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Kategorie: Technik

Links und rechts der (Daten-)autobahn

Amazon erweitert seine Elektro-Lkw Flotte in Großbritannien um 150 und in Deutschland um 50 Mercedes e-Actros 600. Dies ist gleichzeitig die größte Bestellung von E-LKW in der Geschichte von Amazon.
Eingesetzt werden die Fahrzeuge auf der Mittelstrecke zwischen Logistik-Hubs und sollen pro Jahr über 350 Millionen Pakete lokal emissionsfrei transportieren.
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In der „Frankfurter Rundschau“: „Erfolgreicher Trucker-Streit: LKW-Fahrer aus Simbabwe bekommt Geld„.

Laut Aussage des auf einem Rasthof bei Alsfeld gestrandeten Fahrers habe er von Flare Trans eine Nachzahlung von 8500€ erhalten.

Auch die Fahrer in Karlsruhe und Krefeld, ebenfalls für Flare Trans unterwegs, hätten Geld bekommen.

Die Fahrer, die für ein anderes Subunternehmen der Hegelmann-Gruppe fahren, nämlich „Global Transporte Slovakia„, warten noch auf Zahlung der ihnen zustehenden Kohle.
Ein Gewerkschaftler aus den Niederlanden, Edwin Atema von der Foundation Road Transport Due Diligence (RTDD), wird zitiert: 

„Die Auftraggeber lösen das, weil Hegelmann nicht bereit ist, seine eigenen Probleme zu lösen

Das Modell Gräfenhausen von vor zwei Jahren, als Fahrer von „Lukmaz-Agmaz“ streikten, scheint also wieder praktiziert worden sein.
Nämlich das Auftraggeber die fälligen Lohnforderungen der Fahrer übernahmen und die offenen Forderungen bezahlten. Sei es durch öffentlichen Druck oder weil die einfach nur ihre Ware haben wollten.

Ach ja, der Fahrer. Den Lkw hat er verlassen und sich per Flixbus auf den Weg nach Polen gemacht. Dort will er sein Arbeitsverhältnis beenden.

Ich vermute mal, danach geht es zurück in seine Heimat und wir werden von diesem Mann nie wieder etwas hören. Genau wie von seinen Kollegen.
Und in zwei Wochen spricht niemand mehr von diesen Ausstand. Zumindest so lange, bis neue arme Teufel vor Verzweiflung auf irgendwelchen Rast- oder Parkplätzen stehen bleiben und ihre Arbeit verweigern.

Denn kündigt ein Fahrer oder wird er entlassen, verliert er sofort seine Arbeitserlaubnis in der EU. Ein Wechsel zu einen neuen AG ist kaum möglich, weil eine Neubeantragung Monate dauert.
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Ende 2024 ist das Projekt zur Elektrifzierung von LKW mittels Oberleitungen auf der A5 in Hessen planmäßig ausgelaufen. Die Ergebnisse des Projekts werden nach Auswertung der TU Darmstadt im Juni 2025 erwartet (ist im Kalender vermerkt!). Ungeklärt bleibt, ob und wann die Oberleitungen abgebaut werden.
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MAN Truck & Bus hat in Nürnberg das Richtfest für ein neues Produktionsgebäude zur Großserienfertigung von Batterien für vollelektrische Lkw und Busse gefeiert.
Ab April 2025 sollen dort jährlich bis zu 50.000 Hochvolt-Batterien mit modernen Fertigungstechnologien produziert werden, unterstützt durch ein Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro.
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Der erste eActros 600 wurde im Daimler Trucks Werk in Wörth produziert. Und 1.999 weitere werden in den nächsten Wochen folgen – so viele Bestellungen liegen derzeit für das Fahrzeug vor.

