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Kategorie: Technik

Eine halbherzige Kontrolle

Nach langer Zeit wurde ich mal wieder kontrolliert. Dieses Mal von der italienischen Polizia Locale auf dem Gelände einer Tankstelle. Auf Deutsch Stadtpolizei.
Das ist die zivile Gemeindepolizei. Fast alle Gemeinden unterhalten solch eine Einheit, die dem jeweiligen Bürgermeister oder Stadtrat untersteht.

Im Gegensatz zur Polizia de Stato mit den blau-weißen Autos, die dem Innenministerium unterstellt ist, also wenig Grund zur Aufregung.
Normal sehe ich die Stadtpolizisten auch nur, wenn die Autos kontrollieren. Schon deshalb ein bissel überraschend, dass die mich raus winkten.

polizei kontrolliert in italien einen lkw

Die waren ein Mann und eine Frau. Er kam an die Tür, öffnete die auch gleich. In Italien ist das aber ok., da halte ich meine Klappe.
Buongiorno. Documenti prego„, sagte er. Ich gab ihm alles runter. Also Fahrzeugschein, Führerschein, Perso, Genehmigungen wie EU-Lizenz und Versicherung, Lieferscheine, Frachtbrief. Er gab das alles seiner Kollegin.

Dann zeigte er nach oben auf den Tacho. Ich fragte „Carta?“ Er „No. Nota.“ Also Ausdruck oder Zettel. Und „Oggi„. Also nur den vom heutigen Tag.
Seine Kollegin geht derweil um den Lkw, schaut sich die Reifen an. Selbst die Ladung will sie sehen.

Der Ausdruck reichte ihm aber nicht. Denn dann kam er mit einem USB-Stick, um die Daten aus dem Tachographen zu ziehen. Das hat gedauert, bestimmt zwanzig Minuten.
Dann, endlich fertig, fällt ihm ein, oh, wir haben ja überhaupt keinen Laptop dabei.

Sie also mit dem Auto zur Polizeistation, um den Rechner zu holen. Zehn Minuten hin, zehn Minuten dort rum gemacht, zehn Minuten zurück. Wieder war eine halbe Stunde vorbei.
Aber na ja. Sie war wieder da

Er steckte den Stick in den Laptop, aber es passierte nichts. Bestimmt eine viertel Stunde probierten beide, irgendeine Software zum starten zu bringen.
Stick rein und wieder raus, verschiedene Stecker ausprobiert, dass Gerät neugestartet. Als das auch nichts brachte, den Kasten geschüttelt und gedreht. Aber alles umsonst. Die Technik weigerte sich.

Schließlich gibt sie mir alle Papiere wieder, dazu den Ausdruck und wünschte mir eine gute Fahrt. Wow. Dafür habe ich über eine Stunde herum gestanden.
Aber nun gut. Immerhin wurde ich mal wieder kontrolliert. Wenn auch nur halbherzig.

Noch was vergessen? Ach ja. Hab mir zwischendurch in der Bar neben der Tankstelle einen Kaffee geholt. Zeit war ja dafür. Zuvor den Polizisten gefragt, ob der auch einen möchte. Der hat aber mit dem Kopf geschüttelt, wollte nichts.
So sind sie, die italienischen Polizisten. Unbestechlich bis ins Mark.

Gut, war einer von der Polizia Locale. Vor denen hab ich keine Furcht. Da bin ich auch nicht aufgeregt.
Bei der Polizia de Stato, also die mit den blau-weißen Autos, hätte ich mich zurück gehalten. Da bin ich vorsichtig. Denn mit denen ist nicht unbedingt zu spaßen. Da habe ich ja schon die ein oder andere schlechte Erfahrung gemacht.

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Optimierung des Lkw-Betriebs: Praktische Tipps für Fahrer in Deutschland

Für die Menschen in Deutschland spielt der Lkw eine wichtige Rolle im Verkehrssystem des Landes. Sie sorgen für den Transport von Gütern im ganzen Land und darüber hinaus, sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Wirtschaft und bieten vielen Menschen Komfort und Bequemlichkeit. …

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Hilf Dir selbst, sonst bist Du verlassen

Pause auf einem Parkplatz an der A9, kurz vor Greding. Ein anderer Fahrer kommt und fragt im gebrochenen Deutsch, ob ich ein Ladekabel hätte. Sein Lkw springt nicht mehr an.

Nee. Sowas hab ich nicht. Hatte ich auch noch nie unterwegs dabei und wenn ich so überlege, bis auf ein- oder zweimal eigentlich auch noch nie gebraucht.
Er ging dann weiter.

Nach zwei, drei Minuten kam er zurück. Ohne Kabel. Demnach bin ich nicht der einzige, der ohne dieses Ersatzteil herum fährt.
Er kam nochmal kurz zu mir und sagte „Ich Ukraine, Company Polish. Nicht gut. Batterie leer, aber nicht Werkstatt. Zu teuer. Ich sollen suchen Fahrer der Strom gibt. Jeden früh.“

Ich nickte verständnisvoll und das war es. Was soll ich dazu auch sagen. Ausser vielleicht „War so, ist so, und wird auch immer so bleiben„.
Aber das erwähnte ich nicht. Denn meine flapsige Bemerkung hätte er vermutlich eh nicht verstanden.

