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Harnstoff und der schnelle Weg zur Toilette

Haben männliche Menschen Probleme beim „Wasser lassen“, könnte es an der Prostata liegen. So zumindest die landläufige Meinung. Aber ich bin ja bekanntlich kein Arzt, also lassen wir das.
Ähnlich langsam läuft dieser Harnstoff, auch AdBlue genannt. Bis der Tank am Lkw gefüllt ist, vergehen Minuten. Zeit die man nutzen könnte, seinem eigenen Drang nachzugeben, um selber eine Toilette aufzusuchen.

Genau das habe ich gemacht. An der Zapfsäule wieder angekommen, lief die Brühe immer noch. Irgendwie ist dieses System auch gestört.

16 Kommentare

  1. Martin
    Martin 10/01/2012

    Hm, da könntest Du doch das eine mit dem andern kombinieren und gleich in den Tank strullen, oder?
    Ich denke, Du wusstest, dass diese Antwort kommen wird 😉

  2. Ralf
    Ralf 10/01/2012

    Bis vor kurzem musste ich mit Kanistern betanken. 10 Liter für 15 Euro. Jetzt haben wir ein 200L-Fass mit ner Handpumpe. Das da an der Tankstelle würde ich mir auch nicht antun wollen.

  3. hajo
    hajo 10/01/2012

    Lieber Maik, dieser Stoff ist doch auch ein kostbarer Teil von z.B. Kosmetika (Sichwort: „wertvolles Urea“) und als solches wird er auch nur in homöopathischen Dosen abgegeben ;-).Wenn Dein „Arbeitstier“ einen derart grossen Bedarf an dieser Segnung der Motorentechnik hat, braucht’s halt seine Zeit.

    Andere Erklärung: Die Konstrukteure der Zapfeinrichtung haben mitgedacht und gleich den Gang zur Toilette mit eingeplant, dass Du allerdings sooo schnell zurück bist, kann doch niemand ahnen 😀

  4. Karsten
    Karsten 10/01/2012

    das muss eine Shell-Tankstelle gewesen sein 🙂

  5. Ralf
    Ralf 10/01/2012

    @Hajo: In Salben kommt Harnstoff mit bis zu 40% vor (Handcreme von Aldi: 5%). In AdBlue sind es 32,5%. So homöopathisch sind die Dosen gar nicht 😉
    Liegt wohl eher daran, dass der AdBlue-Tank lediglich eine fingerdicke Öffnung hat. Das ist in etwa so, als wenn man sein Auto mit der Gießkanne betankt.
    Wobei ja immerhin 0,15L/Sekunde durchfließen. Da ist der 40L-Tank doch schon nach rund 4,5 Minuten voll.

  6. hajo
    hajo 11/01/2012

    @ Ralf: da hab‘ ich mich wohl schlampig ausgedrückt: die „homöopathischen Dosen“ bezogen sich nicht auf den Anteil in der Lösung, sondern auf die Gesamt(förder)menge der Zapfanlage 😉
    und das mit dem Vergleich mit einer Giesskanne liegt nur richtig, wenn man atmosphärisch (ohne Druckerhöhung) arbeitet, bei Zapfanlagen sollte (jedenfalls) eine Pumpe vorgeschaltet sein.

  7. Ralf
    Ralf 11/01/2012

    @hajo: Die Zapfanlage pumpt offensichtlich mit einen Druck von 1 Bar. Je nach Wetterlage (z.B. Hochdruckgebiet mit 1040 mBar), biste da mit der Gießkanne sogar schneller 😀

    Also technisch gesehen ist es eine „drucklose“ Förderpumpe die den Kraftstoff/AdBlue aus den Lagertank saugt. Die Pumpe saugt also bis zu einen oberen Totpunkt und von da aus läuft der Kraftstoff dann per Schwerkraft in den Tank.
    Damit verhindert man das die Leitungen Platzen und Kraftstoff unter (hohen) Druck austreten kann. Die Pumpen sitzen ja auch nicht im Lagertank (Druckpumpe), sondern in den Zapfsäulen (Saugpumpe).
    Druckbetankung gibt es nur in der Formel 1 und im Bierzelt 😉

  8. Deneriel
    Deneriel 11/01/2012

    @Rolf: Und an der Gassäule. Die muß gegen den Tankdruck pressen.
    Reicht das als F1-Qualifikation? 😉

  9. hajo
    hajo 12/01/2012

    oh, lieber Ralf, kann es sein, dass Du hier (unzulässigerweise) Überdruck und Absolutdruck mischst?
    Meteorologen messen absolut (vom Vakuum ausgehend) und die Pumpe liefert noch zusätzlich ca. ein barchen (sonst wäre sie nahezu überflüssig 😉 ).

  10. Ralf
    Ralf 12/01/2012

    @Deneriel: Wenn der Gastank leer ist, hat er auch keinen Druck mehr. Das Gas strömt so lange vom Lagertank zum Fahrzeugtank bis ein Druckausgleich statt gefunden hat. MA Lagertank gibt es lediglich eine Pumpe die im Lagertank einen Druck von x Bar aufbaut.
    Wäre es so, dass eine Pumpe Gas vom Lagertank zum Fahrzeugtank pumpen würde, könnte es passieren das die Pumpe den Fahrzeugtank aufpumpt wie ein Ballon.
    Aber im Prinzip ist es schon eine Druckbetankung.

