Die Grünen wollen Radfahrer und Fußgänger besser vor Unfällen mit Lastwagen schützen. Die Bundestagsfraktion spricht sich für Verkehrssicherheitszonen in Städten aus, in die nur noch Lastwagen mit einem Abbiegeassistenten fahren dürfen.
Hier die Gedanken von Andreas Kernke, Begründer des ehemaligen „Kraftfahrerkreis Hannover-Hameln„:
Gegeneinander geht nicht, nebeneinander ist zu wenig. Es geht nur miteinander. Die tödlichen Abbiegeunfälle sind eine unerträgliche Situation. Keiner von uns Berufskraftfahrern möchte so etwas erleben. Die Unternehmer ordern Lkw mit Abbiegeassistenten. Richtig und gut so. Ob das wirklich das richtige Mittel der Wahl ist? Erst in einigen Jahren werden wir das erfahren. Nämlich dann, wenn alle Fahrzeuge damit ausgerüstet sind.
Natürlich müssen wir auch darüber reden, dieses Thema in den Schulungen intensiv zu besprechen. Derweil wird unser Ruf in Deutschland systematisch schlecht geredet. Auch die Medien stürzen sich geil und sabbernd auf uns.
Wen wundert es dann, wenn nur noch gefrustete Kraftfahrer unterwegs sind? Eine Sache fällt mir immer wieder auf. Alles was die Politik in dieser Angelegenheit unternimmt, kostet nicht ihr Geld. Es ist immer das Geld der Wirtschaft. Warum werden nicht zeitnah Spiegel an den Ampelkreuzungen angebracht? Warum werden Radfahrer nicht geschult oder die Räder nicht mit Kennzeichen ausgerüstet (Wiedererkennung)? Warum werden die Ampelschaltungen nicht angepasst?
Mehrheitlich werden nur Fahrräder verkauft, die überhaupt keine Zulassung für die Straße haben. Niemand macht die Käufer darauf aufmerksam.Technisch einwandfreie Räder? Meist Fehlanzeige. Leuchtende Kleidung?
Schwarz ist schick. Wer die Statistik bemüht wird feststellen, dass es kaum einen Unterschied bei Rad- Unfällen mit Pkw gibt. Nur, kein Mensch spricht darüber. Ist das eine andere Art Unfall?
In Zukunft wird der mobilisierte Verkehrsraum in den Städten weiter schrumpfen und der Raum für Radfahrer, Fußgänger und all den anderen mit ihrer neuen Fortbewegungstechnik, wird wachsen. Wir sollten den Dialog suchen zu den Radfahrern.
Gegeneinander geht nicht, nebeneinander ist zu wenig. Es geht nur miteinander. Das bedeutet aber auch, dass wir mit allen gefährdeten Verkehrsteilnehmern einen tragbaren vernünftigen Weg finden sollten. Ich selbst habe vor etwa zwei Jahren den Dialog zum ADFC in Hannover gesucht. Leider wollte man mit einem Berufskraftfahrer nicht zusammen arbeiten. Heute reiche ich noch einmal die Hand. Wir müssen miteinander sprechen.