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Tatort Brennerautobahn

Am Brenner Richtung Norden ist es so, dass Autos und Busse geradeaus fahren, Lkw dagegen nach rechts und dann über eine Extraspur juckeln müssen. Ist aber alles ausgeschildert.
Ab und an kommt es aber vor, dass ein Koleka von der Beschilderung keine Notiz nimmt, diese übersieht oder vielleicht auch schlicht und einfach ignoriert. Ich denke mal, wohl letzteres. Denn das Durchfahrtverbot ist eigentlich nicht zu übersehen.

So wie vorhin. Ein Fahrer samt Lkw nimmt den Weg geradeaus. Nur hat der normal keine Chance, ungeschoren davon zu kommen. Wird ja alles mit Kameras überwacht.
Kurze Zeit später werden die rausgeholt und abkassiert kontrolliert.

Genauso war das auch heute. Wie zu erwarten, stand die Polizei schon auf dem nächsten Parkplatz. Fuhren raus, überholten erst mich, dann den Übeltäter.
Keine Ahnung, aus welchem Land der kam. Zugmaschine weiß, Litauer Kennzeichen, Auflieger grau, polnische Zulassung. Da kann man also nur raten. Ganz Osteuropa und halb Asien stehen zur Auswahl.

Vor ihm geht das „Bitte folgen“ an. Der Fahrer fährt auf den Standstreifen, will da stehenbleiben. Polizist auf der Beifahrerseite winkt mit der Kelle aus dem Fenster, dass der bis zum nächsten Parkplatz weiterfahren soll. Der kommt keinen Kilometer weiter.

In dessen Einfahrt steht ein Slowake, der macht da wohl Pause. Das Polizeiauto dahinter, mit Lichthupe und Blaulicht. Der Slowake aber ohne Anstalten, weiter zu fahren.
Ich bin dann links vorbei, der Platz war halb leer.

Es ist, ja, wenn es nicht so traurig wäre, müsste man drüber lachen. Wer hier mittlerweile so alles Lkw fährt…
…ich bin auch nicht fehlerfrei, um Gottes Willen. Niemand ist fehlerfrei. Aber bei den osteuropäischen Flotten, es ist teilweise erschreckend. Ehrlich. Und dieser Satz hat auch nichts mit Arroganz meinerseits zu tun. Überhaupt nicht.
Diese Fahrer, oder zumindest der größte Teil von denen, sind bestimmt super nett. Nur wenn man an jedem Stauende mittlerweile Sorge haben muss, dass einem einer hinten drauf rauscht oder während man an einer Rampe wartet, die Karre kaputt gefahren wird, weil einer partout nicht zurecht kommt, dann macht man sich so einige Gedanken.

Ich will jetzt nicht zu viel schreiben, diese Leute auch nicht irgendwie beurteilen. Aber ich glaube, nee, dass behalte ich lieber für mich.
In diesem Sinne: Allseits eine gute Fahrt.

9 Comments

  1. Sven
    Sven 25/07/2024

    Dein abschließender Gedanke würde mich schon interessieren 😉

    • maik
      maik 25/07/2024

      Nein. Manche Gedanken bleiben geheim.

  2. Thomas
    Thomas 25/07/2024

    > Nur wenn man an jedem Stauende mittlerweile Sorge haben muss, dass einem einer hinten drauf rauscht

    Finde die „Unachtsamkeit“ der Fahrer hat schon deutlich zugenommen – Stauende ist für mich Speditionskind und heute nur noch Pkw-fahrender immer auch so ein Ding: Abstand lassen zum Vordermann, damit man noch weg kann, falls da hinten was angerauscht kommt ^^

    • maik
      maik 25/07/2024

      Man fährt los, macht den Tempomat rein, fertig. Kaum einer muss noch schalten, weil Automatikgetriebe, Abstand zum Vordermann wird gehalten, Spurhalteassistent meldet sich, wenn eine Linie überfahren wird u.s.w.. Da wird es besonders auf langen Autobahnstrecken schnell eintönig. Viele suchen dann eben nach Ablenkung.

      Im Stau Abstand zum Vordermann, oder zur Vorderfrau, ganz wichtig. Auch um Notfalls mal nach rechts oder links ausweichen zu können, falls es mit der Rettungsgasse doch nicht so klappt. Und Als Pkw-Fahrer würde ich an einem Stauende eh die rechte Spur meiden.

  3. Daniel
    Daniel 25/07/2024

    betrifft aber nicht nur Osteuropäer, auch wenn es da bei den LKWs vielleicht schlimmer ist, weil deren Lebensbedingungen (und damit Ausgeruhtheit etc) wohl nochmal deutlich schlimmer sein dürften.
    Letztens BusSEV für einen planmäßig ausfallenden Zug. Bus kam aus WÜrzburg leer nach Treuchtlingen, was ja schon einige km sind. War somit dann um die 20min zu spät. Ab da musste dann das Navi die Führung übernehmen, was zu einer Vollbremsung vor einer Abzweigung führt, dann zu einem zitternden Fahrer als er durch eine Unterführung musste die kaum größer als der Bus war. Obwohl keine Anschlnallgurte vorhanden wurde dann immer schön gefahren was der Begrenzer hergab, also 90. Dank Navi-Führung ging es dann bei einem Bahnhof auch am falschen Ende rein, da wo es eben keine Bushaltestelle und Wendemöglichkeit gibt. Konnte ihn zum Glück noch früh genug aufklären damit er nicht komplett zurücksetzen musste, sondern eine Abzweigung zum Wenden nutzen konnte. Fahrer dürfte Franke gewesen sein, dem Dialekt nach.

    • maik
      maik 25/07/2024

      Als Busfahrer irgendwo fremd, stelle ich mir schwierig vor. Zig Leute beobachten einen, einige geben „Tipps“ von hinten, da wird man schnell nervös. Besonders dann, wenn man noch nicht lange fährt.

      Deshalb lieber Lkw. Denn Fracht motzt nicht, Fracht kotzt nicht 🙂

      • Hendrick
        Hendrick 26/07/2024

        Und muß auch nicht alle paar Minuten „Groß“ und/oder eine Rauchen…

        • maik
          maik 26/07/2024

          Kindergeschrei oder keifende Mütter verschweige ich jetzt mal 😀

          • Hendrick
            Hendrick 27/07/2024

            Hrhr. Wobei ich es nicht auf die beiden genannten Gruppen reduzieren würde, denn auch Erwachsene schreien sehr gerne und auch Väter und Nicht-Eltern (m/w/x) können bisweilen extrem gut keifen. 🙂

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