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WmDedgT 5.8.25

Es ist mal wieder der fünfte eines Monats. Und an diesem fragt „Gut gebrüllt“, wie denn von anderer Leute Blogger der Tag so war. Das nennt sich dann „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag„.?
Oder eben in Kurzform „WmDedgT„. Hier ist, zum elften Mal – joa mei, wie die Zeit vergeht – meine Ausgabe:

06.40 Uhr, mein Handy weckt mich. Bis zum ersten Kunden habe ich noch knapp dreißig Kilometer. Der fängt um acht an.
Also wie viele Firmen in Italien. Ist also noch Zeit, den Tag ruhig zu beginnen.

Über Nacht stand ich an einer kleinen Tankstelle bei Sirmione. Die hat schon anderthalb Stunden auf. Dort geh ich pieseln, waschen, Zähne putzen. Und zum Schluss kauf ich noch nen Becher Kaffee und zwei Brioche.
Denn wenn ich schon die Nacht da stehen darf und am Morgen die Toilette nutze, will ich wenigstens für ein bissel Umsatz sorgen. Auch wenn meine drei Euro fuffzig da nicht auffallen. Aber ich finde, dass gehört sich so.

07.04 Uhr, der Motor geht an, den Tacho stelle ich auf Arbeitszeit. Zehn Minuten Abfahrtskontrolle.
In der Hälfte der Zeit futter ich das erste Brioche.

07.15 Uhr, los geht’s.

07.48 Uhr, bin an der ersten Abladestelle. Der Betrieb, ein Großhandel, ist in einem Industriegebiet am Stadtrand von Brescia. Von der Autobahn fix zu erreichen, dass sind mir die liebsten Firmen.

Das Tor ist schon auf, kann ich gleich rein fahren. Dort bin ich öfter, weiß also, wo ich mich hinstellen muss. Ich mach die Seite vom Sattel auf, öffne schon die Gurte.
Kurz vor acht kommt der Staplerfahrer, lädt zwei Gestelle ab, unterschreibt meinen Frachtbrief. So läuft es da aber meist. Wie schrieb ich eben? Das sind mir die liebsten Firmen.

08.03 Uhr, Abfahrt.

08.40 Uhr, Mautstation Mailand-Ost. Google Maps sagt, acht Minuten Zeitverlust wegen einer Baustelle. Die Baustelle ist da, aber keine Verzögerung.

Der Verkehr zwar relativ dicht, aber es läuft. Und das obwohl die Autobahn sich von vier Spuren auf über sechzehn oder achtzehn in der Mautstelle verbreitert und dahinter sich alles auf zwei Fahrbahnen einordnen muss.
Manchmal ist mir der Verkehr ein Rätsel.

09.08 Uhr, zweite Abladestelle. Eine Spedition in nen Gewerbegebiet westlich von Mailand. Die bekommen vier Gestelle, selbes Material wie der Großhandel vorhin. Auch hier bin ich oft. Und es läuft ähnlich.
Den Auflieger habe ich noch nicht komplett offen, da steht schon der Staplerfahrer da und wartet. Es ist meist der gleiche, Ende 50, ein bissel grantig. Mir aber sehr symphatisch.

09.20 Uhr, fertsch. Jetzt noch eine Entladestelle. Da muss ich zwei Kisten mit Walzen abladen lassen. Die ist ein Stück unterhalb von Mailand.
Kenne ich nicht, war ich noch nicht.

10.23 Uhr, ich bin da. Na ja, fast. Fast deshalb, weil ich eine Straße zu früh abgebogen bin. Statt vor der Firma steh ich auf nen Parkplatz von einem Supermarkt.

Mit ein bissel vorwärts und rückwärts fahren komme ich da wieder runter. Zurück zur Hauptstraße, zweimal links und ich bin da, wo ich hin wollte. Gibt schlimmeres.
Auch die zwei Kisten sind schnell abgeladen. Das läuft heute früh, es ist ein bissel unheimlich.

10.40 Uhr, ich schreibe meiner Disponentin, dass ich leer bin. Die Antwort kommt fix.
Eine Ladestelle wird es werden, da gibt es Anbaugeräte für Kommunalfahrzeuge. Also das, was vorn an einem Unimog oder Multicar passt. Auch diese Bude kenne ich. Bedeutet immer viel gurterei.