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Durch Texas fahren autonome Lkw

Ein autonomes Frachtunternehmen erwartet, bis zum nächsten Jahr vollständig autonome Sattelschlepper auf Autobahnen im gesamten Bundesstaat Texas einzuführen.

Bei Aurora, einem Unternehmen mit einem autonomen Lkw-Terminal in Palmer, Texas, circa dreißig Meilen von Dallas entfernt, sagt man, dass sie diese selbstfahrenden Sattelzugmaschinen seit einiger Zeit jeden Tag testen. 
Laut Ossa Fisher, Präsidentin von Aurora, transportiert das Unternehmen jede Woche 75 Ladungen in autonom betriebenen Lastwagen für verschiedene Speditionspartner.

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Autonomie ist absolut da“, sagte Fisher einem amerikanischen TV-Sender: „Wir fahren jeden Tag mit autonomen Trucks auf texanischen Autobahnen.“

Die selbstfahrenden Lastwagen transportieren Ladungen von Dallas nach Houston und von Fort Worth nach El Paso, begleitet von einem menschlichen Fahrer, der bei Bedarf die Kontrolle übernehmen kann. 

Der Lkw bewegt sich mit Hilfe von Lidar, welches die Umwelt durch Lichtimpulse erfasst und vermisst, sowie Radar und Kameras im Fahrerhaus, die dem Lkw helfen, auf Situationen zu reagieren, die bis zu vier Fußballfelder weit entfernt sind. 
Fisher sagt, dass diese Fernsicht es den Lastwagen ermöglicht, neun bis elf Sekunden schneller auf sich ändernde Straßenverhältnisse zu reagieren, als ein menschlicher Fahrer. 

Wir können eine nahezu 360-Grad-Ansicht der Welt sehen“, sagte Fisher.

Bisher wurden die selbstfahrenden Lkw noch nicht in kalten Klimazonen oder auf Straßen mit Eis und Schnee getestet.
Fisher sagt aber, dass sie in der Zukunft damit beginnen werden, die Fahrzeuge auch in solchen winterlichen Klimazonen zu testen. 

Wir haben uns von Eis und Schnee ferngehalten“, sagte Fisher. „Aber es gibt definitiv den Plan, es in die Praxis umzusetzen.“

Derzeit plant Aurora die Einführung autonomer Lkw ausschließlich in den Südstaaten als Hub-to-Hub-Lieferungen.
An diesen Standorten übernehmen dann menschliche Fahrer die Sendungen und befördern sie zu ihrem endgültigen Bestimmungsort. 

John Esparza, Präsident der Texas Trucking Association, sagt dazu: „Es ist sowohl revolutionär als auch evolutionär. So wird es mehr Möglichkeiten für Fahrer geben, nachts zu Hause zu sein.“

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MAN startet Verkauf des elektrischen eTGX & eTGS

Nach Angaben des Herstellers seien bereits rund 600 Bestellanfragen eingegangen. Bereits im Jahr 2024 sollen die ersten 200 Einheiten an ausgewählte Kunden ausgeliefert werden, bevor ab 2025 aufgrund steigender Bestellungen die Produktion im MAN-Werk München in größeren Stückzahlen anläuft.

Der elektrische man etgx Lkw an einer ladesäule
Bildquelle: MAN Truck&Bus

Mit dem eMobility Center habe MAN nach eigenen Angaben vor rund zwei Jahren in seinem Münchner Werk den Grundstein für die Entwicklung der neuen Großserien-Elektro-Lkw eTGX und eTGS gelegt und massiv in die Vorbereitungen für die Mischproduktion von Diesel- und Elektro-Lkw investiert.

Mittlerweile wurden rund 50 Prototypen gebaut. Am MAN-Standort Nürnberg investiert das Unternehmen rund 100 Millionen Euro in den Aufbau einer Batterieproduktion.

Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen wir als Nutzfahrzeugindustrie unseren Beitrag leisten und den CO2-Ausstoß nachhaltig reduzieren“, sagte MAN-Vorstandsmitglied Friedrich Baumann. „Elektro-Lkw sind der Schlüssel dazu.“

MAN Truck & Bus hat den Verkaufsstart seiner ersten schweren Elektro-Lkw bekannt gegeben

Bereits im Jahr 2030 soll jeder zweite in Europa zugelassene MAN-Lkw elektrisch sein. Damit wir dieses Ziel erreichen können, ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur jedoch zwingende Voraussetzung“, mahnte er.
Wir brauchen daher einen deutlich beschleunigten Ausbau auf mindestens 4.000 Megawatt-Ladepunkte in Deutschland und 50.000 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte in Europa bis 2030.“

Im Inneren der Kabinen erwartet die Fahrer von eTGX und eTGS das gewohnte, fahrerzentrierte Cockpit-Layout, ergänzt um typische E-Fahrzeug-Bedienfunktionen wie die Einstellungen zur optimalen Nutzung der Rekuperation*, die auch die Dauerbremsfunktion abdecken.

