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Viva l’Mario.

Nächste Woche also zwei Feiertage. Natürlich (wie fast) immer mitten in der Woche. Der erste ist am Dienstag. Da feiern die Italiener ihren Nationalfeiertag. Viva l’Italia. Klingt wie der Name einer Pizzeria in Dresden. Oder Erfurt. Nur ich finde es eher lästig.

Montag komme ich bis zum Brenner. Also wenn es gut läuft. Ohne Stau und so. Da ist Endstation. Dienstag ist gammeln angesagt. Pennen bis acht, dann tut mir der Rücken weh. Die Liegen im Scania werden von Baureihe zu Baureihe schlechter.
Den Rest des Tages verbringe ich mit zwei oder drei Kollegen aus der eigenen Firma. Das ist sicher lustig. Nur bringt mir das nicht wirklich was. Der Tag ist verschenkt.

Mittwoch geht es in aller Früh weiter. Also spätestens gegen drei. So lasse ich den Kolonnenverkehr auf der Brennerautobahn hinter mir und stehe zum Arbeitsbeginn beim ersten Kunden. Obwohl mir das eigentlich nichts bringt.
Denn am Donnerstag ist in Österreich und Süddeutschland ein arbeitsfreier Tag. Fronleichnam. Das heißt, ich stehe wieder sinnlos rum. Da ja ein Fahrverbot gilt. Die Italiener sperren dann ab Sterzing für den Schwerverkehr die Autobahn und leiten diesen auf den dortigen Autohof ab. Mit dem Ergebnis, dass Freitagfrüh auf der Brennerroute bis Innsbruck nichts mehr läuft. Denn mit dem Ende des Fahrverbotes in Tirol um fünf donnern viele los.

Ich selber könnte früher los fahren. Denn mit einem Euro6 – Lkw hat man auf Tirols Fernstraßen auch nachts freie Fahrt. Natürlich mit Einschränkungen. Die Brennermaut wird doppelt berechnet und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 60 km/h. Schwachsinn hoch drei. Aber so sind sie, die Bergvölker.

Aber selbst das würde ich in Kauf nehmen. Und auch mein Chef. Nur ist der Autohof in Sterzing an solchen Tagen so überfüllt, dass ich nicht mal weg fahren kann. So eng und eingekeilt stehen dann die Lkw. Tja. Und von Sterzing schaffe ich es nicht nach Hause. Also am Freitag.

Das ist immer eine tolle Show. Warum lässt man Lkw nicht im Transitverkehr rollen? Auf den Autobahnen stören die nicht. Im Gegenteil. Staus entstehen am Vorabend von verlängerten Wochenenden. Eben weil dann viele Normalberufler unterwegs sind. Raus aus der Firma, rein ins Auto. Zur Schwiegermama oder so.
Oder noch besser – alle Feiertage auf den darauf folgenden Montag legen. Also eine Art „Blue Monday„. Fände ich cool. Klar, würde ja auch mir zugute kommen. Ich glaube, bei den Amis macht man das so. Oder auch in Irland.

Na ja, verbringe ich halt nächste Woche zwei Tage auf Parkplätzen. Hauptsache die bestehenden Gesetze werden eingehalten. Das macht sich auch gut auf meiner Fahrerkarte. Auch wenn es eigentlich sinnlos ist.

9 Comments

  1. hajo
    hajo 31/05/2015

    da bekommt das Wort Brückentag eine ganz andere Bedeutung: da stehen Maik und Kollegen im Stau auf den Autobahnbrücken 🙁
    nicht lustig, lieber Maik, aber ich konnte nicht anders
    Grüsse und gute Fahrt!
    Hajo

  2. maik
    maik 31/05/2015

    Schon ok. Hajo. Ich nehme es sportlich 🙂

  3. topas
    topas 01/06/2015

    Das mit dem Transit ist teilweise nachvollziehbar. Aus PKW-Sicht sind die Helden der A2 natürlich trotz alledem ein Hinderniss, wenn direkt am LKW-Überholverbot rausgezogen wird, um den PKW-Verkehr mal richtig auszubremsen. Und wenn das alle 5km einer macht bremst man die PKW trotzdem auf umweltverträgliche 100km/h Schnitt ein. Ist fast genauso lustig wie die Spiele auf der A44 (um mal eine andere Ost-West-Trasse zu nehmen) – der leere LKW überholt bergan, der volle zieht bergab vorbei – und hinter den beiden locker 50 PKW, die sich drüber freuen, spritsparend 85 fahren zu dürfen und durch Rechtsüberholer dann auf STop&Go ausgebremst werden.
    Was in der Tat sinniger wäre ist die zeitliche Optimierung der Fahrverbote. Statt den (fast) kompletten Sonntag dicht zu machen wäre es sicherlich besser, die Zeit gleichmäßig mit jeweils 12 Stunden auf den Tag vor dem Wochenende/Feiertag (so z.B. Gründonnerstag, Mittwoch vor Himmelfahrt…) und den letzten Feiertag bzw. Sonntag zu legen (Ostermontag, Sonntag nach Himmelfahrt), zum Beispiel von 10:00 morgens bis 10:00 abends.