11.20 Uhr, Zeit für ne dreiviertel Stunde Pause. Und einem kurzen Schläfchen.

12.54 Uhr, bin an der Ladestelle. Die machen Mittag bis um zwei. Soll mir recht sein. Auch das vor mir schon ein Belgier wartet. Denn so eilig habe ich es nicht.
Außerdem will ich am Nachmittag nicht zu früh stehen, denn es ist warm in Italien.

14.34, ich darf an eine der drei Rampen fahren. Die ist in einer Halle. Geladen wird von hinten und von oben. Während der Laderei muss ich im Lkw warten.
Das klingt zwar erstmal easy, kann aber deshalb auch keine Gurte einhängen.

Das alles passiert dann später. Ich fahre raus, stelle den Lkw an die Seite, öffne beide Seiten vom Auflieger und krabbel dann zwischen den Geräten rum, um die zu sichern.
Nicht ganz so toll, auch nicht bei über dreißig Grad. Aber hilft ja nix.

16.30 Uhr, fertig. Jetzt noch Lieferscheine unterschreiben und dann fix duschen. Schnell ja, denn eine halbe Stunde später machen die Feierabend. Bis dahin sollte ich fertig sein.

17.04 Uhr, alles gut. Abfahrt.

19.14 Uhr, irgendwo bei Bozen. Feierabend. Hab nen guten Platz, weg von der Autobahn. So ist das prima.
Jetzt noch fix diesen Beitrag schreiben, was futtern und ein Bierchen schlabbern. Und dann geht’s in die Koje.

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Rätselhaftes

Wenn ein Pannenfahrzeug auf dem Standstreifen steht und man sieht das Auto noch weit vor dem Warndreieck, weil die Leute zu faul bequem sind, ein bissel nach hinten zu laufen. Dann können die es auch gleich bleiben lassen, eines aufzustellen.

Seit, keine Ahnung, drei, vier Jahren jede Woche wenn ich zurück von Österreich nach Deutschland fahre. Direkt an der Autobahn bei Kiefersfelden stehen immer vier Bundespolizisten unter zwei Pavillons.
Eigentlich sollen die alle ankommenden Fahrzeuge zweispurig durch einen Kontrollpunkt schleusen. Rechte Spur Lkw und Busse, links Pkw. Doch meist schwatzen die miteinander oder gucken auf ihre Handys.

Und ja. Ab und an wird einer, der trotzdem irgendwie auffällig wirkt, nach rechts geleitet und durch weitere Polizisten unter einem auf dem Rasthof stehenden anderen Zelt kontrolliert.
Fahrzeuge die da durch gecheckt werden, sehe ich dort aber selten. Vielleicht fahre ich aber auch meist zur falschen Zeit vorbei.

Aber immer fühlt es sich irgendwie so falsch an. Es ist einfach nur unangenehm, wie die da so stehen und sich komplett fühlen. Denn irgendeine Sicherheit gibt mir das jedenfalls nicht. Eher nur Unbehagen. Und peinliches fremdschämen.

Noch was. Wieso fällt es eigentlich vielen so schwer, einen Beschleunigungsstreifen richtig zu benutzen? Also das Gaspedal richtig durch treten und mit irgendwas über neunzig auf eine Autobahn zu fahren?
Interessanterweise fahren die, die das oft nicht gebacken bekommen, Autos mit 150 PS und mehr.

Übel ist auch eine neue Mode. Eine Kolonne von drei, vier, fünf Autos fährt auf die Einfädelungsspur, der letzte zieht auf die Hauptfahrbahn und bremst ab, um die vor ihm oder ihr fahrenden Fahrzeuge auffahren zu lassen. Da kommt richtig Freude auf.

Ich mache auch keinen Platz mehr, zumindest für Pkw. Denn wenn jemand nicht in der Lage ist, so zu beschleunigen, dass mit einer ausreichend hohen Geschwindigkeit auf eine Autobahn gefahren wird, dann soll man sich hinter mir einordnen.

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Die Privatisierung der Autobahnraststätten war ein großer Fehler

Von Udo Skoppeck

Die systemische Entwürdigung alltäglicher Bedürfnisse, wie der Toilettengang, spiegelt in Wahrheit ein viel tiefer sitzendes Problem wider – nämlich das systematische Zurückweichen des Staates aus seiner Verantwortung für grundlegende Daseinsvorsorge.

Sanitäre Anlagen sind kein Luxus, kein Konsumgut und kein Bonus. Sie sind eine Grundbedingung für Würde, Gesundheit und Menschlichkeit.
Die Tatsache, dass diese Einrichtungen an Autobahnen fast ausschließlich in privatwirtschaftlicher Hand sind – etwa durch Sanifair – und mit einem Geschäftsmodell operieren, das auf Notdurft Profite schlägt, zeigt, wie sehr wir uns als Gesellschaft von dieser Selbstverständlichkeit entfernt haben.