Die Bedienung erfolgt sowohl über den Lenkstockhebel rechts am Lenkrad als auch über den zuschaltbaren One-Pedal-Driving-Modus.

Dabei setzt die Rekuperation umso stärker ein, je stärker der Fahrer den Druck auf das Gaspedal reduziert. Dies ermöglicht eine gewisse Anpassung der Fahrgeschwindigkeit, ohne dass die Betriebsbremse betätigt werden muss, und speist gleichzeitig kinetische Energie aus dem Fahrzeug in die Batterien zurück.

Das völlig neu entwickelte volldigitale Kombiinstrument informiert über den Ladezustand der Batterien, den Energieverbrauch und die Energierückgewinnung.


*Unter „Rekuperation“ versteht man das Laden der Fahrzeugbatterie durch Rückgewinnung von Bremsenergie.
Beim regenerativen Bremsen wird kinetische Energie, die andernfalls verloren gehen würde, in elektrische Energie umgewandelt. Diese Energie wird anschließend in die Batterie zurückgeführt.

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Es lärmt im DAF

Im DAF befindet sich hinter den drei kleinen Schlitzen unterhalb vom Bedienteil für Klimaanlage und Standheizung ein Temperaturfühler mit einem kleinen Ventilator.
Der Fühler ist, glaube ich zumindest, dafür zuständig, im Lkw die Innenraumtemperatur zu messen.

Ich stelle mir das in etwa so vor: Da wird Luft angesaugt und diese dann auf einen Temperatursensor gedrückt. Auf dem Bild sieht man das ganz gut. Ich hab das mal mit dem gelben Pfeil markiert:

Bedienteil für Heizung und Klimaanlage in einem DAF. unterhalb hinter den kleinen schlitzen sitzt ein temperaturfühler
Kleines Teil, nervige Wirkung

Läuft der Motor, dreht sich dieser Ventilator natürlich auch. Nur hört man das wegen der Umgebungsgeräusche nicht. Wird der Motor aber abgestellt, sollte sich dieser kleine Lüfter normalerweise auch ausschalten. So spätestens nach ner Minute.
Machte der in dem DAF den ich fahre, eigentlich immer. Seit letzter Woche aber nicht mehr.

Der hörte einfach nicht mehr auf mit drehen. Keine Ahnung wieso. Da mit der Zeit auch Staub angesaugt wurde, der sich auf den Lüfter absetzte und das Teil dadurch unruhig lief, wurde der auch noch grätig laut.
Abends lag ich in der Koje, wollte pennen und von vorn nervte dieses penetrante brummen. Kein Kühler hätte mir mehr auf den Sack gehen können.

Ein Kollege empfahl mir, mit der Luftpistole vorsichtig durch die drei Lüftungsschlitze zu blasen. Das brachte aber auch keinen Erfolg. Selbst nach einer vollen Dröhnung brummte es weiter.
Der Mitarbeiter einer DAF-Werkstatt meinte am Telefon, ich sollte doch vorbeikommen, die würden das Teil tauschen. Ja klar. Sicher doch.

Immerhin fand ich einen weiteren Berufsgenossen, der vor einiger Zeit das gleiche Problem hatte. Ist wohl sowas wie eine DAF-Krankheit.
Der zerlegte den halben Lkw und befestigte den Lüfter mit Kabelbinder hinter der Verkleidung etwas anders. Auch eine Möglichkeit. Aber nee, nicht meine.

Das müsste doch viel einfacher sein, dieses Teil still zu legen. Genau das war es. Denn für jedes elektronische Bauteil gibt es schließlich eine Sicherung. Die also suchen, ziehen, Ruhe genießen. Und am nächsten Morgen wieder stecken.

Es ist aber misslich, dass dann auch die Standheizung nicht funktioniert. Tja, jetzt hatte ich zwar Stille, aber es wurde empfindlich kühl. Auch nicht schön.
Also setzte ich die Sicherung wieder ein, mit der Geräuschlosigkeit war es natürlich sofort vorbei.

Aber nicht für lange. Denn nach einer Minute verstummte der Lüfter wieder. Wie es eigentlich sein sollte.
Vielleicht hat das Sicherung ziehen dem einen Schreck eingejagt? Nee, natürlich nicht. Ich weiß nicht, warum das plötzlich wieder so war, wie es eigentlich sein sollte.

Der Grund ist mir aber egal. Wichtig ist, dass wieder Ruhe herrscht. Sollte der Ventilator irgendwann demnächst wieder durchlaufen, weiß ich mir immerhin zu helfen.
Achso. Es ist übrigens die Sicherung B6, die gezogen werden muss. Auch hier wieder mit einem gelben Pfeil angezeigt:

übersicht über die sicherungen in einem DAF
Die B6 ist es
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