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WmdedgT 5.8.24

Frau Brüllen fragt stets am 5. eines Monats, was an diesem Tag so passiert. Das nennt sich „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – oder abgekürzt „#WMDEDGT„.
Ich mache da heute zum ersten Mal mit, vielleicht wird es ja zur Gewohnheit. Zumindest dann, wenn ich dran denke.

00.01 Uhr Seit zwei Stunden unterwegs. Das „Nacht fahren“ ist angenehm, besonders jetzt zur Ferienzeit. Kaum Urlauber unterwegs, ich komme vorwärts.
Und müde werde ich erst, wenn ich gegen zwei Feierabend mache.

01.50 Uhr Feierabend zwischen Nürnberg und München. Es rollte wirklich gut. Jetzt noch ne schnelle Wäsche am Kanister, fix Zähne putzen und ab in die Koje. Den Wecker im Handy stelle ich auf zehn Uhr.

Kurz nach neun Ich werde munter, weil draußen irgendeine Reisegruppe lärmt. Egal, döse noch ein bissel.

Kurz vor zehn Ein menschliches Bedürfnis quält. Ich krabbel aus der Koje, zieh mich an und eile zum Parkplatzklo. Es stinkt da drin wie Ulle, fürs kleine Geschäft reicht es aber.
Danach wieder Kanisterwäsche am Lkw und noch ein wenig mit einem Kollegen quatschen.

10.50 Uhr Es wird Zeit, den Tacho auf Arbeitszeit zu stellen. Motor anlassen, zehn Minuten Abfahrtskontrolle.

11.00 Uhr Abfahrt. Es ist viel Verkehr auf der Autobahn. Wenig Lkw, dafür mehr Urlauber. Echt unglaublich, wer und was alles Richtung Süden fährt.

12.10 Uhr Erster Stau vor Neufahrn. Google Maps sagt zwanzig Minuten Zeitverzögerung. Ich fahr Richtung Flughafen und dann über die B301 zur Ostumfahrung München.
Aber kaum auf der Autobahn der nächste Stau.

12.50 Uhr Vor München-Süd wieder Stillstand. Das Lkw-Navi empfiehlt über Landstraßen zu fahren. Nur machen das viele andere auch. Dementsprechend denke ich, auf der Autobahn zu bleiben, wäre intelligenter gewesen.
Aber egal. So lernte ich Dörfer wie Dürrnhaar, Aying, Göggenhofen oder Feldkirchen-Westerham kennen.

13.40 Uhr Wieder auf der Autobahn. Und wieder Stau. Bis zum Inntaldreieck ist die nächste viertel Stunde vergeudet.

14.30 Uhr Tankstopp in Kufstein. Das ist zwar Arbeitszeit, ich betrüge mich aber mal selbst.

15.35 Uhr Halbe Stunde Pause kurz vor Innsbruck. Bisher lief der Tag so eher semi bescheiden.

16.10 Uhr Der nächste Stau, jetzt vor der Mautstation bei Schönberg. Bis ich da durch bin, sind wieder fünfzehn Minuten weg.

17.00 Uhr Nochmal ein Stopp an der Autobahn-Tankstelle bei Gries am Brenner, um fix zu duschen. Nach zwanzig Minuten geht’s weiter.

17.30 Uhr Am Brenner ist eine Spur gesperrt. Und? Logo, nächster Stau.

20.20 Uhr Feierabend an der SS11 bei Sirmione. Ein reiner Fahrtag, trotzdem bin ich geschlaucht. Dieser viele Verkehr, der ständige Stillstand, dass mühselige vorankommen, ja, es nervt.
Jetzt noch eine Kleinigkeit essen, anschließend Kanisterwäsche, diesen Beitrag schreiben und ab in die Koje…

7 Kommentare

  1. Anja
    Anja 06/08/2024

    Mir reicht schon die einmalige Fahrt in den jährlichen Sommerurlaub. Aber das jeden Tag? Meinen Respekt. Da würde ich durchdrehen.

    • maik
      maik 15/08/2024

      Ist mein Beruf. Und nicht alles an dem Job ist schlecht.

  2. Daniela
    Daniela 08/08/2024

    Bitte an jedem fünften mitmachen 😉 Denn es liest sich sehr interessant, auch wenn der Tag stressig klingt.

    • maik
      maik 15/08/2024

      Wenn ich dran denke, gerne.

  3. Pac
    Pac 13/08/2024

    Ich finds auch sehr interessant, gibt mir eine bessere Vorstellung davon, wie der Tag eines Fahrers tatsächlich aussieht.

    • maik
      maik 15/08/2024

      Na ja, war ein reiner Fahrtag ohne Kundenkontakt, dafür mit viel Stillstand. Nicht jeder Tag ist so.

  4. […] für die gestrige nette Erinnerung von Daniela per Mail. Denn ich hätte es doch glatt vergessen. Aber hier ist der „Was machst du […]

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