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Beschuldigungen und Schläge

Oho. Was lese ich da über die in Fahrerkreisen weithin bekannte, aber dafür wenig beliebte Schwerlastgruppe Münster?

Franz-Josef und Andre Pruhs beschuldigen die Polizei grundloser Gewalt. Ein Zeuge hat den Vorfall mit der Handykamera festgehalten. Die Ordnungshüter hingegen sagen, die Spediteure seien „cholerisch“ gewesen.

Am Ende liegen zwei Männer am Boden und einer von denen schützt mit beiden Armen seinen Kopf gegen Schläge. Und das alles, weil die beiden „cholerisch“ gewesen sein sollen?

Mehr will ich dazu nicht schreiben. War ja nicht dabei. Nur eines noch: Der Auslöser war eine Schwerlastkontrolle, bei der von Polizisten eine nicht vorschriftsgemäß gesicherte Ladung festgestellt wurde.
Die Weiterfahrt des Lkw wurde daraufhin untersagt und ein zweites Fahrzeug angefordert, um die Ware umzuladen. So weit nichts neues – und das nicht nur in Münster.

Stutzig macht mich aber der letzte Absatz. Da heißt es plötzlich:

Nach dem Zugriff eilt ihr Rechtsanwalt zum Parkplatz. Nach zehn Minuten soll die Sache geklärt gewesen sein: Zwei, drei zusätzliche Gurte sollten ausreichen, um dem Sattelzug die Weiterfahrt zu ermöglichen.

Also erst war die Ladung so schlecht gesichert, dass eine Weiterfahrt des Lkw unmöglich war. Zum Schluss reichten aber drei weitere Gurte, um ihn doch nicht still zu legen. Das ist eine eigenartige Logik.
Verkehrssicherheit ist unverzichtbar. Nur Willkür und Selbstinszenierung sind niemals selbstverständlich und auch vollkommen verzichtbar. Gerade Polizisten haben es eigentlich nicht nötig, sich zu profilieren. Auch wenn ich speziell in Italien diese Art von Beamten schon erlebt habe.

Aber darum geht es jetzt nicht. Ich wurde erst einmal im Raum Münster kontrolliert. Das ist schon mehrere Jahre her. Der Beamte hat mir zwar nicht die größte Freundlichkeit entgegengebracht, aber er war vernünftig. Es war auch keiner, der mir wegen einiger Minuten Überziehung der Lenkzeit gleich eine Anzeige geschrieben hätte.

Für den in den „Westfälischen Nachrichten“ geschilderten Vorfall, gibt es Zeugen. Für beide Seiten. Letztlich wird wohl ein Richter entscheiden. Spätestens dann werden wir erfahren, warum ein Mann auf dem Boden lag und seinen Kopf schützen musste.

Zum Artikel: Polizeibeamte und zwei Spediteure beschuldigen sich gegenseitig körperlicher Gewalt

5 Kommentare

  1. Ralf
    Ralf 12/09/2014

    Ist mir doch auch passiert. Habe drei Mulden mit Schlackekegel geladen. Die Kegel guckten so 10-15cm über den Rand der Mulden raus, ein so ein Kegel ist ca. 1m lang. Grund genug für zwei Polizisten mich anzuhalten und mir die Weiterfahrt zu untersagen. Angeblich hätte ich Planen drüber machen sollen damit die Schlackekegel nicht nach oben (!!) aus den Mulden raus springen. Die Planen werden nur mit kleinen Gummis festgemacht und so ein Schlackekegel wiegt mal locker 300kg.
    Die haben mich auf nen kleinen Parkstreifen raus gelotst, da konnte ich natürlich nicht großartig nachsichern. Also Anhänger abgemacht, Mulde vom Fahrzeug abgesetzt, grobes Netz (!!) drüber geworfen, Anhänger wieder dran und weiter gings.

