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Schlagwort: Italien

Diskussionen um Mussolini-App

Andere Länder – andere Sitten: Letztes Jahr Hitlers Buch „Mein Kampf“ in Spanien und dieses Jahr eine Mussolini-App in Italien – immer wieder werden solche Applikationen im App Store veröffentlicht.
Immerhin gab der italienische Apple-iPhone-App-Entwickler Luigi Marino klein bei und zog seine äußerst umstrittene iPhone-Zusatz-Software „iMussolini“ wieder zurück.
Statt Aufklärung über den Diktator und seine Taten zu bieten, lieferte sie eh nur Bilder, Filmausschnitte und Reden des „Duce“, ohne jeglichen historischen Kontext.

Was mich überhaupt nicht erstaunt, ist Ihr Erfolg. Es wurde innerhalb kürzester Zeit das meist heruntergeladene App Italiens. Ich bezweifel auch, dass nur italienische Neofaschisten die Hauptkunden waren.

Italiener gehen wesentlich lockerer mit der europäischen Vergangenheit um: Bilder und Figuren von Mussolini kann man in vielen Autobahntankstellen kaufen, daneben stehen Weinflaschen mit Namen wie „Unser Führer“ oder „Hitler“ – natürlich mit dessen Abbild.
Ich weiss nicht, ob das Unachtsamkeit oder Gleichgültigkeit der Gesellschaft gegenüber der Geschichte und ihren Opfern ist. Vielleicht wurde diese Zeit der Geschichte auch nie aufgearbeitet.

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Urlaub?

Nö, nur eine „Dienstreise“! Aber endlich mal wieder eine in für mich extrem seltene Gefilde – nach Sardinien. Dafür nehme ich auch ein Wochenende fern der Heimat in Kauf.

Gut, dass ganze beginnt eigentlich noch auf dem Festland, in Livorno. Ankunft Donnerstagvormittag im dortigen Fährhafen, Abfahrt der Fähre Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr. Im Hafen selber gibt es zwar eine Pizzeria. Deren Öffnungszeiten sind jedoch jenseits von gut und böse und das Angebot ist auch nicht besser. Der Begriff „aufgewärmte Tiefkühlpizza“ trifft das ganze noch am besten.

Die Fähre selber? Nun ja, ein Touristenkahn halt. Von aussen toll, von innen na ja. Das Essen überteuert und grottenschlecht, die Innenkabine mit vier Mann voll belegt. Aber die Überfahrt nach Olbia dauert ja auch nur knapp 10 Stunden, von daher ist das auszuhalten.

Fähre in Livorno

Freitagfrüh, 4.30 Uhr, der Weckruf ertönt. Zum Glück auch auf deutsch, ansonsten hätte ich den Schrank mit den Schwimmwesten gekapert. Bis zur Ankunft in Olbia sind es schließlich noch gut 2 Stunden.
Frühstück ersparte ich mir, stattdessen wartete ich darauf, dass der Dampfer endlich anlegt.
Um kurz nach sieben befuhr ich sardisches Hoheitsgebiet. Die Strassen sind leer, ich komme flott voran.

Meine Abladestelle befand sich ca. 30 Kilometer nordwestlich von Cagliari, mitten in den Bergen. Auf den Ladepapieren stand nur der Name einer Baustelle und der dazugehörige Ort.
Nach weit mehr als einer Stunde hatte ich die Baustelle endlich gefunden, gut 20 Kilometer von diesem Dorf entfernt. Das ich zwischendurch zehn Leute nach den Weg gefragt habe, verschweige ich besser.

Freitagnachmittag stand ich im Hafen von Cagliari. Meine Fähre nach Neapel ging erst Montagabend um 20.30 Uhr – Zeit für ein langes Wochenende.

Im Hafen von Cagliari

Bereits von Deutschland aus habe ich einen Mietwagen geordert. Das Büro der Vertretung liegt günstig, keine 250 Meter vom Hafen entfernt, dazu noch in unmittelbarer Nähe eines McDonalds. Boah, war ich stolz auf mich.
Am Wochenende düste ich im Leihwagen über die Insel – Samstag Richtung Südwesten, immer an der Küste entlang und Sonntag Richtung Norden in die Berge.

