So, gleich gehts in die Koje. Aber erst noch eine kleine Anmerkung.
Ruft mich heute ein Kollege an…
„Moin Maik, Du warst doch letzte Woche bei Xoni in Brescia. Kannst Du mir den Weg erklären?“
„Moin Volkmar. Letzte Woche? Warte kurz, ich muss überlegen.
Da war ich. Aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern.“
„Das ist jetzt nicht Dein ernst.“
„Doch. Aber seitdem ich mit Navi fahre, merke ich mir das nicht mehr. Wozu auch? Ich finde mit dem Ding die Buden eh immer wieder.“
„Na toll…“
„Aber warte, da fällt mir was ein. Die Firma ist blöd zu finden. Selbst mit Navi habe ich mich zwei mal verfahren. Also bringt es auch gar nix, wenn ich Dir das jetzt versuche zu erklären.“
„Ja, dass bringt dann nichts. Trotzdem danke.“
Also ich hätte mich an seiner Stelle nicht bedankt. Im Gegenteil.
Aber manchmal ist es wirklich so. Da kommt ein Ladeauftrag, ich schaue kurz drüber und denke mir: „Die Firma kennst Du doch. Da warst Du doch schon mal.“ Aber das war es, mehr fällt mir da nicht ein. Erst wenn ich fast dort bin, kommt es mir wieder bekannt vor.
Es ist also eindeutig. Navigationsgeräte machen vielleicht nicht dumm, lassen einem aber abstumpfen. So nach dem Motto, warum soll ich mir die Strecke merken? Mit dem Navi habe ich den Kunden einmal gefunden, da wird es das nächste mal auch klappen.
Mit Stadtplänen war das anders. Bestimmte markante Orte prägten sich im Gehirn ein und die vergaß ich auch nicht wieder. Außerdem machte ich mir Notizen.
Nicht falsch verstehen. Dem Navi vertraue ich nicht völlig. Im Endeffekt entscheide ich, wo ich lang fahre.
Aber es macht die Arbeit leichter. Und mich zu einem schlechteren Kollegen. Siehe oben…
ist doch nett wenn dein Kollege sich bedankt hat, auch wenn du ihm nicht helfen konntest. ich mach das auch einfach aus Respekt dafür das sich jemand die Gedanken macht, auch wenn sie dann schluss endlich nicht hilfreich sind.
@muetze: Klar ist es nett. Habe ich ja auch nicht beanstandet. Sondern nur darauf hingewiesen, dass meine Auskunft nicht so ganz hilfreich war.
Kenn ich! Ist manchmal hinderlich, da telefoniere ich mit Kundschaft und kann mich gar nicht erinnern, wann, wie, wo ich da mal war, ist alles eine Soße im Gehirn. Dann zwar hinderlich, aber ohne Navi würde ich nicht annähernd so viel schaffen.. Was soll’s, man kann nicht alles haben.
@Miki: Soße im Gehirn. Genau das ist es. Alles weg, es fällt einem nix mehr ein.
Als ich mein neues Navi zum ersten mal benutzte, hab ich mich tierisch gefreut, weil es mich sogar über die (für LKW gesperrte, pscht) Abkürzung zum Kunden führte. Nach dem Kartenupdate schickt es mich jetzt über die offizielle aber längere Route. Aber zum Glück weiß ich ja noch, wo die Abkürzung abzweigt. 😉
@Walsonde: Haha, auch ein Navi lernt dazu. Aber immerhin hast Du Dir die alte Strecke gemerkt 🙂
Hat dein Kollege jemals das Ziel jemals erreicht oder sucht er immer noch?
@VolvoEf: Nein, hat er nicht. Er irrt jetzt noch irgendwo hilflos umher.
Bis gestern Mittag konnte mein Chef ihn noch orten. Dann ist er in den sibirischen Wäldern verschwunden.