Während andere Lkw-Hersteller ebenfalls einen langstreckentauglichen Lkw im Angebot haben, lässt die Lieferfähigkeit bei der Konkurrenz allerdings zu Wünschen übrig.
Daher ist dies ein starkes Signal für den Markt. Hergestellt wird der eActros 600 übrigens auf der gleichen Produktionslinie wie die Diesel Pendants.
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Aurora verklagt FMCSA im Streit um Warndreiecke

Aurora, ein Unternehmen welches autonome Lkw herstellt, hat Klage gegen die Federal Motor Carrier Safety Administration (FMCSA) eingereicht, weil die Behörde kürzlich einen Antrag auf Ausnahme von der Vorschrift zur Platzierung von Warngeräten abgelehnt hat.

Am 10. Januar 2025 reichte der Hersteller selbstfahrender Lkw beim Berufungsgericht des District of Columbia Klage gegen das US-Verkehrsministerium, Verkehrsminister Pete Buttigieg, die FMCSA und den FMCSA-Administrator Vincent G. White ein. …

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In den USA wird untersucht, ob Warndreiecke tatsächlich Unfälle verhindern

Die Federal Motor Carrier Safety Administration(FMCSA) entwickelt und erzwingt als Teil des US-Verkehrsministeriums Sicherheitsvorschriften zur Reduzierung von Unfällen, Verletzungen und Todesfällen im Zusammenhang mit großen Lastwagen und Bussen.

Jetzt hat die FMCSA Pläne zur Untersuchung angekündigt, ob in der Nähe liegengebliebener Nutzfahrzeuge aufgestellte Warndreiecke wesentlich zur Unfallreduzierung beitragen.

In einer Bekanntmachung, die am 8. Januar im Federal Register veröffentlicht wurde, schlägt die FMCSA „eine experimentelle Studie vor, die eine Datenerfassung erfordert, um zu bewerten, ob Warngeräte unfallrelevante Aspekte der menschlichen Leistungsfähigkeit bei Anwesenheit eines geparkten oder liegengebliebenen kommerziellen Kraftfahrzeugs bedeutsam beeinflussen, und wenn ja, wie und in welchem ​​Ausmaß.“

Das öffentliche Interesse an den Anforderungen an Warngeräte für kommerzielle Kraftfahrzeuge hat in den letzten Jahren aus mehreren Gründen zugenommen.
So haben beispielsweise Fortschritte in der Technologie für automatisierte Fahrsysteme (ADS) kritische Fragen hinsichtlich möglicher Hindernisse für die Einhaltung von Sicherheitsstandards und Vorschriften für Warngeräte aufgeworfen, die einen „Fahrer“ erwähnen oder erfordern
.

Darüber hinaus haben alternative Arten von Warngeräten, die von der Industrie entwickelt wurden, darunter solche, die die Sicherheit des Fahrers während des Geräteeinsatzes erhöhen sollen, zu zahlreichen Anträgen auf Ausnahme von den entsprechenden Sicherheitsvorschriften geführt.
Diese jüngsten Probleme im Zusammenhang mit den Anforderungen an Warngeräte lenken auch die Aufmerksamkeit auf die historisch ungeklärten Fragen, ob der Einsatz solcher Geräte die Verkehrssicherheit verbessert und wenn ja, wie und in welchem ​​Ausmaß
“, sagte die Agentur.

Als weitere Faktoren für die Entscheidung, die Wirksamkeit von Warngeräten zu untersuchen, nennen die Behörden Sicherheitsbedenken der Fahrer beim Aufstellen von Dreiecken, die Verfügbarkeit neuer Technologien und alternativer Arten von Warngeräten sowie moderne Forschungsinstrumente, mit denen sich besser ermitteln lässt, ob die Dreiecke Auswirkungen auf das menschliche Verhalten der Fahrer haben.

Die Neuigkeiten über die Studie kommen kurz nachdem die FMCSA einen Antrag auf Ausnahme von den autonom fahrenden Lkw-Unternehmen Waymo und Aurora abgelehnt hatte.
Diese hatten beantragt, bestimmte Arten von Warnvorrichtungen nicht anzubringen, da die Anbringung von Dreiecken „bei autonomen kommerziellen Kraftfahrzeugen ohne menschliche Begleitung an Bord nicht machbar“ sei.