Die Ironie, dass man sich durch einen Konsumtempel zwängen muss, um überhaupt auf Toilette gehen zu dürfen und dann durch Gutschein-Mechanismen suggeriert wird, man bekäme ja „etwas zurück“, ist nichts anderes als ein Feigenblatt.

Denn in Wahrheit zahlen wir mit jedem Besuch doppelt, mit Geld und mit Menschenwürde. Und wenn man diese „Gutscheine“ nicht direkt einlösen kann, sondern sie verfallen, dann ist das kein Service, sondern ein psychologischer Trick im Konsumkorsett.

Deshalb fordert meine Petition ein radikales Umdenken

Zurück mit dieser Verantwortung in öffentliche Hand. Toiletten an Autobahnen, in Bahnhöfen, in Städten, diese müssen in staatlicher Trägerschaft sein, kostenfrei und sauber.
Das ist kein überzogener Wunsch, sondern eine staatliche Grundpflicht im Sinne des Allgemeinwohls.

Die Finanzierung? Möglich und gerecht, z.B. über eine Umlage aus der Lkw-Maut (die ohnehin zweckgebunden für Infrastruktur verwendet werden soll), ergänzt durch eine Beteiligung der Bundesländer oder sogar durch gezielte Fördermittel aus dem Gesundheits- oder Arbeitsministerium.

Es geht dabei nicht nur um Lkw-Fahrer, sondern um alle Reisenden, Familien, Pendler. Also um die Menschen, die im öffentlichen Raum unterwegs sind.

Der Vorteil eines staatlichen Modells:

  • Kein Zwang zur Konsumverknüpfung.
  • Keine Schließzeiten mitten in der Nacht.
  • Keine heruntergekommenen Klohäuschen, weil man „kein Geld damit verdienen kann“.
  • Keine Diskriminierung von Berufsgruppen, die ohnehin ständig unterwegs sind.

Was wir zurückfordern, ist kein Luxus – sondern ein Mindestmaß an zivilisatorischer Normalität

Ein Staat, der seine Toiletten privatisiert, hat irgendwo ganz grundsätzlich vergessen, was seine Aufgabe ist. 

Der Link zur Petition im deutschen Bundestag:

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2025/_07/_01/Petition_183324.html

Warum ich diese Petition gestartet habe? Hier eine notwendige Erklärung aufgrund der vielen Einwände dagegen. 

Immer wieder werde ich gefragt, warum ich mich so energisch für eine staatlich garantierte Grundversorgung an Autobahnen einsetze, insbesondere mit Blick auf kostenfreie sanitäre Einrichtungen, bessere Versorgung für Berufskraftfahrer und einen Rückbau privater Monopolstrukturen.

ein drehkreuz vor einer sanifair toilette. der preis steigt immer weiter
50 Cent, 70 Cent, ein Euro. Der Eintritt zu den Sanitair-Einrichtungen von SaniFair erhöht sich immer weiter

Einige sagen, es gäbe Wichtigeres, andere halten es für unrealistisch oder pauschal. Deshalb möchte ich hier klar und verständlich darlegen, worum es mir eigentlich geht – und warum es weit über das Thema „Toilettengebühr“ hinausgeht.

1. Was war – und was nicht mehr ist: Von der Daseinsvorsorge zum Renditeobjekt

Früher gehörten Autobahnraststätten und ihre Infrastruktur zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Der Staat war verantwortlich für eine grundlegende Versorgung der Menschen auf Reisen und im Transportgewerbe, sauber, sicher und möglichst kostenlos. Das galt als selbstverständlich.

Mit der Privatisierung von Tank & Rast 1998 wurde dieser Grundsatz aufgegeben. Die Verantwortung wurde an ein privatwirtschaftliches Unternehmen übertragen – inklusive fast aller Tankstellen, Restaurants und Sanitäreinrichtungen an den deutschen Autobahnen. Seitdem zählen nicht mehr das Gemeinwohl oder Versorgungssicherheit, sondern Umsatz und Rendite.

