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Monat: August 2020

Jeder Gang macht schlank

Einer meiner heutigen Aufträge? In einer Spedition bei Mailand Stückgut laden. Auf dem Firmengelände ist es eng, also muss ich außerhalb einen Platz zum parken suchen.
Aber kein Problem, laufe ich halt mal zwei-, dreihundert Meter zur Anmeldung.

Dann stehe ich am Exportschalter, vor mir vier andere Fahrer. Im Raum, vom Büro durch eine Glasscheibe getrennt, ist es stickig. Aber normal im Hochsommer.
Nach zehn Minuten bin ich dran, nenne dem Mitarbeiter auf der anderen Seite der Scheibe meine Spedition und wohin ich laden möchte. Die Kommunikation läuft durch eine Durchreiche zwischen Tresen und Scheibe.

Der Mann sucht meinen Ladeauftrag, möchte dann die Fahrzeugpapiere. Kein Problem, muss ich aber erst holen. Also knapp dreihundert Meter zum Lkw, Dokumente raus kramen, zurück in den stickigen Vorraum.
Nach zwei Minuten kommt er wieder, kopiert die Papiere. Dann schaut er mich an, ich schaue zurück, frage was denn noch ist. Nun will er die „EU-Lizenz“. Das ist ein blauer Zettel, nötig für den „grenzüberschreitenden gewerblichen Güterkraftverkehr„.

Keine Ahnung, wieso der mir das nicht vorher gesagt hat. Ich wieder zum Lkw, Zettel geschnappt, zurück zur Anmeldung. Der Sachbearbeiter kommt zum Tresen, macht wieder eine Kopie, verlangt jetzt den Führerschein.
Meine Antwort darauf war auf deutsch und gar nicht nett. Den Sinn scheint er aber verstanden zu haben, denn plötzlich ging es auch ohne Fahrerlaubnis. Stattdessen nannte er mir die Nummer der Rampe an die ich fahren sollte, fertig. Geht doch.

5 Kommentare

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Die Arbeitsbedingungen von uns FahrerInnen sind katastrophal
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In Saarbrücken lief eine Demo von Schaustellern etwas aus dem Ruder. Tja nun, wenn man nichts mehr zu verlieren, wird das Recht zweitrangig.
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Von Mangel an Klopapier kann keine Rede mehr sein. In Ostfriesland wird es sogar gespendet.
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Eine Rangelei zwischen zwei Lkw-Fahrern? Das ich so etwas noch lesen darf. Normal gibt es über Funk ein Wortgefecht, beide Fahrer verabreden sich auf einem Parkplatz, einer fährt runter, der andere fährt weiter. Situation gelöst.
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Gestern quer durch Nordhessen gefahren. Die Holztransportfahrzeuge die ich gesehen habe, hatten Kennzeichen aus der Oberpfalz und meist aus Polen. Einheimische waren nicht dabei. Keine Ahnung wieso. Holztransport ist nicht mein Sport.

Umso komischer, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium unter Ministerin Julia Klöckner um die Freigabe der Kabotage für Holztransporte bat, damit Sturm- und Schadholz aus den Wäldern schneller abtransportiert werden kann. Denn angeblich gibt es einen Mangel an nationalen (Holz-)Transportkapazitäten. Wo waren die einheimischen Transporteure? Grad alle im Sägewerk?
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Über eine halbe Million Kilometer war ein in Polen zugelassener Lkw mit einem veränderten digitalen Fahrtenschreiber unterwegs. Das fiel ja früh auf, so viel zur Kontrolldichte. Der transportierte übrigens Holz. Wenn die Pläne der Klöckner, die Kabotage für Holztransporte aufzuheben, durchkommen, dürften solche „Funde“ noch zunehmen.
Ach ja. Auch das Ersatzfahrzeug welches den Auflieger des ersten stillgelgten Lkw übernehmen sollte, war mit veränderten Fahrtenschreiber unterwegs. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen.
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Für Nachwuchs ist gesorgt. Hoffentlich endet der Junge nicht wie „Brummi-Andi“.
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Auch schon wieder neun Jahre alt

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Test. Standheizung funktioniert.

Die Standheizung sollte ja auch im Sommer von Zeit zu Zeit mal eingeschaltet werden. Gut das gerade der mal eine kurze Pause macht, denn bei dreizehn Grad und Dauerregen heute Abend hier in Vorarlberg lohnt sich das sogar.
Wenn morgen alles normal vonstatten geht, stehe ich wohl zwischen Brescia und Mailand. Da läuft das Gegenstück davon, die Standklima.

test Standheizung im sommer
Standheizung funktioniert

Obwohl, habe gerade mal in meiner Wetter App geschaut. Morgen zeitweise Regen in Oberitalien und knapp über 25 Grad, am Abend kühler. Das sind doch gute Aussichten.

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Andreas Schubert ist tot

Seit gestern Abend geht die traurige Nachricht durch die sozialen Netzwerke: Andreas Schubert, einer der bekanntesten Lkw-Fahrer Deutschlands, starb nach mehreren übereinstimmenden Meldungen wohl an einem Herzinfarkt. Den vielen Beileidsbekundungen kann ich mich nur anschließen.
Er wurde nur 42 Jahre alt. Anderen Quellen entsprechend war er etwas älter. Seiner Frau zufolge starb er bei sich zuhause. Wenn es einen Trost gibt, dann der, dass es nicht unterwegs oder gar im Lkw passierte.

Viele kannten ihn aus der DMAX-Serie „Asphalt Cowboys“

Ich kannte ihn nicht persönlich, habe ihn nur einmal kurz getroffen. Das war auf einem Festival auf dem Gelände des Autohof Berg in Oberfranken. Was mir da aufgefallen ist, trotz der vielen Leute – auch meine Begleiter und ich – die etwas von ihm wollten, also ein Foto machen, Autogramm holen oder sich einfach nur über seine Lkw unterhalten, war er nett, zuvorkommend, null gestresst. Er hat wirklich versucht, jedes Ansinnen und jeden Wunsch zu erfüllen.

andreas schubert autohof berg

Bei vielen Menschen war der „Asphalt Cowboy“ vor allem für seine offene und direkte Art beliebt. Seit dem Start der Serie im Jahr 2012 war er einer der Hauptdarsteller. Dort verstellte er sich nicht, war immer unterhaltsam.
Tja, so schnell kann es gehen. Ruhe in Frieden.

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