Bernhard hat zu folgendem Video eine Frage:
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Hallo,
ist das Materialermüdung? Ich denke mal ein Fahrer kann doch nichts falsch
machen beim Befestigen das Anhängers…wenn das Ding dran ist ist es dran oder?
Falsch machen, kann man schon einiges. So kann beim Aufsatteln des Aufliegers das Sattelschloss nicht komplett verriegelt sein. Der Fahrer merkt es wegen Unaufmerksamkeit oder Unerfahrenheit nicht und schon liegt das Teil nach einigen Metern auf dem Boden oder im günstigsten Fall noch auf dem Rahmen des Zugfahrzeugs.
Eine fehlende Abfahrtskontrolle ist ein weiterer Grund für das verlieren eines Sattelaufliegers. Mein erster Gang in der Früh geht zur Sattelkupplung. Ein Blick und ein Griff gehört zur morgendlichen Routine. Selbst nach einer kurzen Pause die ich nicht im oder am Lkw verbringe, schaue ich nach, ob die Kupplung noch verriegelt ist.
Der Kollege im Video verliert seinen Sattel bei voller Fahrt. Ob dafür ein Produktionsfehler oder Materialermüdung verantwortlich war, kann ich natürlich nicht sagen. Ich würde aber davon ausgehen, dass dem Fahrer keine Schuld trifft. Denn er hat ja schon einige Kilometer hinter sich.
Bleibt die Frage, ob ein Fahrer einen Königszapfen auf Verschleiß oder Beschädigung überprüfen kann? Ich denke eher nicht. Ein Röntgenblick ist schließlich noch nicht angeboren.
Zum glück ist nicht noch schlimmeres passiert.
Mal nicht so spöttisch!
Mir ist dieses Malheur selbst nach über 20 Jahren Sattelzug-Erfahrung mal ein einem Winter passiert. Sichtkontrolle nach dem Aufsatteln, Abrissprobe. Fahr am Hof an lenke nach links zur Ausfahrt und ich hatte den Auflieger am Rahmen der Zugmaschine und das bei gemächlichen 10 km/h! Kann durch unglückliche Umstände auch erfahrenen Fahrern passieren!
In meinem Fall wars so, dass der Verschlussmechanismus ein wenig vereist war, so dass zwar der Entriegelungshebel in „Verschluss-Stellung“, aber der Verschluss selbst, eben NICHT vollständig geschlossen war. War mir bis dato auch noch nie untergekommen.
Seitdem hab ich mich nie mehr auf die „Augenschein-Kontrolle“ verlassen, sondern hab den korrekten Verschluss per Taschenlampe kontrolliert, auch wenn ich dafür unter das Gespann kraxeln musste und gerade im Winter mir ein paar Nasse Tropfen eingefangen habe.
Den Königszapfen wird wohl keiner auf Verschleiß kontrollieren, macht ja auch keiner beim Bolzen in der Anhängerkupplung obwohl wir dass ja in der Fahrschule gelernt haben.
Aber ob die Verschraubung des Königzapfens noch in Ordnung ist und ob der Rahmen sichtbare Schäden aufweist, dass kann jeder Fahrer machen (Sichtkontrolle). Nur macht das wohl auch keiner, ist halt blöd so unter dem Auflieger ein kriechen und dann ggf. auch noch ne Taschenlampe…
Ich schätze mal das bei dem Auflieger im Video beim Aufsatteln jemand öfters mit Gewalt vor den Rahmen genagelt ist oder das Ding schlichtweg durchgefault ist.