2. Tank & Rast – ein Monopol mit weltweiten Investoren

Heute gehört Tank & Rast zu 90 % ausländischen Investoren: kanadische Pensionsfonds, chinesische Staatsfonds, Kapitalgesellschaften aus Abu Dhabi oder die Allianz.
Dieses Konsortium verwaltet über 400 Rastanlagen in Deutschland und besitzt damit de facto ein privates Monopol über ein öffentliches Gut.

Was das heißt? Preise, Öffnungszeiten und Qualität richten sich nach privatwirtschaftlichen Interessen. Wer pinkeln muss, zahlt. Wer günstig essen will, hat Pech.
Und wer als Berufskraftfahrer stundenlang keinen Stellplatz mit Dusche findet, erlebt täglich, wie menschenverachtend das System geworden ist.

3. Die Berufskraftfahrer als Spiegel der Missstände

Gerade Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer trifft diese Entwicklung mit voller Härte. Sie sind täglich unterwegs, halten unsere Wirtschaft am Laufen, arbeiten unter hohem Druck – und werden dabei von einem System behandelt, das ihnen die einfachsten Bedürfnisse wie Hygiene, Pausen oder Würde abspricht.

Ein kostenpflichtiges WC ist keine Nebensache, wenn man es täglich mehrfach braucht. Eine Dusche für 7 Euro ist kein Luxus, sondern eine hygienische Notwendigkeit.
Und fehlende, überfüllte Parkplätze bedeuten: Fahrer schlafen auf dem Standstreifen, sind erschöpft, gefährden sich und andere – und bekommen noch Bußgelder dafür.

4. Der Staat darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen

Es geht also nicht darum, ob Toiletten 70 Cent kosten oder ob man sich bei Sanifair einen Kaffee holen kann. Es geht um die grundsätzliche Frage: Ist Infrastruktur, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft essenziell ist, wirklich ein Spielball internationaler Kapitalinteressen?

Ich sage: Nein. Der Staat muss die Verantwortung wieder übernehmen – sei es durch eigene Betreiber, durch klare gesetzliche Vorgaben oder durch staatlich subventionierte Grundversorgung.
Andere Länder zeigen, dass es geht: In Slowenien, Italien oder Frankreich sind kostenfreie oder staatlich geregelte Rastanlagen Teil der Infrastrukturpolitik.

5. Es geht um mehr als nur Verkehrspolitik – es geht um Gerechtigkeit

Meine Petition richtet sich nicht nur an Verkehrspolitiker, sondern an eine Gesellschaft, die nicht länger zuschauen darf, wie essentielle Dienste privatisiert, verteuert und verschlechtert werden – und wie diejenigen, die am härtesten arbeiten, am meisten darunter leiden.

Ich fordere kein Luxuspaket. Nein, ich fordere einen Mindeststandard an Versorgung, den man einem entwickelten, wohlhabenden Land wie Deutschland eigentlich selbstverständlich zuschreiben sollte.
Und ich fordere, dass Berufskraftfahrer, wie auch Familien, Pendler oder Reisende, nicht länger wie lästige Bittsteller behandelt werden.

Fazit: Diese Petition ist ein Appell an den gesunden Menschenverstand

Es geht um Würde. Es geht um Fairness. Es geht um Verantwortung.

Ich lade alle ein, sich mit den Hintergründen auseinanderzusetzen und nicht vorschnell über „WC-Gebühren“ zu diskutieren.
Diese Petition steht exemplarisch für eine Entwicklung, die sich durch viele Bereiche zieht: Staatliche Infrastruktur wird privatisiert, die Versorgung verschlechtert sich, die Kosten steigen – und am Ende zahlt die Allgemeinheit doppelt: an der Kasse und mit dem Vertrauen in die Politik.

Ich bin nicht naiv. Ich weiß, dass es dafür Mut braucht, politisch und gesellschaftlich. Aber genau deswegen schreibe ich diese Zeilen.
Nicht um zu klagen, sondern um anzupacken.

Es ist Zeit, dass wir wieder über Gemeinwohl reden – und nicht nur über Gewinnmaximierung.

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Schlaue Zitate

Wenig E-Lastwagen in Niedersachsen und Bremen:

So ein E-Lkw kostet mindestens das Doppelte eines normalen Lkws.

Christian Richter (Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN))

Man muss es wirklich wollen. Denn wenn man sich heute die Parkplätze anguckt, da sieht man keine Ladeinfrastruktur.

Jonathan Adeoye (Hellmann Logistik)

Wenn gezielter gefördert würde, würden Unternehmen es zumindest mal ausprobieren und einen E-Lkw anschaffen.

