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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Bekkis Schlemmermeile in Bad Sooden-Allendorf. Vor einem halben Jahr angefangen und dann kam der Coronascheiss. Deshalb einfach mal über die B 27 fahren und die A 7 links oder rechts liegen lassen. Über die Bundesstraße zu kurven ist eh angenehmer und kürzer sowieso. Ausserdem, wer will schon Kassel sehen.
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Der Neubau der Leverkusener Rheinbrücke verzögert sich um Jahre. Grund ist mangelnde Qualität von Stahlbauteilen, die in China hergestellt worden.
Das ist doch ein Witz. Also nicht, dass sich der Bau um Jahre verzögert und wahrscheinlich um einige hundert Millionen Euro teurer wird. Das kennt man ja mittlerweile aus Deutschland. Sondern das wichtige Bauteile aus China geliefert werden. Denn es ist ja nicht so, dass es einige Kilometer stromabwärts ein Werk mit Namen ThyssenKrupp gibt.
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Die Deutsche Post hat Kapazitätsprobleme. Deshalb verzögert sich die Zustellung an Kunden um mehrere Tage.
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Martin Kammer, Geschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes sieht dringenden Verbesserungsbedarf beim Umgang mit Lkw-Fahrern in der Corona-Krise.

In der Corona-Krise? Oh, erinnert ihr euch noch? Vor der Corona-Pandemie, da wurden wir Fahrer überall wie Könige behandelt. Oder irre ich mich?
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Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes beschwerte sich übrigens vor gar nicht allzu langer Zeit über 8,50 Euro brutto pro Stunde, die ihre Mitglieder durch die flächendeckende Einführung des Mindestlohns für alle Arbeitnehmer über 18 sowohl beim Fahr- und Verladepersonal als auch bei kaufmännischen Beschäftigten zahlen mussten.
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Girteka ist eine Spedition aus Vilnius in Litauen. Heute fahren in deren Farben so ungefähr 7 000 Lkw quer durch Europa. Bis 2021, also nächstes Jahr, sollen es 10 000 Laster sein. Wenn denen die Corona-Krise keinen Strich durch die Rechnung macht.
Denn laut „trans.info“ will Girteka das Tagesgeld für die Fahrer kürzen. Der Grund für eine solche Entscheidung sei, dass ein erheblicher Teil der Kunden den Versand von Ladungen eingestellt hat und Fabriken und Lagerhäuser in ganz Europa, Russland und Skandinavien geschlossen sind.

Ob deren Fahrer deshalb wirklich einen Streik organisieren, wie „trans.info“ berichtet, will ich mal bezweifeln. Aber sollte das Tagesgeld gekürzt werden, dürfte im nationalen Transport der deutsche Mindestlohn sicher nicht eingehalten werden.
Dann dürfte für die hiesige Politik der Punkt erreicht sein, um Firmen wie Girteka endlich mal in die Schranken zu weisen.
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Das Bundesamt für Güterverkehr versichert, dass Kabotagebestimmungen kontrolliert werden. Auch gilt weiterhin die sogenannte „3 in 7“ – Regel. Die besagt, dass im Anschluss an einen in Deutschland vollständig entladenen grenzüberschreitenden Transport maximal drei Kabotagebeförderungen innerhalb von sieben Tagen zulässig sind.

Kabotage selbst ist gewerblicher Güterkraftverkehr mit Be- und Entladeort in einem Staat, dem sogenannten Aufnahmemitgliedstaat, durch einen Unternehmer, der in diesem Staat weder Sitz noch Niederlassung hat.

Nur wer soll diese Einhaltung denn kontrollieren? Sehe ich einen VW-Bulli vom BAG, steht er auf der Fahndung nach Mautsündern auf einem Parkplatz. Oder die Kontrolleure gehen grad anderen Beschäftigungen nach.
An jedem Wochenende sind die Parkplätze auf Rasthöfen überfüllt. Vorwiegend mit in Ost- oder Südosteuropa zugelassenen Lkw. Wer kontrolliert denn da die Wochenruhezeit? Das wäre ein Schritt, Kabotagevergehen zu verhindern. Denn mir kann keiner erzählen, dass bei sämtlichen Firmen die da herum stehen, immer alles nach Vorschrift und Gesetz abläuft.
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