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Monat: Januar 2009

5 Fragen an…

…die SPD – Fraktion im Thüringer Landtag:

Sind Sie für eine weitere Erhöhung der LKW-Maut oder sehen Sie die seit Januar 2009 erreichte Höhe als ausreichend an?

Die Politik hat zur positiven Entwicklung des Transportgewerbes in den vergangenen Jahren ihren Beitrag geleistet. Sie wird das auch künftig tun. An erster Stelle steht dabei die Gewährleistung ausreichender Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur.
Wir alle wissen, dass mit der Maut die Kosten für den Bau und den Erhalt der Straßen bei Weitem nicht gedeckt werden. Auch über Anpassungen bei der Maut müssen die Vorraussetzungen für Investitionen verbessert werden.

Bei aller Notwendigkeit zur Anpassung der Maut muss die Politik die Belastungen des Transportgewerbes in Deutschland im Blick behalten. Deshalb sollte es Entlastung an anderer Stelle geben.
Bei der Umfinanzierung der Wegekosten von Steuern auf Nutzergebühren wurden in der Vergangenheit die Kfz-Steuer für schwere Nutzfahrzeuge abgesenkt und ein Innovationsprogramm zur Förderung der Anschaffung besonders umweltfreundlicher Lkw aufgelegt.
Ähnliche Maßnahmen sollte es auch künftig geben. Meiner Meinung nach sollten unter dem Strich alle Konzepte zur Mautanpassung für das deutsche Güterverkehrs- und Logistikgewerbe immer kostenneutral gestaltet werden.

Was wollen Sie gegen die dramatische Parkplatzsituation für LKW tun?

Durch das Bundesministerium wurde 2008 die aktuelle Parkplatzsituation für Lkw auf Rastanlagen der Bundesautobahnen sowie auf Autohöfen untersucht.
Die Erhebung zeigt, dass mindestens 14.000 zusätzliche Lkw-Parkstände benötigt werden. Um das Problem zu lösen, muss vor allem das laufende Ausbauprogramm beschleunigt umgesetzt werden. Kurzfristig sollten zusätzliche Lkw-Parkstände in Bereichen markiert werden, wo dies durch ausreichende räumliche Verhältnisse möglich ist.

Freiflächen auf Rastanlagen im Bereich der vorhandenen Lkw-Parkflächen sollten so weit wie möglich für weitere Lkw-Parkstände genutzt werden. Die Thüringer Behörden müssen zügig die dafür notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen prüfen und die Durchführung der Straßenverkehrsordnung sicherstellen.

Planen Sie die Sperrung von Straßen für den LKW-Durchgangsverkehr?

Vorrangiges Ziel muss es sein, die Verkehrsbelastung mit Hilfe intelligenter Instrumente zu begrenzen. Im Zentrum steht die Förderung einer integrierten Verkehrspolitik. Die vorhandenen Verkehrswege müssen effizient genutzt werden, unnötige Verkehre müssen vermieden werden und die Verkehrsinfrastruktur muss weiter modernisiert werden.
Die Verkehrssteuerung konnte mit Hilfe des Mautsystems spürbar verbessert werden. Sie hat zu einer effizienteren Auslastung der Transportkapazitäten und Streckenoptimierungen geführt. Diesen Weg müssen wir weiter gehen.
Pläne zur Sperrung weiterer Bundes- und Landesstraßen in Thüringen sind uns nicht bekannt.

Wie stehen Sie zu einem generellen LKW-Überholverbot?

Ziel der Verkehrspolitik muss es sein, den Verkehrsfluss auf unseren Autobahnen zu verbessern. Staus müssen vermieden werden. Ein generelles Überholverbot für LKW lehnen wir ab. Alternative Lösungen wie moderne elektronische Verkehrslenksysteme und die zeitweilige Nutzung des Seitenstreifens müssen Vorrang haben. Bei einem Autobahnabschnitt der akut staugefährdet ist, muss man sicher auch über ein Überholverbot nachdenken.
In Thüringen mit seiner künftig sehr guten Autobahninfrastruktur ist das aber kein Thema.

Wie stehen Sie zur verpflichtenden Einführung von Sicherheitssystemen wie Abstandswarnern oder Notbremssystemen?