    @hajo: Nö. Druck = Kraft/Fläche. Eine Pumpe kann auch mit 0,2 Bar (200mBar) pumpen, was weit unterhalb des Atmosphärendruckes liegt. Sie muss ja nicht zwangsweise gegen den atmosphärischen Druck anpumpen, sondern lediglich gegen die Schwerkraft. Und hier ist es entscheidend wie viel Masse (auf welchen Raum in welcher Zeit) bewegt werden muss.
    Wenn die Pumpe ZUSÄTZLICH zum atmosphärischen Druck noch 1 Bar liefern würde, würde sie ja an einen Tag mal mehr, an den anderen mal weniger Druck aufbauen.

    Was du meinst, ist das typische Ballon aufpumpen. Ab dem Zeitpunkt wo der Druck im Ballon gleich groß ist wie der atmosphärische Druck, muss die Pumpe mehr Kraft (mehr Druck) aufwenden um den Ballon noch weiter aufzupumpen.

  11. hajo
    hajo 12/01/2012

    Ralf, Deine Formel ist zwar korrekt, aber es gibt zwei Druckskalen:
    1. Basis Absolutdruck: dieser beruht auf dem absoluten Vakuum. Die Meteorologen (u.a.) verwenden den zugehörigen Nullpunkt als Basis für ihre Atmosphären-Druckdarstellungen.
    2. Basis atmosphärischer Druck: dieser beruht auf dem Druck, der durch die Atmosphäre just an dem entsprechenden Punkt unseres schönen Planeten herrscht.
    Fazit: der Absolutdruck ist ein – wie der Name schon sagt – absoluter Wert, während der in der Technik verwendete Überdruck eine relative Grösse ist, die quasi gegen den atmosphärischen Druck „ankämpft“ ;-).
    Die von Dir angeführten 0,2 bar (200 mbar) müssen über dem Atmosphärendruck liegen, sonst fliesst nichts (sofern im Tank kein Vakuum herrscht 😀 )

  12. hajo
    hajo 12/01/2012

    Nachtrag: es gibt eine weitere physikalische Grösse, bei der es (von Sonderskalen abgesehen) zwei Skalen gibt: die Temperatur. Hier gibt es die absolute Skala und die Werte werden hier in K (für Kelvin, übrigens ohne ° für Grad) angegeben, während die Skala, die (grob gesagt) auf dem Gefrierpunkt des Wassers basiert, in °C (Grad Celsius) angegeben wird.

  13. Ralf
    Ralf 13/01/2012

    Ähm Hajo, Druck wird immer in Kg/mm² gemessen. Techniker nutzen Bar, Meterologen benutzen Pascal. Beide Einheiten benutzen jedoch Gewicht/Fläche. Der Unterschied liegt lediglich in der Größenordnung. 1 bar sind 10.000 Pascal, 1 Pa = 0,00001 bar. Hier geht es lediglich um die Nullen.
    Was du meinst, sind atü (Atmosphern Überdruck) und atm (physikalische Atmospheren). Früher (also damals) hatte man den Druck in Millimeter Quecksilbersäule (mmHG) gemessen. atm und atü basieren auf mmHg, weswegen man diese Einheiten seit rund 30 Jahren nicht mehr nutzt.

    0,2bar (200mbar) sind nun einmal weniger als 1.030mbar (1,03bar). Oder anders ausgedrückt: In der Zapfsäule baut die Pumpe den Druck auf. In der Gießkanne die Atmosphäre (wobei die Flüssigkeit aus der Gießkanne hauptsächlich aufgrund der Gravitation heraus fließt und der atmosphärische Druck vernachlässigbar ist)

  14. hajo
    hajo 13/01/2012

    ach, lieber Ralf, ich geb’s auf. In Deinem Kommentar 13 steckt so viel – na sagen wir mal – Durcheinander, dass ich nicht in der Lage bin, diesem Herr zu werden. Ich empfehle mal ein gutes Physikbuch
    .. und das Studium der aktuellen Normen
    rät Dir ein Ingenieur mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Mess- und Regeltechnik.
    übrigens (das kann ich mir nicht verkneifen): atm und atü basieren auf der Wassersäule, nicht der von Quecksilber 😉

  15. hajo
    hajo 13/01/2012

    sorry, Maik, jetzt hab‘ ich mich doch provozieren lassen (erster Verstoss gegen das, was ich mir für 2012 vorgenommen hatte 🙁 ), ich gelobe aber Besserung. 😀

  16. maik
    maik 14/01/2012

    @Martin: Joa. Nur das er gleich an erster Stelle erscheint, ist ein wenig überraschend 😉

    @Ralf (Komm. 2): Man steht und glotzt und nix passiert. Ich glaube, der Tank fasst 70 Liter. Und das dieses Getröpfel einen Anreiz für die eigene Blase bietet, dürfte nicht verwundern.

    @Karsten: Jep. War in Geiselwind.

    @hajo (Komm. 15): Ach wo. Ist doch eine ganz normale Diskussion. Auch wenn ich nur die Hälfte davon verstehe. Wenn überhaupt.

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