Land verklagt, das genau das versucht?
Währenddessen werden die Fahrer in ihren Fahrzeugen gehalten wie Tiere in einem Käfig. Teilweise monatelang unterwegs ohne Unterkunft, ohne Perspektive, für ein paar Kröten.

Der Begriff „Polensprinter“ ist längst nur noch ein Deckmantel, denn gefahren wird von Bulgaren, Ukrainern, Rumänen. Billig, ausgebeutet, rechtlich kaum geschützt.

Und wir? Wir dulden das alles seit Jahren.

Wer trägt die Verantwortung? Der Auftraggeber, der ausbeutet? Oder das Land, welches es zulässt? Vielleicht sollten wir alle mal kurz innehalten und darüber nachdenken.
Denn auch die Polizisten, die das täglich sehen, sind oft machtlos, die Entscheider sitzen weiter oben.

Das sind Geschäftsmodelle, wo der Mensch auf der Strecke bleibt. Es geht um Würde, um Menschlichkeit, um Verantwortung.

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Ein Kommentar zum aktuellen WDR/SZ-Bericht über illegale Lkw-Beschäftigung in Deutschland

Von Udo Skoppeck

Der neue Bericht von Westpol und der Süddeutschen Zeitung macht erneut sichtbar, was viele in der Branche schon lange wissen – aber worüber zu viele in der Politik und Gesellschaft hinwegsehen: Der Straßengüterverkehr in Europa wird zunehmend von einem System unterwandert, das auf Ausbeutung, Scheinselbstständigkeit und gezieltem Sozialbetrug basiert.

Es ist kein Geheimnis mehr, dass über Briefkastenfirmen in Litauen, Polen oder sogar auf den Bermudas Fahrer aus Nicht-EU-Staaten wie Indien, Belarus, Usbekistan oder Tadschikistan mit falschen Versprechen nach Deutschland gebracht werden – für 75 Dollar am Tag, ohne Zugang zu sauberen Unterkünften, ohne Arbeitsrechte, ohne Sozialabsicherung.

Ein Lkw steht mit offener kühlerklappe auf einem Parkplatz, an dieser Klappe hängt Wäsche zum trocknen.
Leben und wohnen im Lkw. Wäsche waschen inklusive.

Sie schlafen monatelang im Lkw, oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Währenddessen werden ehrliche Unternehmen in Deutschland vom Markt gedrängt, weil sie bei diesen Dumpingpreisen nicht mithalten können.

Die Folgen?

  • Millionenschäden für die Sozialkassen
  • Entsolidarisierung der Branche
  • Unfaire Wettbewerbsverzerrung zulasten derer, die sauber arbeiten
  • Zunehmende soziale Spannungen unter den Fahrern auf Europas Straßen

Und das alles unter den Augen von Behörden, die mit ihren veralteten Strukturen und der fehlenden Zusammenarbeit untereinander schlicht überfordert scheinen.
Wenn ein Ermittler wie „Matthias Wagner“ offen sagt, dass es keine funktionierende Koordination zwischen Zoll, Polizei und Arbeitsbehörden gibt, dann ist das ein Offenbarungseid.

Was wir brauchen?

  • Eine EU-weite Taskforce gegen Sozialdumping und organisierte Ausbeutung im Transportsektor
  • Eine zentrale Ermittlungsstelle mit Zugriffsrechten auf Unternehmensregister in der gesamten EU
  • Deutlich verschärfte Kontrollen an der Straße und in den Firmen – digital unterstützt und in Echtzeit
  • Eine klare Durchsetzung des Mobilitätspakets I – nicht nur auf dem Papier

Und nicht zuletzt: Solidarität mit den betroffenen Fahrern. Denn viele von ihnen sind keine Täter, sondern Opfer eines Systems, das ihre Notlagen gnadenlos ausnutzt.

Es darf nicht sein, dass sich die deutsche Logistikbranche durch unfaire Ausbeutung selbst demontiert.
Wenn wir eine zukunftsfähige und sozial gerechte Transportwirtschaft wollen, müssen wir jetzt handeln – konsequent, gemeinsam, europäisch.