Robert Völkl (Verein Bremer Spediteure)

Das wird nicht auf Dauer mit Förderung gehen können.

Hendrik Haßheider, Referatsleiter für klimafreundliche Nutzfahrzeuge und Infrastruktur

Die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs ist ein wichtiger Baustein, um die CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren.

Patrick Schnieder (CDU), Verkehrsminister

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Exotische Kennzeichen

Heißt es der Kosovo oder das Kosovo? Keine Ahnung. Aber es ist eine Republik, belasse ich es also bei die Republik Kosovo. Wäre das auch geklärt.

Obwohl, ich hab mich da mal ein bissel eingelesen. So einfach ist das nicht mit dieser Republik. Denn der gegenwärtige Status dieses Landes ist umstritten. Früher, bis April 1992 war Kosovo eine autonome Region innerhalb der Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien.
Ab April 1992 Bestandteil der neu konstituierten föderativen Bundesrepublik Jugoslawien und ab 2003 eine Teilregion der Republik Serbien.

Zwischendurch gab es noch den Kosovokrieg. Das zeigt sich auch dadurch, dass nur 117 der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinigten Nationen die Republik Kosovo als einen unabhängigen Staat anerkennen.

Ist das kompliziert. Deshalb lieber einige andere Fakten und dann zu den Kennzeichen. Das Land hat etwa 1,8 Millionen Einwohner, die werden Kosovaren genannt. Hauptstadt ist Pristina.
Es ist ein Binnenland, mitten auf der Balkanhalbinsel. Nachbarstaaten sind Albanien, Serbien, Montenegro und Nordmazedonien.

ein kennzeichen aus der Republik Kosovo

Die Autokennzeichen wurden am 6. Dezember 2010 eingeführt und orientieren sich optisch an den EU-Kennzeichen. Also auch hier links einen blauen Balken, allerdings nicht mit den EU-Sternen sondern mit den nationalen Buchstaben „RKS“. Also Republik Kosovo.

Eine zweistellige Zahl gibt im Folgenden die entsprechende Region an, in der das Fahrzeug zugelassen ist, hier 02 für Mitrovica (Kosovska Mitrovica).
Daneben folgt das kosovarische Wappen, dann drei Ziffern und – von einem Strich getrennt – zwei Buchstaben als fortlaufende Seriennummer. Also eigentlich ganz easy.

Die weiteren Herkunftsprovinzen im Kosovo sind übrigens:

  • 01 für Prishtina (Priština)
  • 02 für Mitrovica (Kosovska Mitrovica)
  • 03 für Peja (Peć)
  • 04 für Prizren
  • 05 für Ferizaj (Uroševac)
  • 06 für Gjilan (Gnjilane)
  • 07 für Gjakova

Die Kennzeichen für Anhänger zeigen eine dunkelblaue Schrift und gleichen im Aufbau den normalen Kfz-Kennzeichen:

kennzeichen für anhänger im kosovo

Noch eine kleine Episode am Rande. Erst seit dem 1. Januar 2024 dürfen Autos mit Kennzeichen aus Kosovo unbehelligt nach Serbien einreisen.
Zuvor waren die RKS-Kennzeichen zwar in allen anderen Staaten gültig, doch um nach Serbien zu fahren, mussten die Fahrer an der Grenze entweder Interims-Kennzeichen kaufen, oder den Teil ihres Nummernschildes, der das Herkunftsland verrät, mit Stickern abkleben.

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Schlaue Dialoge

Wo kommen Sie her?
Überall. Und Nirgendwo.

So ist Amerika eben. Aber Sie leben hier schon sehr lang. Wo wohnen Sie?

Na hier Sir. In meinem Truck.
Ich verstehe. Mein Auto ist auch sehr oft ein Bett. Stört mich nicht. Einsamkeit ist schön.

Dialog zwischen Juliette Binoche und Morgan Freeman im Roadmovie „Paradise Highway – Straße der Angst“.

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Was war ich überrascht

Letzte Ladestelle am gestrigen Freitag und zum Schluss kommt der Verlader und fragt, ob ich einen Kaffee möchte.
Ich war so verdattert, dass ich schon aus Reflex „Oy, macht Euch keine Umstände“ gesagt habe. Denn solch eine Frage kommt ja quasi kaum noch vor.

Er brachte mir dann tatsächlich nicht nur einen Becher Kaffee, sondern auch noch ein paar Leckerli. Ich fand es nett. Und schmackhaft.

ein becher mit kaffee und süßigkeiten, bekommen in einer firma
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