  4. Gregor Ter Heide
    Gregor Ter Heide 01/06/2015

    „Samstag gehört Vati mir!“ Das war einmal eine Werbekampagne der deutschen Gewerkschaften am 01.05.1956 in der Mai Kundgebung für die 5 Tagewoche, die zwischen 1965 und 1974 fast überall als 40 Stunden Woche tarifvertraglich eingeführt wurde. Viele BKF wären heute schon froh, wenn sie mind. 2 Wochenenden im Monat zu Hause bei der Familie verbringen könnten, obwohl ihnen im Durchschnitt ca. 9 Tage (genau 8,66) echte Freizeit im Monat gewährt werden müssten. Eine EU-weite Beendigung vom Samstag, Sonn- und Feiertagsfahrverbot sowie die Ferienreise-verordnung für LKW ist genau deshalb längst überfällig, so paradox und kurios das hier auch klingen mag. Hiermit wird eine praktikable Handhabung der VO (EG) 561/2006 zu den wöchentlichen Ruhezeiten am Lebensmittelpunkt des BKF und auch die Einhaltung der Doppelwochenlenkzeit, unnötig behindert, sodass der BKF seinen familiären Lebensmittelpunkt iZm. dem Sonn- und Feiertag usw. nicht mehr erreichen kann. Im internationalen bzw. nationalen gewerblichen Güterkraftverkehr, darf der BKF nach dem Erreichen der 90 Stunden Doppelwoche, die evtl. ab Mittwoch bei Ausnutzung der täglich erlaubten Lenkzeiten in der 2 Woche beendet sein kann, bis Montag 0:00 Uhr nicht mehr weiterfahren. Er steht also die restlichen 4 Tage „nur so“ irgendwo auf einem Parkplatz oder Autobahnraststätte „sinnlos und nutzlos“ herum. Von dem wirtschaftlichen Schaden wollen wir erst gar nicht sprechen.

  5. maik
    maik 02/06/2015

    @Topas: Der Pkw – Verkehr bremst sich von alleine aus. Da braucht es keine Lkw dazu. Dafür sorgen genügend Linksfahrer und Mittelspurschleicher.

    Zu Deinem anderen Vorschlag: Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe: Ich soll also bereits am Gründonnerstag um zehn Uhr vormittags stehen bleiben?

    Wenn du das so meinst, ist es ok. Nur auf so einen Vorschlag käme nicht mal der ADAC. Glücklicherweise.

    Der Vorschlag von Gregor hat dagegen was. Nämlich die Abschaffung aller Fahrverbote. Dazu zählt für mich besonders dieses leidige und völlig unnötige Ferienfahrverbot im Sommer.
    Bestimmte Autobahnen darf ich nicht befahren, Landstraßen dagegen schon. Wer vor vielen Jahren auf diese Idee kam, war wohl irgendwie geistig umnachtet.

  6. topas
    topas 02/06/2015

    @maik: Jein. Die LKW-Fahrer sind ganz gut dabei. Es ist immer wieder erbauend, wenn deine Kollegen direkt unter dem LKW-Überholverbot rausziehen, um dann eine Minute lang den anderen LKW zu überholen (der am nächsten Anstieg am liebsten selbst wieder rausziehen würde). Als PKW-Fahrer hat man dann (mit zig anderen Autofahrern) darauf einen super Ausblick, weil alle, die schneller als 87km/h fahren wollen (und das sind nahezu alle – der Fernreisebus mit eingebremsten 100km/h, das Gepann mit 110km/h, der Kleinlaster mit 120km/h, der Richtgeschwindigkeits-Fanatiker mit 130km/h und alles was zügiger vorankommen will) sich dann in eine Spur quetschen darf (Stichworte: Reißverschluss-Verfahren, Ziehharmonika-Effekt … ). Zumindest fließt der Verkehr, wenn man an dem überholenden LKW vorbei ist plötzlich wieder super – bis der nächste deiner Kollegen mit 2km/h Differenzgeschwindigkeit den unbedingten Überholwillen verspürt 🙂
    Keine Frage – es gibt genauso auch merkbefreite und egoistische PKW-Fahrer, die alles dafür tun, dass der Verkehr nicht fließt (wie die genannten Rechtsüberholer). Aber gerade auf der A2 (dem Synonym für „Transitstrecke“, und du hattest dich ja auf Transit bezogen) merkt man jeden LKW-Überholvorgang am zusammenbrechenden PKW-Fluss.