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Fraunhofer braucht Hilfe

Fraunhofer forscht an innovativen Unterstützungsmaßnahmen, die Lkw-Fahrern helfen sollen, stressige und unangenehme Situationen, wie zum Beispiel Stau, rücksichtlose Pkw-Fahrer, Stress mit dem Chef oder Rückenschmerzen besser bewältigen zu können.
Dazu haben die eine Umfrage gestartet.

Und ich hab mal ganz unvoreingenommen auf diese Befragung geklickt. Aber was soll das sein? Ein verspäteter Aprilscherz? 
Sorry, aber haben die einen an der Waffel? Und werden die Entwickler dieser Umfrage dafür bezahlt? 

Also ich kenne niemanden, der sich mit nen Roboter unterhalten möchte, an einem Stauende Entspannungsübungen braucht oder sich mit Lavendelduft besprühen lassen will. 

Da gibt es ganz andere Rahmenbedingungen, die es zu verändern und verbessern gilt. Was ein Kindergarten.

Link zur Umfrage >>>

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Brandbrief an die Bundesregierung…

…im Namen derer, die Europa Tag für Tag am Laufen halten.

Von Udo Skoppeck

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Udo Skoppeck. Ich fahre seit 1980 Lkw, habe die Branche durchlebt, getragen, gelitten – und seit vielen Jahren versuche ich aufzuklären, zu verbinden und zu kämpfen.
Für bessere Bedingungen, für Gerechtigkeit, für Würde. Nicht für mich – sondern für all jene, die täglich unterwegs sind und ohne die unser aller Alltag schlicht nicht funktionieren würde.

Am Donnerstag vor Ostern 2025 fand eine Aktion von Faire Mobilität Stuttgart statt, gemeinsam mit der katholischen Betriebsseelsorge und dem Dekanat – an den Rastplätzen Wunnenstein und Sindelfinger Wald.

Dort sprachen sie mit rund sechzig Fahrern aus Europa und Asien: Deutschland, der Slowakei, den Niederlanden, Belgien, Polen, Rumänien, Litauen, Ungarn, Usbekistan, Tadschikistan, Spanien, Serbien, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina sowie Portugal.

Was die Fahrer zu erzählen haben ist erschütternd. Was sie sagen, ist nicht neu. Es ist das, was ich seit Jahrzehnten beobachte und gleichermaßen anprangere.
Was jeder weiß. Was trotzdem kaum jemand ändern will.

Ein deutscher Fahrer sagte: „Ich fahre nur noch nachts. Tagsüber ist es Chaos. Kein Überholverbot wird mehr beachtet, kein Respekt – und viel zu viel Raserei.“

Ein anderer berichtete von Belgien, wo Arbeitgeber längst wissen: Wer betrügt, wird kontrolliert. Wer trickst, wird sanktioniert. Da finden echte Kontrollen statt. In Deutschland? Fehlanzeige.

Ein Weißrusse, unterwegs im polnischen Lkw, ist fünf Monate am Stück auf Tour. Rumänen schlafen seit Wochen in ihren Kabinen, verdienen zwischen 70 und 85 Euro am Tag – brutto, versteht sich.
Einer sagte: „Meine Firma hat in Frankreich eine Strafe kassiert – aber sie hat es geschafft, drumherum zu kommen.“
So läuft das. Jeden Tag.

lkw aus rumänien stehen auf einem parkplatz
Zwei Lkw einer rumänischen Spedition stehen auf einem Rasthof

Ein Fahrer aus Bosnien nennt das Beratungsangebot eine „Fata Morgana“ – weil er längst nicht mehr glaubt, dass sich noch irgendwer ernsthaft für ihn interessiert. Und er hat recht.
Er sagte auch: „Wenn ich nicht fahre, verdiene ich nichts.
Kein Urlaubsgeld, keine Lohnfortzahlung, keine Absicherung – und jetzt kommen Fahrer aus Nepal nach Slowenien, die noch weniger bekommen. Das ist der Wettbewerb in Europa. Auf dem Rücken der Menschen.

