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Schlagwort: Nomadentum

Schritt für Schritt

Erinnert Ihr Euch an Florian, der am zweiten Weihnachtstag Lkw-Fahrern die unterwegs gestrandet waren, mit einem Präsent eine kleine Freude bereitete? Auch um die ging es diese Woche im Bundestag.

Denn dort wurde am Donnerstag ein kurzfristig angepasster Gesetzentwurf zur Änderung des Fahrpersonalgesetzes angenommen. Mit diesen Entwurf soll klargestellt werden, dass, wenn die regelmäßige Wochenruhezeit im Fahrzeug oder an einem Ort ohne geeignete Schlafmöglichkeit verbracht wird, sowohl dem Fahrer als auch dem Verkehrsunternehmen ein Bußgeld (bis zu 60 bzw. 180 Euro pro unterschrittene Stunde) droht.
Damit will man Fahrer vor menschenunwürdigen Verhältnissen schützen und einen Beitrag für faire Wettbewerbsbedingungen leisten.

Damit wurde der erste Schritt gegen Nomadentum und gegen Sozialdumping auch in Deutschland gemacht. Jetzt muss der Bundesrat noch zustimmen, dass voraussichtlich Ende März. Achso. Wer sich den Antrag zum Verbot der regelmäßigen wöchentlichen Ruhezeit im Lkw im Verkehrsausschuss durchlesen möchte, kann das hier tun.

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Die Nr. 853 find ich gut

Aus der Pressemitteilung Nummer 853 der SPD Bundestagsfraktion:

Gegen das Nomadentum auf den Autobahnen und Rastplätzen, wo LKW-Fahrerinnen und -Fahrer über Monate fern ihres Heimatlandes unter unwürdigen Bedingungen arbeiten und leben müssen, werden wir im kommenden Jahr aktiv werden.
Der Bundestag hat in seiner gestrigen Sitzung Änderungen zum Fahrpersonalgesetz beschlossen, und im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur wurde am Mittwoch diese wichtige Festlegung zum weiteren Vorgehen für den Schutz getroffen.

Weiter >>> (externer Link)

Kleine Geschichte am Rande: Ich habe mich vor zwei Wochen mit einem Fahrer der Spedition Waberer’s aus Ungarn unterhalten. Der Mann ist zwischen vier und sechs Wochen unterwegs, i.d.R. nur zwischen Nord-, West- und Südeuropa.

Dann darf er nach Hause. Aber nicht für eine ganze Woche. Nach seinen Angaben bekommt er nach zwei oder drei Tagen einen Anruf von seiner Firma, dass er wieder los muß. Sein Verdienst liegt monatlich um die 1 200 Euro. Inklusive Spesen.

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