    Und zum zweiten Vorschlag: Dafür würden natürlich andere Fahrverbote wegfallen oder reduziert werden. Das Sonntags-Arbeitsverbot ist eh homöopatisch, wenn der Fahrer 1000km von der Heimat entfernt auf dem Rastplatz steht (ich lasse mich da gern korrigieren, aber wenn ich Gregor richtig verstand würde mehr Flexibilität letztendlich auch besser für die Fahrer sein). Stattdessen Fahrverbote sinnvoll dosieren und gestalten (und nicht wie dein Beispiel des Ferienfahrverbotes in seiner jetzigen Form). Keine 22-Stunden-Zwangsstops mehr, sondern nur einige Stunden zu Peak-Zeiten Zwangspause – z. B. der Nachmittag vor (dem ersten) Feiertag und am letzten Feiertag/Sonntag. Zum am Beispiel Ostern zu bleiben halt am Donnerstag und Montag jeweils (willkürlich, nur als Beispiel) von 12:00 bis 20:00 Pause – sonst alles frei. Und statt dem Fahrer Zwangsurlaub an Ferienwochenenden zu verpassen nur den Samstag (dem klassichen Wechseltag in den Hotels…) tagsüber Pause – dafür darf ja den ganzen Sonntag gefahren werden. Und mit etwas fähigen Disponenten (ich weiß, gibt es nicht) ließen sich die Zwangspausen ja mit Ruhezeiten in Einklang bringen.
    Wie gesagt, ich lasse mich gern korrigieren. Du kennst den Blick aus dem Fahrerhaus, ich nur aus dem PKW, zudem dürftest du doppelt so viel Kilometerleistung im Jahr runterreißen… 🙂

  7. Chris
    Chris 04/06/2015

    Eine Abschaffung dieser unsäglichen Fahrverbote ist längst überfällig. Auf der einen Seite labert man von einer globalisierten Welt, wie eng sie zusammen wächst usw, aber auf der anderen Seite kocht jeder Provinzfürst seine eigene Suppe. Und jeder der an solchen Tagen unterwegs ist kann die Auswirkungen sehen. Vollgestopfte Parkplätze, überfüllte Industriegebiete (ohne irgendwelche sanitären Einrichtungen)etc.
    Ich gehöre zu den glücklichen die eine Ausnahmegenehmigung haben und nutze diese auch viel. Das ermöglicht es mir, wie diese Woche, am Donnerstag bereits zu Hause zu sein. Dafür geht es Sonntag am Vormittag wieder los, in aller Ruhe versteht sich.
    Was ist wohl besser für das soziale Leben?

  8. Gregor Ter Heide
    Gregor Ter Heide 05/06/2015

    @topas u Chris

    Das Thema Feiertag usw. und deren Abschaffung usw, steht in der BKF Petition und nun auch jetzt in der
    BKF Beschwerde an die EU Kommission, denn die haben wir (Udo + ich) zu den 30 Seiten …. zusätzlich voll dort mit hineingebaut.

    Link:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Elkawe/Berufskraftfahrer_Petition#W.C3.B6chentliche_Ruhezeit

    Nun leider hat innerdeutsch der Art. 140 GG eine Unabänderlichkeit, so lange es keine neue „Verfassung“ gibt. Deswegen haben auch alle Bundesländer mit den beiden Kirchen extra Länder-Verfassungsrechtliche Verträge. Im Art. 140 GG sind die Kirchen-Artikel der WRV (Weimarer Reichsverfassung) Unser GG ist ja keine Verfassung, da sie ja u.a. nicht vom Volk abgestimmt wurde. Wir können auch nur eine neue Verfassung bekommen, wenn wir vorher einen Friedensvertrag mit den ehem. Kriegsgegner machen. Vor allem haben die Kirchenartikel der WRV keine Kündigungsmöglichkeit, wenn beide Vertragspartner nicht damit einverstanden sind. usw.

    Das wir (Udo + ich), das trotzdem drin haben, mit den Feiertagen Fahrverbote usw. , hat nämlich nichts mit den Kirchen zu tun, den das bedeute nur einen freien ungehinderten Waren-Transport, der durch ein „Glauben“ nicht behindert oder gestört werden darf. Auch die regelmäßigen wöchentlichen Ruhezeiten, die 90 Std. Doppelwoche usw. .. wird total behindert bzw. deren Einhaltung fast unmöglich gemacht. Nur hier lässt es sich ansetzen.

    Gute Fahrt von Gregor

  9. highwayfloh
    highwayfloh 16/06/2015

    @Gregor Ter Heide:

    Sachlich magst Du mit den § Recht haben. Nur der Tenor zwischen den Zeilen stimmt mich sehr bedenklich, was die Gesinnung anbelangt.

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