Die Verkehrspolitik verfolgt das Ziel, Menschenleben durch Unfallvermeidung zu schützen, Unfallfolgen zu lindern und volkswirtschaftlichen Schaden als Folge von Straßenverkehrsunfällen zu vermindern. Dazu gehört auch die Verminderung des Gefahrenpotentials schwerer Nutzfahrzeuge. Dabei steht das Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers und der Unternehmen im Vordergrund.
Die Förderung der Anschaffung entsprechender Sicherheitssysteme ist für uns aber auch gut vorstellbar.

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Hohe Preise – gute Reise

Rasthof Hardtwald an der A5 bei Heidelberg:

Morgen, was kostet eine Frikadelle?
Guten Morgen, dass weis ich jetzt auch nicht!
Die Bedienung ruft nach einer Kollegin: „Helga*, was kostet eine Frikadelle?“

Aus dem Hintergrund ertönt Helgas* Stimme: „Äh, ich glaube 3.75 Euro!

Ich frage vorsichtig: „Mit oder ohne Brötchen?
Helga*, inzwischen nach vorne gekommen, antwortet: „Ohne Brötchen natürlich!

Die Frauen an der Theke können nichts für diese Preise, deshalb ersparte ich mir einen Kommentar und ging stattdessen stillschweigend von dannen…

*Name geändert

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Ich habe mich gelangweilt oder wie ich mich durch den Donnerstag quälte

Zollhof Weil/Basel, Donnerstagfrüh, 4.40 Uhr. Der Wecker klingelt, ich quäle mich aus der Koje, putze mir im Halbschlaf die Zähne und stehe als erster vor dem noch geschlossenen Tor, dass mich von der Schweiz trennt.
Kurz nach fünf öffnet es sich, die Ampel vor mir springt auf grün, ich gebe meinen „Laufzettel“ ab und los gehts…

Donnerstagvormittag, kurz nach Elf. Ich bin an meiner Entladestelle bei Mailand. So richtig fit bin ich noch immer nicht, aber was macht man nicht alles, um endlich einmal einigermassen früh Wochenende zu haben.
Kurz vor zwölf bin ich leer und melde mich bei meinem Disponenten: „Moin, wo soll ich laden?
Die Antwort klingt weniger toll – ein Kunde in Piacenza, dessen Ware aber nicht vor Freitagmittag fertig ist.

Ich schleiche mit nicht einmal 80 km/h über die Autobahn, trotzdem stehe ich keine Stunde später auf dem letzten Rasthof vor Piacenza. Feierabend…

Ich versuche ein wenig zu pennen, geht natürlich nicht. Also fange ich an, Staub zu putzen und die Hütte auszukehren. Nach nicht einmal 10 Minuten habe ich darauf keinen Bock mehr und höre auf.
Ich gehe eine Runde über den Rasthof, dann wird mir kalt. Also wieder ins Führerhaus, Standheizung anstellen und einen Blick auf die Uhr werfen: Wow, eine Stunde ist schon rum!

Ich krame ein wenig im Lkw und finde eine angebrochene Tüte mit Salzbrezeln und eine 3 Wochen alte Bildzeitung. Cool, endlich Beschäftigung!
Um Zeit zu schinden, blicke ich öfter aus dem Fenster und beobachte fremde Leute. Nur so richtig befriedigt mich das auch nicht.
Bildzeitung lesen macht müde, erst recht, wenn diese drei Wochen alt ist. Ich lege mich in die Koje und schlummere friedlich hinweg.

Gegen 17.00 Uhr werde ich munter. Neben mir dröhnt ein Kühler, ich kann aber nicht bestimmen, ob er links oder rechts neben mir steht. Ich krabbel aus der Koje und sehe die Bescherung: Es sind zwei Kühler, links und rechts. Was habe ich verbrochen?

Ich beschliesse, die Kühler zu ignorieren und etwas zum Essen zu machen: „Schweine – Gulaschtopf mit Nudeln“ klingt gut. Die Büchse ist schnell auf, der Inhalt fix in einem Topf. Der Gaskocher brennt still vor sich hin. Nur irgendwie zu still.
Ich hebe den Topf an und sehe, dass nichts mehr brennt. Ein Schütteln bringt Gewissheit, die Kartusche ist leer und natürlich keine zweite dabei.

Nach solch einem Tag hilft nur noch Brad Pitt. Erst zweieinhalb Stunden „Troya“ und dann zum x-ten mal „Sieben“. Das Dröhnen der Kühler neben mir fügt sich nahtlos in die Story ein.

