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Zu schwer kostet

Dritter Tag Scania, erste Strafe. Fängt ja gut an.

Ich fahr gemütlich übern Brenner, die Ampel über der Lkw-Durchfahrtsspur springt auf rot. Bedeutet ich werde kontrolliert.
„Was soll schon passieren“, denke ich mir. Palettenware eines Kunden aus der Nähe von Verona geladen, habe ich schon öfter gefahren. Sind bissel mehr wie vierundzwanzigeinhalb Tonnen, bisher hat immer alles gepasst.

Ich fahre auf die Waage, ein Polizist wünscht mir einen guten Tag. Ich grüße nett zurück. Dann „Führerschein, Personalausweis, Fahrzeugpapiere, EU-Genehmigung und Frachtbrief bitte“.
Ich suche alles zusammen, reiche ihm das rüber.

Nebenbei fragt der mich „Fahren Sie mit der RoLa?“ Ich: „Nein. Wieso soll ich denn mit der RoLa fahren?“ Er: „Was haben Sie denn geladen?“ Ich: „Schweissdraht!“ „Oh“, sagt er. „Ist ein bisschen schwer?“ „Nö“, antworte ich. „Ist eigentlich nicht zu schwer.“
Nun er wieder: „Doch. Auf dem Lkw ist zu viel geladen.“ Meine Frage: „Ja wie viel zu viel?“ Seine Antwort: „Achthundert Kilo.“ Ich gespielt erstaunt: „Oh.“

„Fahren Sie mal vor auf den Parkplatz. Ich komme dann zu Ihnen“.
Hab ich natürlich gemacht. Dort kurz gewartet, dann kam er auch schon. Da den Tacho ausgelesen, nebenbei schweigend ein Rundgang um den Lkw. Na ja, fast schweigend. Einen Reifen vom Auflieger guckt er an, „Der ist aber auch bald fällig“.
„Da ist überhaupt nix fällig“, sag ich. „Der ist auf der Mittelachse. Das dauert noch, bis der gewechselt werden muss.“

Die Polizisten da sind mir eh ein bissel lichtscheu. Da gab es mal eine Folge der „Asphalt Cowboys“, damals noch mit dem Schubert. Da hatte man einen Beamter von da oben mit eingebunden.
Der Lkw vom Schubert wurde gemessen, war angeblich zu lang, weil die Sattelplatte zu weit hinten war. Die sollte er dann versetzen.
Nur statt nach vorn, damit der Sattelzug kürzer wird, hat der die noch ein Stück nach hinten geschoben oder gedrückt. Was weiß ich, wie das funktioniert. Ich hab nicht mal ne Ahnung davon, ob man sowas überhaupt unterwegs machen kann.

Anschließend wurde der Lkw wieder vermessen, und oh Wunder, plötzlich passte es mit der Länge. Obwohl der Lkw ja nun noch etwas länger war. Versteh ich bis heute nicht.
Na ja, Asphalt Cowboys halt. Nur das sich damals ein Polizist für dieses Theater hergegeben hat…

Aber zurück zum Thema.

Als er mit der Kontrolle auf dem Parkplatz fertig war, hieß es: „So, jetzt schließen Sie mal zu und kommen dann vor zu uns und warten im Warteraum.“ Genau das tat ich.
Nach einer Weile kam er: „So. Da ist die Rechnung.“ „Was denn für ne Rechnung?“ „Sie sind zu schwer. Das kostet.“ „Ja wie viel denn?“ „Siebzig Euro Strafe für Sie plus zehn Euro Wiegegebühr plus siebzig Euro für den Unternehmer. Also hundertfünfzig Euro.“ „Joa. Dann will ich die mal bezahlen, die achtzig Euro. Und wie läuft das jetzt mit der RoLa?“ „Damit brauchen Sie doch nicht fahren. Sie sind gerade noch im Toleranzbereich.“

Schön. Dann hab ich die achtzig Euro bezahlt und durfte weiter fahren. Ich will darüber aber nicht meckern oder so. War ja meine Vergehen.
Obwohl. Ist ja auch die Schuld vom kack Scania. Mit dem DAF hatte ich wegen sowas nie Probleme, kam mit genau der Ladung immer so auf um die vierzig Tonnen Gesamtgewicht. War also alles immer im grünen Bereich.

Nur der Scania ist ein bissel schwerer. Zweiter Tank und so. Vielleicht hab ich im Urlaub auch was zugenommen. Kleiner Scherz.
Nee. Da fahr ich seit gut zwanzig Jahren fast wöchentlich übern Brenner und zum ersten Mal durfte ich da was zahlen. Und dann auch noch zehn Euro Wiegebebühr. Zehn Euro.

Aber nun ja. Geld ist bezahlt, Strafen im Ausland sind eben etwas empfindlicher. Denn hier in Deutschland hätten die achthundert Kilo Übergewicht nix gekostet. Wenn auch grad so.

3 Kommentare

  1. Daniel
    Daniel 27/10/2024

    Zahlst Du die achtzig Euro?

    • maik
      maik 28/10/2024

      Habe ich doch schon, während der Kontrolle auf dem Brenner. Ob und wenn wie es damit weitergeht, gehört hier nicht hin.

  2. […] ein kleiner Nachtrag zur Tour mit der leichten Überladung von vor anderthalb Wochen. Mein Disponent rief nach der Kontrolle den Empfänger der Ware an, […]

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