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Schlagwort: Fähre

Eine Nacht auf dem Mittelmeer

Wie habe ich letzte Woche geschrieben? Endlich mal wieder eine Tour über tausend Kilometer? Ich glaube, dass hat sich mein Navi zu Herzen genommen:

Mein Navi ist verwirrt

Aber irgendwie ist das Teil verwirrt. Es geht natürlich nicht über Sizilien und Civitavecchia nach Olbia. Sondern direkt. Eine richtig schöne Tour ist es aber trotzdem. Sardinien ist mal wieder angesagt. Und ja, ich freue mich drauf.

Froh bin ich auch, dass die Überfahrt mit einer Frachtfähre stattfindet. Zwar weniger Komfort, als auf den Urlauberfähren, aber dafür schön ruhig auf und unter Deck.
Da nehme ich auch die Minikoje und WC und Dusche auf dem Gang in kauf. Ist ja eh nur für eine Nacht.

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Urlaub?

Nö, nur eine „Dienstreise“! Aber endlich mal wieder eine in für mich extrem seltene Gefilde – nach Sardinien. Dafür nehme ich auch ein Wochenende fern der Heimat in Kauf.

Gut, dass ganze beginnt eigentlich noch auf dem Festland, in Livorno. Ankunft Donnerstagvormittag im dortigen Fährhafen, Abfahrt der Fähre Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr. Im Hafen selber gibt es zwar eine Pizzeria. Deren Öffnungszeiten sind jedoch jenseits von gut und böse und das Angebot ist auch nicht besser. Der Begriff „aufgewärmte Tiefkühlpizza“ trifft das ganze noch am besten.

Die Fähre selber? Nun ja, ein Touristenkahn halt. Von aussen toll, von innen na ja. Das Essen überteuert und grottenschlecht, die Innenkabine mit vier Mann voll belegt. Aber die Überfahrt nach Olbia dauert ja auch nur knapp 10 Stunden, von daher ist das auszuhalten.

Fähre in Livorno

Freitagfrüh, 4.30 Uhr, der Weckruf ertönt. Zum Glück auch auf deutsch, ansonsten hätte ich den Schrank mit den Schwimmwesten gekapert. Bis zur Ankunft in Olbia sind es schließlich noch gut 2 Stunden.
Frühstück ersparte ich mir, stattdessen wartete ich darauf, dass der Dampfer endlich anlegt.
Um kurz nach sieben befuhr ich sardisches Hoheitsgebiet. Die Strassen sind leer, ich komme flott voran.

Meine Abladestelle befand sich ca. 30 Kilometer nordwestlich von Cagliari, mitten in den Bergen. Auf den Ladepapieren stand nur der Name einer Baustelle und der dazugehörige Ort.
Nach weit mehr als einer Stunde hatte ich die Baustelle endlich gefunden, gut 20 Kilometer von diesem Dorf entfernt. Das ich zwischendurch zehn Leute nach den Weg gefragt habe, verschweige ich besser.

Freitagnachmittag stand ich im Hafen von Cagliari. Meine Fähre nach Neapel ging erst Montagabend um 20.30 Uhr – Zeit für ein langes Wochenende.

Im Hafen von Cagliari

Bereits von Deutschland aus habe ich einen Mietwagen geordert. Das Büro der Vertretung liegt günstig, keine 250 Meter vom Hafen entfernt, dazu noch in unmittelbarer Nähe eines McDonalds. Boah, war ich stolz auf mich.
Am Wochenende düste ich im Leihwagen über die Insel – Samstag Richtung Südwesten, immer an der Küste entlang und Sonntag Richtung Norden in die Berge.

Sardinien

Sardinien

Meine grobe Planung sah vor, Montagnachmittag das bereits vorbestellte Ticket für die Fähre nach Neapel zu holen. Der für mich zuständige Fahrkartenverkäufer erklärte mir jedoch, dass eben dieser Dampfer gecanselt wurde, angeblich wegen schlechten Wetters. Ich könnte aber auf Civitavecchia umbuchen lassen.
Nach einigen Gesprächen mit meiner Disposition wurde diesem Wunsch entsprochen. So gondelte ich halt nicht auf Neapel, sondern mit Tirrenia nach Civitavecchia – Abfahrt Montagabend gegen 18.30 Uhr, Ankunft Dienstag um kurz vor 12.00 Uhr.
Immerhin hatte ich eine Außenkabine, so kam ich mir nicht so vor wie in einem Sarg. Das war aber das einzig positive. Der Rest, nun ja – kein Unterschied zum Dampfer der Moby – Line.

Ganz anders dagegen Sardinien – herrliche Küsten, türkisgrünes Meer und ein einsames bizarres Hochland mit schroffen Bergen.

Sardinien

Sardinien

Sardinien

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Mein 1. Mai oder die Invasion der Polen

Meinen 1. Mai verbrachte ich auf der Zufahrtsspur zum Fährhafen in Calais – warten auf einen Kollegen war angesagt.

Fährhafen Calais

Eigentlich sollte ich erst eine Tour nach England fahren, doch dann wurde (wie so oft) umdisponiert. So hieß es halt auf den Kollegen warten, um dann umzusatteln.
Dummerweise war ich schon gegen 12.00 Uhr dort, der Kollege kam aber erst gegen 18.30 Uhr.

Immerhin hatte ich genug Zeit um Bergungsarbeiten zu „beschauen“ (nein: ich bin kein Gaffer, sondern hatte wirklich Zeit 😉 ), Schiffe auf dem Ärmelkanal zu fotografieren und mir Gedanken darüber zu machen, wo denn die ganzen Polen nur alle herkommen.

Bestimmt 50% der Lkw die dort an- oder abfuhren, hatten polnische Kennzeichen. Ich dachte eigentlich, die Zeit der billigen Preise wäre auch dort so langsam vorbei.
Aber vielleicht habe ich auch falschgedacht…

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