Sardinien

Sardinien

Meine grobe Planung sah vor, Montagnachmittag das bereits vorbestellte Ticket für die Fähre nach Neapel zu holen. Der für mich zuständige Fahrkartenverkäufer erklärte mir jedoch, dass eben dieser Dampfer gecanselt wurde, angeblich wegen schlechten Wetters. Ich könnte aber auf Civitavecchia umbuchen lassen.
Nach einigen Gesprächen mit meiner Disposition wurde diesem Wunsch entsprochen. So gondelte ich halt nicht auf Neapel, sondern mit Tirrenia nach Civitavecchia – Abfahrt Montagabend gegen 18.30 Uhr, Ankunft Dienstag um kurz vor 12.00 Uhr.
Immerhin hatte ich eine Außenkabine, so kam ich mir nicht so vor wie in einem Sarg. Das war aber das einzig positive. Der Rest, nun ja – kein Unterschied zum Dampfer der Moby – Line.

Ganz anders dagegen Sardinien – herrliche Küsten, türkisgrünes Meer und ein einsames bizarres Hochland mit schroffen Bergen.

Sardinien

Sardinien

Sardinien

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Chill Out

Zehn Stunden chillen – klingt doch toll, oder? So abgefahren, so beruhigend, so cool. Dazu noch an einem Freitag, fast 1 000 Kilometer von zuhause weg. In welchem anderen Job hat man das schon?

Aber Spass beiseite: Nach zehn Stunden Warterei in einer Firma bei Padova war ich alles andere als cool, sondern einfach nur noch genervt.
Das die RoLa ab Trento restlos ausgebucht war und die Tiroler Holzköpfe in den Wintermonaten ab 20.00 Uhr ein Fahrverbot für Lkw verhängt haben, spielte dann auch keine so große Rolle mehr.

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Drastische Strafverschärfungen in Italien

Italien, dass Verkehrsverstöße schon immer scharf geahndet hat, hat vergangene Woche die Stafen weiter verschärft.
Neu ist u.a., dass es in der Nacht zwischen 22.00 Uhr und 7.00 Uhr automtische Aufschläge bis zu 50% gibt. Schon zehn km/h zu schnell können dann bis zu 200 Euro kosten. Wer Zigarettenstummel aus dem Fenster wirft, muss sogar bis zu 1 000 Euro berappen.

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Autoparco Brescia Est

Gerade eben bei „Focus.de“ gelesen:

Einen der größten Lkw-Höfe in Europa hat die italienische Autobahngesellschaft Brescia-Padova Srl jetzt an der Autobahn A4 in Betrieb genommen.

In dem 173 000 Quadratmeter großen „Autoparco Brescia Est“ sind 430 Stellplätze mit Stromanschluss für Kühlzwecke auf einer Fläche von insgesamt 38 000 Quadratmetern untergebracht. Außerdem stehen eine Reparaturwerkstatt, ein Reifenservice, eine Waschanlage, ein Warenzwischenlager für Notsituationen, ein Autoverleih und eine mehrsprachige Auskunftsstelle zur Verfügung.

Für die Erholung der Fahrer sorgen unter anderem ein Restaurant mit 900 Sitzplätzen, eine rund um die Uhr geöffnete Kaffeebar, ein Fernsehraum, ein Billardsaal, Videospiele, Internet-Anschlüsse sowie Warmwasserduschen und ein Motel mit zwölf Zimmern. Aus Sicherheitsgründen wird die Anlange rund um die Uhr von Fernkameras überwacht, Photovoltaik-Panelen zur Stromerzeugung erhöhen die Umweltfreundlichkeit des Lkw-Hofs

Nun ja, die italienische A4 ist das Gegenstück zur deutschen A2. Das heißt, dass auf dieser Strecke viele Osteuropäer unterwegs sind.
Da bleibt abzuwarten, wie lange man diesen Autohof als „neu“ bezeichnen kann – sorry, aber so ist es nun mal. Immerhin war einer der Gründe, Parkgebühren auf deutschen Autohöfen einzuführen, das tagelange herumstehen osteuropäischer Fahrer, die sich zudem selbst versorgt haben und das damit verbundene Vermüllen dieser Plätze.

Aber da ich ja frei von sämtlichen Vorurteilen bin( 🙂 ), sehe ich das ganze natürlich positiv: 430 neue Stellplätze bedeutet eine Entlastung der auch in Italien besonders am Abend und der Nacht überquellenden Rasthöfe.

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Die Tat des Mutigen

Es wundert mich immer wieder, wieviel Lkw – Fahrer den Mut haben, in Italien trotz Überholverbot (wie hier auf der Brennerautobahn) zu überholen:

Spar Lkw

Die Strafen für dieses Vergehen? Nun ja, schlappe 280 Euro und 2 Monate Fahrverbot (dieses jedoch nur für Italien).
Kleine Anmerkung: Wäre dieser Lkw – Fahrer auf den Weg zum „Shopblogger“ hätte ich es ja vielleicht noch verstanden, aber so…?

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