Irgendwo bei Solingen beschwerten sich mindestens zwei Personen bei der Polizei, dass ein Lkw-Fahrer während der Pause den Motor seines Lasters nicht abstellte. Polizeibeamte fuhren daraufhin zum Standort des Fahrers, um den Anrufen nachzugehen. Dieser sagte den Polizisten, er mache gelegentlich den Motor an, damit die Klimaanlage anspringt.
Letztlich muss man den Anrufern dankbar sein. Denn endlich habe ich es schwarz auf weiß, dass die rechtliche Lage nicht eindeutig ist. Die StVO verbietet zwar das grundlose Laufenlassen von Motoren. Grundsätzlich sei das aber eine Frage der Abwägung. Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung lege fest, dass Behinderungen und Belästigungen zu vermeiden seien. Allerdings sei dem Lkw-Fahrer zur „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ eine beschränkte Nutzung erlaubt.
Die komplette Story kann man im „Solinger Tageblatt“ nachlesen. Ob das überall so gesehen wird, weiß ich nicht. Aber ich werde mir den Artikel ausdrucken und im Fall der Fälle Kontrollbeamten vorlegen. Denn auch ich ruhe ungern in einem auf mehr als 40 Grad aufgeheizten Lkw.
Zum Artikel >>>
Na eigentlich gibt es genau wie es für den Winter eine Standheizung gibt für den Sommer eine Standklima. Nur leider sparen sich die meisten Firmen die Kosten da die Verantworlichen ja nicht ihre Pausen in einer Sauna verbringen müssen. In Deutschland mögen die paar heißen Tage ja noch hinnehmbar sein aber wer viel Südeuropa fährt weiß ein Standklima zu schätzen.
ach Maik, wer zwingt Dich egentlich, Deine wohlverdienten und gesetzlich vorgeschriebenen (Reihenfolge kannst Du Dir aussuchen) Pausen IN Deiner LKW-Fahrerkabine zuverbringen? Dein „Arbeitstier“ ist doch groß genug, da wird es doch wohl irgendwo einen ausreichenden Schatten geben .. 😀
Du hast aber ein Thema angesprochen, das nicht nur für die StVO gilt. Gesetze sind Menschenwerk und dieses wird immer irgendwo Lücken aufweisen
.. und wenn man „Menschen“ durch „Po-Litiker“ ersetzt, wird’s noch verständlicher 😉
Herzliche Grüße und allzeit gute Fahrt
Hajo
@Hajo: Stehe ich mal in der Nähe von Frankfurt, werde ich meine Pause in Deinem auf 18 Grad gekühlten Gästezimmer verbringen. Natürlich mit Vollpension 🙂
@maik: Ich (so als nicht-LKW-fahrender Einwohner) überlege grad scharf, wo man sich in/bei Frankfurt vernünftig mitm LKW für ne lange Pause hinstellen kann. Rastanlagen gibts nicht viel, Rebstock/Messe stehen nicht immer zur Verfügung, und das einzige „taugliche“ Gewerbegebiet, das ich kenne, ist das am Bad Homburger Kreuz… wobei es da nichtmal nen Lebensmittelmarkt gibt.
ach Maik, wie gern würde ich Dir einen gekühlten Platz anbieten, allerdings ist der einzige Raum, der dafür in Frage käme
.. der Kühlschrank
.. und der ist bereits von wichtigen (Über-)Lebensmittels wie Bier etc. belegt, so dass auch ich ..
na ja, lassen wir’s 😉
@opatios: Die Rasthofdichte um Frankfurt ist eigentlich normal. Was fehlt sind Autohöfe. Keine Ahnung, warum es im Rhein/Main Gebiet kaum Autohöfe gibt. Vielleicht liegt es an den Grundstückspreisen? Keine Ahnung.
Den einzigen Rasthof den ich dort öfter anfahre, ist Langen-Bergheim an der A45. Die Anlagen an der A3 oder A5 liegen für mich ungünstig. Meist komme ich weiter, habe also keinen Grund da zu halten.
Einen Supermarkt brauche ich nicht unbedingt. Eigentlich habe ich alles dabei, was ich so brauche. Trotzdem danke für Deine Tipps 😉
@Hajo: Das Bier können wir vorher tilgen. Danach wäre auch wieder Platz im Kühlschrank 🙂
Wo liegt denn der Unterschied zwischen einem Autohof und einem Rasthof aus der Sicht eines LKW-Fahrers?
@Volker: Ein Rasthof liegt an der Autobahn, ein Autohof daneben. Das heißt, Autohöfe haben keine direkte Anbindung an eine Autobahn.
@maik: Ich meinte an sich schon Parkmöglichkeiten, die dichter an Frankfurt dran liegen. Langen-Bergheim ist ja tiefster Main-Kinzig-Kreis, von FFM aus gesehen. 🙂
Ich denke auch, dass hier wegen der Grundstückspreise keine Autohöfe gebaut werden. Wer weiss, ob man die Flächen nicht früher oder später an produzierendes Gewerbe losschlagen kann (gibt mehr Gewerbesteuereinnahmen!).
Ausserdem kam schon letztens bei einem Gedanken an ein neues Wohngebiet Protest aus Richtung der Landwirte, die es hier immer noch gibt, damit ginge ja noch mehr Ackerbaufläche(!) verloren…
und schließlich sind die A3 und A5 ohnehin oft stark belastet, ein Autohof würde nur zusätzlich noch Verkehr anziehen- bin mir sicher, das Argument käme dann auch.
Ist es nicht so, dass Autohöfe primär abseits der Ballungsgebiete zu finden sind, wo es freie Grundstücke im Überfluß gibt?
Hier in Rhein-Main wären neue Autohöfe wohl höchstens auf irgendwelchen Brachflächen denkbar, so was wie ne aufgegebene Kaserne oder geräumte Industriegrundstücke- vorausgesetzt, da würde niemand wohnen wollen.
@opatios: Na joa. Langen-Bergheim ist noch erweitertes Rhein/Main-Gebiet. @Hajo wird mir das sicher bestätigen 🙂
Die Standorte von Autohöfen liegen oftmals tatsächlich in eher ländlich geprägten Gebieten. Diese bringen halt Arbeitsplätze für strukturschwache Regionen und Steuereinnahmen für klamme Gemeindekassen.
Oftmals siedeln sich in unmittelbarer Umgebung weitere Etablissement wie Spielotheken, Schnellrestaurants oder auch Erotikcenter an. Welchem Dorfbürgermeister leuchten da nicht die Augen, wenn er an die einzunehmenden Steuern denkt.
@maik: Ich hatte mir irgendwann schon mal ausgemalt, was zu einem anständigen Autohof dazu gehört und was davon man schon „erschlagen“ könnte, wenn man ihn einem „Gewerbegebiet mit Einzelhandel“ an die Seite stellt wie es sie schon zu hunderten gibt da draussen. Erweiterung um LKW-Parkplätze mit ggf neuen großzügigen Zufahrtswegen, sanitäre Einrichtungen für den Trucker (evtl zu integrieren in 24h-Gastronomie, muss nix grosses sein, nur ein bissl vom Tankstellen-Shop abheben sollte es sich), und eigentlich wärs das schon. Okay, LKW-taugliche Tankstelle wär evtl noch gut. Hab ich was vergessen?