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Dreiunddreißig Stunden

Bei folgenden Meldungen frage ich mich immer, wie viel leere Flaschen ein Fahrer dabei haben muss. Denn irgend wohin hin muss er ja seinen Urin laufen lassen:

Lkw-Fahrer 33 Stunden ohne Pause unterwegs

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Mal wieder so ein dummer Artikel, sicher einfach von einer Polizeipressemitteilung übernommen. Das ist ärgerlich, weil einfach Seiten gefüllt werden, ohne einen wirklichen Mehrwert zu bieten.

Denn Fakt ist, dass keiner 33 Stunden am Stück fährt. Bei nur einer Minute zu wenig Pause, werden die Lenkzeiten von zwei und mehr Tagen zusammen gerechnet. Und nur dann kommt man auf diese utopischen Zeitangaben.

Also wenn einer nur 8.59 h statt 9 Stunden steht, ist eine Pause hinfällig. Warum das einer macht, weis ich nicht. Ist mir auch ehrlich gesagt egal. Nur erwarte ich dann auch, dass genau dieser Umstand erwähnt wird und nicht von rollenden Zeitbomben oder so ein Schmarrn geschrieben wird.

Nein, ich rege mich nicht auf. Es ist halt einfach nur geschriebene Scheiße.

15 Kommentare

  1. Al
    Al 29/08/2015

    😀

  2. Chris
    Chris 29/08/2015

    Die Bayern halt…Nein, das wäre unfair! Die Journalie halt! Stereotyp hecheln sie und der Sabber läuft an ihnen herab wenn die das Wort LKW lesen.
    Wieso assoziere ich Journalist mit Erschießungskommando? Mal meinen Irrenarzt fragen, denn als völlig irrer, drogen- und Alkoholanhängiger (laut der Journalie sind LKW Fahrer dies ja), brauche ich natürlich einen!

  3. Gregor Ter Heide
    Gregor Ter Heide 29/08/2015

    Maik du spricht genau das aus, was „Die da Oben“ endlich mal begreifen müssen. Dieses Thema in den Medien ärgert auch mich sehr.

    Der Satz von Chris trifft genau zu „der Sabber läuft an ihnen herab wenn die das Wort LKW lesen“.

    Die Presse hat ja auch von unsern Beruf keine wirkliche Ahnung und die Bevölkerung glaubt dann den Medien … was die über Uns für einen wirklichkeitsfremden Schwachsinn schreiben. Das können die ja nur von BAG und Polizei zugesteckt bekommen haben.

    Die Begriffe: „Pause“ und „Schichtzeit“ sind Verordnungsrechtlich und gesetzlich beim BKF nicht benutzbar. Eine Ruhepause, die laut § 4 ArbZG spätestens nach 6 Stunden Beschäftigung eingelegt werden muss und nicht im Voraus festgelegt oder geplant wurde, kann „nicht“ zum Nachteil des BKF verrechnet werden, zumal er ja die „Lenkzeitunterbrechung“ dafür an- bzw. berechnen kann. Wenn der LKW zum Stillstand kommt, der Motor abgestellt bzw. die Zündung aus ist, springt der Digi-Tacho eigentlich ganz automatisch auf Ruhepause.
    vgl. BAG 1 AZR 603/01 vom 29.10.2002 – Leitsatz Nr.1 und u.a. Rn. 25

    Eine Pause heißt beim BKF immer „Ruhepause“ und sie liegt nur dann vor, wenn spätestens zu Beginn bzw. beim Antritt der Tour, die Lenkzeitunterbrechung und auch deren Dauer, (also schon „vorher“) feststeht und sich auch der BKF beweisbar damit einverstanden erklärt hatte.

    Als total paradox und fernab der Wirklichkeit, muss hier auch noch unbedingt der Polizei und der BAG beigebracht werden, das bei Verstößen der Lenk- und Ruhezeiten, alle jeweiligen Unterschreitungen – auch wenn es sich nur um Minuten handelt – von den Kontroll-Behörden diese Zeiten nicht so berechnet bzw. zusammengerechnet werden (können) dürfen.

    Das sieht dann immer so aus, als wenn überhaupt keine Ruhepausen stattgefunden haben. Somit steht dann immer wieder in den Zeitungen: „Fernfahrer war 45 Stunden nonstop ohne Pause mit dem LKW unterwegs“. (der Zusatz „ohne anzuhalten bzw. ohne Schlaf“ fehlt dann noch)

  4. hajo
    hajo 29/08/2015

    Die von Gregor zitierte Fahrzeit von 45 Stunden bedingt (bei einem Durchschnittsverbrauch von 40 l/100 km) ein Tankvolumen von 1440 l. Scania (dort habe ich auf die Schnelle eine Aussage gefunden) bietet Tanks bis zu 1500 l an.
    Das scheint mir doch eine zu geringe Reservekapazität zu sein.
    Ich lass‘ mich aber gern belehren.
    Im Übrigen habe ich keine besonders gute Meinung von den heutigen Journalisten: nicht nur, dass viele davon einfach irgendwelche (Agentur-) Melungen unreflektiert abschmieren, sie beherrschen oftmals noch nicht einmal die deutsche Sprache in ausreichendem Maße.

  5. maik
    maik 29/08/2015

    Der Durchschnittsverbrauch liegt wesentlich niedriger. Um mal bei Scania zu bleiben: Kollegen von mir fahren 410er mit einem Durchschnittsverbrauch von 27 Liter. Selbst ich mit dem 520er V8 brauche im Schnitt nur zwischen 31 und 33 Liter und das im Italienverkehr.

    Aber vielleicht war der kontrollierte Fahrer ja im Kampfmodus und wurde während der Fahrt betankt. Klappt ja bei der Luftwaffe auch 🙂

  6. maik
    maik 29/08/2015

    Ach ja. Meine Grammatik ist auch nicht immer perfekt. Aber ich bin ja auch kein Journalist und somit davon befreit 🙂

  7. Lumpi
    Lumpi 29/08/2015

    Wie Meister Yoda schon sagte: „Grammtik Du nicht brauchst!“

  8. Mitleser
    Mitleser 29/08/2015

    Verstehe ich das richtig? Macht einer nur 1 Minute weniger Pause, zählt das nicht als Pause?

    Das ist meiner Meinung nach Unfug hoch drei. Als würde eine Minute einen Unterschied machen, ob ich fitter/munterer bin…

  9. [MARKED AS SPAM BY ANTISPAM BEE | Server IP]
    […] Hajo geht in diesem Kommentar von einem Durchschnittsverbrauch eines Lkw von ca. 40 Liter aus. Das ist schon lange Geschichte. […]

  10. hajo
    hajo 29/08/2015

    @ Maik: danke für die „Belehrung“, das zeigt doch wieder mal, dass das www „nicht immer aktuell“ ist 🙁
    @ Mitleser: seit wann sind Vorschriften und Gesetze immer Fug?

  11. Olti
    Olti 29/08/2015

    @Chris: Als Umweltzerstörer, Giftmörder, Tierquäler aus Profitstreben und Subventionsbetrüger (mit anderen Worten Landwirt) können wir uns da die Hand reichen.

  12. maik
    maik 01/09/2015

    Keine Belehrung, @hajo. Nur ein Hinweis.

  13. hajo
    hajo 02/09/2015

    @ maik: meinst Du, ich sei nicht (mehr) lernfähig? 😉

  14. maik
    maik 04/09/2015

    Nein. Natürlich nicht 🙂

  15. hajo
    hajo 04/09/2015

    ach Maik, Du bist offenbar einer der wenigen, die mich ernst nehmen 😀

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