Ich frage Sie: Wie viele Beweise brauchen Sie noch?
Wie viele Anhörungen im Verkehrsausschuss, Gespräche, Reportagen, Studien, Petitionen?
Wie lange schauen Sie noch weg?

Sie wissen, dass diese Branche seit Jahren ausgehöhlt wird – von Dumping, von Subunternehmerketten, von gesetzlichem Stillstand.
Sie wissen, dass Sozialdumping auf Europas Autobahnen längst ein System ist.
Sie wissen, dass Menschenwürde nicht nur im Grundgesetz steht, sondern auch auf Rastplätzen gelten muss.

Und Sie wissen, dass all das nicht erst seit gestern passiert.
Die Bundesregierung kann nicht mehr sagen: „Das war uns nicht bekannt.“

Ich fordere Sie auf, Verantwortung zu übernehmen. Die Gesetze dazu sind längst geschaffen. Nicht irgendwann. Nicht auf EU-Ebene. Nicht, wenn es ihnen passt. Sondern jetzt.

Handeln Sie: Setzen Sie effektive und unangekündigte Kontrollen auf deutschen Straßen durch – bei Auftraggebern, bei Firmen, bei Subunternehmen.

Schaffen Sie gesetzliche Mindeststandards für Arbeitszeit, Unterkunft und Bezahlung – durchsetzbar und flächendeckend.

Sorgen Sie für faire Löhne und soziale Absicherung – unabhängig vom Herkunftsland.

Verhindern Sie, dass Menschen wie Verschleißteile behandelt werden.

Ich schreibe diesen Brief nicht, weil ich naiv bin. Ich schreibe ihn, weil ich wütend bin. Weil ich das Elend seit Jahrzehnten sehe. Und weil ich weiß, dass politischer Wille genau das ist, was fehlt.

Reden Sie nicht länger von Verkehrswende, wenn die, die sie täglich stemmen, ignoriert und ausgebeutet werden.
Reden Sie nicht von Gerechtigkeit, wenn der Transport von Billigstanbietern den Vorrang bekommt – auf Kosten von Mensch und Moral.

Sie haben die Macht, das zu ändern. Und wenn Sie das nicht tun – dann sind Sie mitverantwortlich.

In diesem Sinne:
Im Namen derer, die keine Stimme haben –
und im Auftrag meines Gewissens,

Udo Skoppeck
Berufskraftfahrer seit 1980
Initiator, Aktivist, Vorsitzender von AidT e. V.
und einer von vielen, die nicht mehr schweigen.

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Nächste Ausfahrt links

Dienstag früh. Ich fahre gemütlich in einen Kreisverkehr ein, drehe eine halbe Runde wie ein zivilisierter Mensch – und dann kommt mir ein anderer Lkw entgegen. Falsch herum.

Ich habe keine Ahnung, was in dessen Fahrer vorging. Vielleicht sagte das Navi: „Hier links rein.“ Fahrer denkt: „Ok., du wirst schon wissen, was du tust.
Leider dachte das Gerät in Italienisch. Und in Fußgängermodus.

Ja, es war früh halb fünf. Das ist auch nicht meine Zeit. Aber falsch herum in nen Kreisel zu fahren, alle Achtung. So was hab ich noch nicht geschafft.
Denn da muss man schon ein bissel verwirrt sein. Oder wie eine Schildkröte auf Koffein.

ein lkw iveco stralis fährt falsch herum durch einen kreisverkehr

Na ja, wie auch immer. Weiter kam er nicht, denn da stand ich. Glaube, der war genauso überrascht wie unsereins. Habe auch keine Ahnung, wo der eigentlich hin wollte.
Ist dann rückwärts in die eigentliche Ausfahrt gefahren und dann nach rechts in die korrekte Richtung. Natürlich nicht ohne die Reifen des Aufliegers über Bordstein und Wiese zu ziehen.

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