    Also eine von drei Mulde gesichert und schon war die Sache wieder OK????
    Ging vor Gericht, da haben die beiden Kasperköppe dann ne richtige Show abgezogen. Die waren ernsthaft der Meinung Schüttgut müsse so gesichert sein, dass es auch dann noch auf dem LKW bleibt wenn dieser umkippt.

    Mittlerweile sind das alles für mich nur noch hohle Früchte die ich gar nicht ernst nehme. Wenn wieder so ein Käppiträger erscheint, lache ich den einfach nur aus und lass den erzählen.

  2. Chris
    Chris 12/09/2014

    Es war zu erwarten! Eines vorweg, ich schätze Polizisten sehr, ich will diesen Job nicht machen. Aber gerade sie müssen immer korekt handeln und das kann man speziell in Münster nicht erwarten! Laut Herrn Pruhs hatte das angehaltene Fahrzeug alles an Bord um umzuladen, auch wenn sich ihm der Sinn nicht erschließt, ja sogar einen Mitnahmestaler. Trotzdem wurde verlangt das ein dritter(!!) dazukommt um zu machen….Kann sich jeder seine Gedanken zu machen!
    Ich wurde vor ein paar Jahren von den zwei Helden, HK Bode und Senkel konbtrolliert und die Weiterfahrt untersagt wegen angeblich schlechter LaSi. Transportiert wurde eine Überbreite Maschine unter Plane die über kreuz gesichert war und auf einer speziall Matte stand. HK Bode wollte diese mehrere Millionen teure Maschine ablden lassen(!!), weil er ja die Antirutschmatte nicht sehen würde! HK Bode lässt im TV den großen Macker raushängen und fragt einen Fahrer, der mit einer 3 Meter Dauergenehmigung unterwegs ist, wer denn die Strecke abgefahren sei und legt ihn still! Dauergenehmigung= sagt das Wort ja schon! HK Senkel kriecht während einer Kontrolle in Behälter mit ADR Abfällen! Ich denke es reicht wohl!
    Polizisten müssen geschützt werden aber wer schützt uns vor diesen Polizisten? Ich werde Kontakt zur Firma Pruhs aufnehmen und mich als Zeuge zur Verfügung stellen.
    Ach ja, ich wollte ihnen damals auch ans Fell bei der Kontrolle, mein BF3 Begleiter konnte es verhindern!
    Auch habe ich gerade einen Kommissar aus Lüdenscheid angezeigt der versucht hat eine Kontrolle eskalieren zu lassen. Den Bürger so lange schikanieren bis er dem Beamten einen gibt und dann schreien Gewalt gegen Polizisten! Was ist bloß aus diesem Staat geworden?

  3. highwayfloh
    highwayfloh 12/09/2014

    Mal ein Gedanke… warum dann nicht das eigene Fahrzeug und die Ladung in der Kontrollsituation fotografieren / filmen? Das kann niemand verbieten und bevor die Kontrollsituation eskaliert, hat man dann rechtssichere Beweise in der Hand, notfalls auch _gegen_ die Polizei, BAG …. .

    Das System muss man mit den eigenen Waffen schlagen, nur so hat man Erfolg und kommt ungeschoren davon!

  4. Gast
    Gast 13/09/2014

    Umladen, wo drei Gurte reichen – wer wäre da zumindest innerlich nicht „auf 180“?

    Müssen die kontrollierenden Polizisten eigentlich selbst einen LKW-Führerschein haben, oder werden die Kontrollen sozusagen durch Laien vorgenommen?

  5. Chris
    Chris 13/09/2014

    Laien@Gast. Es gibt durchaus Polizisten die BCE haben und auch immer wieder fahren (ich kenne persönlich welche). Bei denen würde es nie so aus dem Ruder laufen wie jetzt in Münster! Weil die wissen was sie tun, in Münster wissen die es nicht meiner Meinung nach!
    Was noch merkwürdig ist, erst als der Anwalt der Firma Pruhs vor Ort erscheint reichen plötzlich drei zusätzliche Gurte die das angehaltene Fzg auch an Bord hatte…

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