Irgendwann neigt sich aber auch der bescheidenste Tag seinem Ende zu. Die Abendwäsche ist schnell erledigt, in meiner Koje liege ich noch schneller.
Der Schlaf kommt und mit Ihm schöne Träume – wie ich unbeschwert durch die Zeit reise und dabei schöne Frauen beglücke.

Träumen darf man ja wohl…

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Ach nee, nicht schon wieder

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert:

…die Maut schrittweise auf 45 Cent anzuheben. Zudem müsse die Maut für alle Lkw ab 3,5 Tonnen gelten und auf das gesamte Stra­ßen­netz ausgedehnt werden.

Genau! Aus einem Teil der zusätzlichen Einnahmen kann man dann meine Hartz4 – Bezüge finanzieren.

Der Grund für diese Forderung ist eine neue Studie die besagt, dass Lkw die Umwelt stärker als bisher angenommen, belasten.
Zudem sind sie, gemessen an der Fahrleistung für doppelt so viele Verkehrstote verantwortlich wie Pkw.

Was für eine Überraschung. Leider sagt diese Studie nichts darüber aus, an wieviel dieser Unfälle ein Fußgänger, Radfahrer oder Pkw – Fahrer schuld ist.
Das wundert mich auch nicht, denn der Auftraggeber dieser Untersuchung ist die Dachorganisation „Transport and Environment“, zu deren Mitgliedern auch der „VCD“ gehört.
Durchgeführt wurde diese Studie von einem Forschungsinstitut, welches Umweltorganisationen nahesteht.

Weiter heißt es beim „VCD“:

Die Maut muss weiter­entwickelt werden, damit unsinnige Transporte vermieden und Gü­ter­transporte auf die umweltfreundlichere Schiene verlagert werden…

Klar, dass alte Märchen von der Verlagerung der Güter auf die Schiene wird alle paar Wochen wieder durchgekaut. Es könnte ja sein, dass es Ökos gibt, die damit noch zu beeindrucken sind.
Schlimm ist nur, dass es bei diesen Forderungen nicht um die Durchsetzung konkreter Ziele, sondern einzig um moralische Gängelung geht. Das hat doch mit Vernunft nichts mehr zu tun.

Aber so, wie der „VCD“ argumentiert, hat man eh nur wieder den Verdacht, dass hier Schlagzeilen produziert werden sollen, die zwar dem Image der Umweltverbände, aber nicht dem wirklichen Umweltschutz dienen.

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Stasi 1.0

Anruf meines Disponenten heute Nachmittag:

„A. hier, hast Du die Tschechenladung selber ausgefahren oder steht der Auflieger hier?“

„Na selber ausgeladen oder soll ich mit einem vollen Auflieger zum nächsten Kunden fahren?“
„Äh ja, gut, dass war es schon!“

Irgendwie klang das nach Überwachung, so nach dem Motto: Ist der am fahren oder steht der irgendwo und macht Pause…

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Fundstücke Teil XVIII

Sind die Dieselpreise schon wieder gestiegen? *

Dieselpreis

Was mich interessiert: Wird hier nur der falsche Preis angezeigt oder wird dieser Preis auch an der Tanksäule berechnet?

*Gesehen an der Rastanlage Eichelborn an der A4 Dresden – Erfurt

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Neues Flaggschiff von Volvo

Nun wurde auch die 700 PS – Marke überschritten und zwar von Volvo. Der schwedische Hersteller präsentierte in der letzten Woche als neues Flaggschiff den FH16 mit 515 kW / 700 PS und 3150 Newtonmetern Drehmoment.
Weitere technische Daten (auch fachsimpeleien genannt) erspare ich mir und Euch. Diese findet man u.a. auf Volvo.com.

Was mich eher interessiert: Wer braucht in einem Serien – Lkw 700 PS? Für einen normalen 40 – Tonner ist diese Leistung eher Nonsens.
Es hat wohl eher etwas mit Prestige zu tun. Deshalb warte ich darauf, wann der nächste Hersteller in diese Region vorstößt.

Klar, Spass macht es sicher trotzdem, solch ein Teil zu fahren und schlecht für Volvo ist es sicher auch nicht, solch eine Motorisierung im Programm zu haben. Sie würden es wohl kaum anbieten, wenn es niemand kaufen würde.

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