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Eine kurze Geschichte von Kenworth

Eine kurze Geschichte der Kenworth-Trucks in einem leicht verständlichen Video:

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Die Hoffnung trügt

Was erwähnte ich gestern Abend? „Die Hoffnung ist, dass es nicht zu lange dauert.“

Na ja. Heute früh kurz vor sieben bei Scania angerufen. Schon die Auftragsannahme war ein halber Roman. Und da musste ich außer dem Kennzeichen nicht mal groß was sagen.
Das gibt der Dienstleister in den Rechner ein, dann wird dem alles angezeigt. Also Firma, Kilomerstand, selbst der Ort an dem ich stehe. Also nicht mal buchstabieren hätte ich den müssen. Trotzdem hat es gedauert.

Dann irgendwann sagte mein Gesprächspartner, er gibt das weiter an die nächstgelegene Werkstatt. Die ist bei Sirmione, zwanzig Kilometer von hier. Oder lasst es zweiundzwanzig Kilometer sein.

Schön. Nur kam niemand. Nicht um zehn, nicht um elf, nicht um zwölf. Spätestens da war der Tag eh gelaufen.
Natürlich kacke. Hatte ja am Abend noch gehofft, dass der Werkstattmensch vielleicht am Vormittag kommt.

Mein Gedanke, gegen acht fangen die in der Werkstatt an, der Monteur gegen zehn, halb elf bei mir ist, die Leitung wechselt, Öl auffüllt, entlüftet und ich vor Mittag weiterfahren kann.
So hätte ich am frühen Nachmittag abladen können und zwei meiner vier Kunden noch laden. Morgen vormittag noch zwei Ladestellen und dann Richtung Deutschland. Aber nix da mit meinen Plänen.

Kurz nach halb zwei hab ich nochmal mit Scania telefoniert, nachgefragt was denn nun ist. Die machen Mittag, bekam ich als Antwort. Aber danach würde sich jemand auf den Weg machen. Ich sollte noch ein wenig geduldig sein.

Halb drei kam der Monteur. Ich erzählte ihm was kaputt ist, er hörte beständig zu. Dann schloss er ein Diagnosegerät an, um Fehler auszulesen.
Vielleicht war ihm mein Befund nicht genug. Nur wegen eines kaputten Schlauches auszurücken, ist ja schon ein bissel banal.

Dann aber ging es los. Das Führerhaus wurde gekippt, für Außenstehende, da ist nix mehr mit pumpen. Heutzutage macht man das mit Fernbedienung. Einen Knopf drücken, dann hebt sich die Hütte. Gute neue Technik.
Der Schaden selbst wurde fix lokalisiert. So ein gerissener Schlauch ist ja auch schlecht zu übersehen.

Geplatzten Schlauch für Servolenkung eines lkw

Die kaputte Leitung wurde abgeschraubt, die neue dran. Passte aber nicht. Falsches Ersatzteil mitgebracht. Das war mir aber mittlerweile ziemlich egal.

Der Mechaniker telefonierte, später erzählte er mir, in der Werkstatt hätten sie auch keine passende auf Lager. Aber in Verona.
Da würde jetzt ein Kollege von ihm hinfahren und das Teil bringen. In anderthalb Stunden wäre er hier.

Nun ja. Irgendwann nach halb sechs war die Reparatur erledigt. Ärgerlich. Zum einen das der Schlauch überhaupt geplatzt ist. Der Lkw hat nicht mal 300.000 Kilometer runter.
Zum anderen, dass Scania ewig lang brauchte, um ein Fahrzeug zu schicken. Und dann noch mit falschem Ersatzteil.

Ein ganzer Tag im Arsch Eimer. Aber so ist das nun mal. Kann ich nix dran ändern.

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