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Mutanten verbocken so einiges

Ich wundere mich immer wieder, wie ein eigentlich nettes Volk zurück zum Affen mutieren kann, sobald es zwei oder vier Räder unter sich hat.
Da wird gedrängelt und überholt, bis sprichwörtlich die Fetzen fliegen. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind makulatur – wer sich daran hält, wird mit irgendwelchen obskuren Handzeichen bedacht. Aus einem Fahrstreifen werden drei oder vier, der Gegenverkehr wird schon Platz machen. Wenn nicht, fliegt halt der Aussenspiegel in die Botanik. Was sollt’s, der Innenspiegel reicht auch.
Umso mehr wundert mich dieses Verhalten der Italiener – wo doch die Strafen für diverse Verkehrsvergehen zu den höchsten in Europa zählen.

So zahlen Autofahrer, die mehr als 40 km/h zu schnell fahren, 500 bis 2000 Euro Strafe. Wer sogar 60 km/h schneller als erlaubt fährt, wird mit bis zu 3200 Euro zur Kasse gebeten. Zusätzlich droht ein Fahrverbot auf italienischen Straßen.
Fahranfänger mit Pkw-Führerschein dürfen auf Schnellstraßen maximal 90 km/h und auf Autobahnen maximal 100 km/h fahren.

Ebenso müssen Alkoholsünder kräftig zahlen. Wer mit mehr als 0,5 Promille ein Kraftfahrzeug steuert, zahlt bis zu 2000 Euro. Bei betrunkenen Fahrern, die im eigenen Fahrzeug mit mehr als 1,5 Promille erwischt werden, wird das Auto beschlagnahmt und enteignet.
Das für Berufskraftfahrer ein absolutes Alkoholverbot gilt, versteht sich von selbst.

Auch an Zebrastreifen muß gehalten werden. Wer das nicht macht, zahlt zwischen 150 und 600 Euro. Übrigens: Wer den Motor im Stand laufen lässt, handelt natürlich auch gesetzwidrig und wird mit 200 bis 400 Euro bestraft. Eine Standklimaanlage ist nicht wesentlich teurer.

2 Comments

  1. ein Maik Fan
    ein Maik Fan 07/10/2010

    Weisst du zufällig auch, was Rotlichtdelikte im besagten Land kosten? Würde mich schon mal interessieren, weil eine rote Ampel für einen Italiener kein Grund zum Warten ist.

  2. maik
    maik 11/10/2010

    @ein Maik Fan: Bei Rot über eine Ampel kostet 150 Euro und einen Abzug von 6 Punkten vom Punktekonto.
    Ein Fahrverbot gibt es aber nicht.

    In Italien ist es umgekehrt als in Deutschland: Je mehr Punkte man hat, umso besser ist es. Man beginnt bei 26 Punkten und für jeden Verstoß werden Punkte abgezogen – für einen Rotlichtverstoß z.B. sechs Punkte.

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