Das erste Antiblockiersystem wurde im Jahr 1981 auf den Markt gebracht. Damit wurde es ermöglicht, trotz einer Vollbremsung noch ein Lenkmanöver zu tätigen. Infolgedessen gerieten auch die Lastwägen nicht mehr ins Schleudern – auch wenn der Fahrbahnbelag unterschiedlich war.
Durch das Antiblockiersystem konnte auch ein Sattelzug nicht mehr einknicken, was zur Folge hatte, dass auch keine Anhänger mehr beim Bremsen ausbrechen konnten. In den Sicherheitsentwicklungen der letzten Jahrzehnte war das ein wesentlicher Fortschritt.
Diese Entwicklung begann allerdings bereits in den sechziger Jahren, schon in den Siebzigern wurden erste elektronische Regelungen dazu vorgestellt. Bis es aber zu einer Serienreife bei den Lkw kam, dauerte es noch länger. Anfänglich war eine solche Ausstattung noch eine Sonderausstattung.
Weitere Sicherheitssysteme folgten
Das ABS oder auch Antiblockiersystem für Lkw war nur der erste Schritt zu weiteren Sicherheitssystemen. Die Nutzfahrzeugbremsentechnik hat sich ganz besonders im Bereich der Lkw stark weiterentwickelt und auch verändert.
Dazu kam später noch die Antriebsschlupfregelung. Diese ist quasi ein umgekehrtes Antiblockiersystem. Die erste elektronische Bremsregelung erhielt der Lkw von Mercedes-Benz namens Actros im Jahr 1996. Auch Scheibenbremsen wurden um den ganzen Lkw montiert.
Erhöhte Kontrolle des Fahrzeugs
Für den LKW-Fahrer sieht es kritisch aus, wenn die Fahrgeschwindigkeit, sowie die Krümmung der Fahrbahn oder die Fahrbahnreibung in Kombination zu einer gefährlichen Situation führen. Genau deshalb gibt es ein solches Antiblockiersystem. So bleibt der Lkw in den unterschiedlichsten Fahrsituationen mit dem Lkw unter Kontrolle und stabil.
Infolgedessen erhöht sich die Gesamtsicherheit und der Fahrer wird bei kritischen Manövern unterstützt. Gleichzeitig verbessert sich die Gesamtkontrolle über das Fahrzeug, außerdem verlängert ein Antiblockiersystem bei einem Lkw die Lebensdauer der Reifen.
Bei Lkw der heutigen Zeit wird zwischen folgenden Systemen unterschieden:
- Pneumatisches Antiblockiersystem
- Hydraulisches Antiblockiersystem
Ganz besonders bei einer Vollbremsung neigen die Räder dazu, zu blockieren. Dem wirkt das Antiblockiersystem mit kurzen Intervallen entgegen. In der Regel reicht das Reaktionsvermögen des Lenkers nicht aus, um die Kraft der Bremse bei einer gefährlichen Situation richtig zu dosieren. Deshalb ist das Antiblockiersystem in modernen LKWs so hilfreich.
Jedes einzelne Rad kann damit optimal gesteuert werden. Dadurch verkürzt sich nicht nur alleine der Bremsweg des LKWs, sondern das Fahrzeug bleibt während des gesamten Vorganges der Bremsung vollständig steuerbar.
Die maximale Verzögerung entsteht beim Bremsen kurz bevor die Räder blockieren. Damit ist der Moment gemeint, in dem die Reifen des Lkw gerade noch auf der Fahrbahn haften können. Sobald aber die Räder auf der Fahrplan gleiten und schlupfen , erfolgt das Abbremsen nur noch durch diese Gleitreibung. Dann lässt sich der Lkw kaum noch steuern.
Mithilfe des Antiblockiersystems verkürzt sich nicht automatisch auch der Bremsweg. Dieser Bremsweg wird auch vom Untergrund beeinflusst, wenn es sich zu Beispiel um Schnee oder Schotter handelt. Trotzdem bleibt der Lkw weiter lenkbar, was im Vergleich zu einer normalen Vollbremsung ohne ABS nicht möglich wäre.
Sollte es aber zu einem Unfall kommen, ist es schwierig anhand der vorhandenen Bremsspuren zu ermitteln, welche ursprüngliche Ausgangsgeschwindigkeit der Lkw anfänglich hatte.