So. Heute mal Feierabend auf einem kostenpflichtigen Parkplatz. Ist zwar kein Autohof, sondern nur eine normale Tankstelle mit Fresstheke. Sechs Euro sind aber in Ordnung. Davon vier Euro als Gutschein. Hole ich mir morgen früh ein Brötchen und was zu trinken. Passt. Kann man mal machen.
Zwei-, dreihundert Meter oberhalb ist der Autobahnrasthof Irschenberg. Da stehe ich ja öfter über Nacht. Passt eben meist gut von meinen Fahrzeiten. Aber heute war ich so früh, wollte eigentlich hier unten nur duschen. Kaum eingeparkt, kam ein Tankstellenmitarbeiter und fragte, ob ich über Nacht bleibe. Habe ich gar nicht lange überlegt und gleich „ja“ gesagt. Passt. Zumal es hier ruhiger ist, als oben auf dem Rasthof.
Noch mehr blinde Passagiere. Die haben es zwar nach England geschafft, nur bringt denen das nichts. Denn sie starben auf einem Kühlauflieger. Waren wohl Vietnamesen. Die Nationalität ist aber egal. Es waren Menschen mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Jetzt wurde Anklage gegen den Fahrer des Lkw erhoben. ***
Oh. Ein neuer Fahrer-Podcast. Cool. Oh. Seit vier Wochen nix neues. Fährt bestimmt bei DauerHaltLänger, der Kollege 🙂 ***
Vor drei Wochen ging es über den Wolken Richtung Süden, heute zehntausend Meter tiefer. Aber hilft ja nix. Irgendeiner muss ja die Wirtschaft am Laufen halten. Dann gleich drei Ladestellen. Schon eine harte Nummer für den Anfang 🙂
Aber irgendwie hat sich nix geändert. Warten aufs beladen muss ich noch immer und der Verkehr ist auch nicht weniger geworden. Katastrophe. Bin nach dem ersten Tag Arbeit schon wieder fast urlaubsreif.
Mal ehrlich. Vertrauen ist doch Vertrauenssache. Das geht an der Ampel los: Sie gehen bei Grün, weil Sie darauf vertrauen, dass die anderen bei Rot stehen bleiben. Aber wenn nun jemand Ihr Vertrauen missbraucht? Oder gar Ihr Misstrauen verbraucht? Wenn sich der Volldepp von nebenan plötzlich als netter Mensch entpuppt und sich damit Ihr lange gepflegtes Feindbild in Luft auflöst? Vertrauen ist eine vertrackte Sache.
Helmut Schleich, geb.: 28. Juli 1967, dt. Kabarettist
Viele deutsche Transporteure haben eines verdrängt. Firmen lassen nicht durch euch Ware transportieren, weil ihr billig seid, sondern weil ihr (noch immer) einen Ruf habt. Wer glaubt, er muss billiger fahren, um am Markt Bestand zu haben, der ruiniert aber diesen Ruf, aber kann immer noch nicht mit Ost- oder Südosteuropa konkurrieren. Die werden immer noch billiger fahren können. Einfach mal wieder darauf besinnen, dass auch Transport „Made in Germany“ mal für Qualität stand. Das ist mehr wie eine Marktlücke. Besetzt die wieder. Dann werdet ihr auch wieder Fahrer finden. ***
Denn „Trucker“ ist längst kein Traumberuf mehr. Das ist ja nun nix neues. Und durch dauerndes Wiederholen wird es auch nicht besser. Aber kleiner Tipp: Hinter dem Ural leben auch Menschen. Und irgendwo dort werden doch noch motivierte, nein, genügsame Mitarbeiter zu finden sein. ***
Denn solange Paketdienste ihre Mitarbeiter über die Straßen jagen, viele Transporteure ihre Arbeit so struktuieren, dass Jobs entstehen, von denen niemand sich selbst, geschweige eine Familie ernähren kann, so lange behält dieser Wirtschaftsbereich ihr Ausbeuterimage. Da können Funktionäre auf der BGL-Jahreshauptversammlung in Bad Lauterberg noch so diskutieren und Pressemitteilungen verschicken.
Die Logistikbranche tut noch immer so, als hätte es Skandale um Arbeitsbedingungen wie bei Hermes nie gegeben. Und wundert sich dann, wenn immer weniger Menschen bereit sind, sich solchen Bedingungen auszusetzen. Dabei wird sich aber mittelfristig nur durchsetzen, wer ein sozialer Arbeitgeber ist und Menschen beschäftigt, die eine Geschäftsidee glaubhaft transportieren.
Der Job muss halt attraktiver werden. Dazu zählt eine gerechte Entlohnung, aber auch angepasste Arbeitsbedingungen. So z.B. durch gut ausgestattete Lkw. Wer seinen Fahrern nur 08/15 Laster hinstellt, hat es schwerer, Fahrer zu finden, wie eine Firma, die auch Extras anbietet. Auch sollten Arbeitgeber mal auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Fahrer hören. Wochenende von Samstagfüh um vier bis Montagfrüh um drei reicht vielen nicht mehr.
Thema Be- und Entladen. Eigentlich sollte das meist problemlos ablaufen. Also ohne lange Wartezeiten, nerviges Palettentauschen oder überfüllter Lagerplätze. Pausen sollten an geeigneten Plätzen durchgeführt werden. Mit sauberen Sanitaireinrichtungen und günstigen Verpflegungsmöglichkeiten. Nicht jeden Abend will ein Fahrer Brot aus der Kunststofftüte oder Gulaschsuppe aus der Büchse verzehren.
Dann der Parkplatzmangel. Es kann nicht sein, dass bereits um 17.00 oder 18.00 Uhr mehrere Plätze angefahren werden müssen, um einen einigermaßen adäquaten Platz zu finden. Oftmals unbewirtschaftet, unbeleuchtet, ohne WC und fünf Meter neben einer Autobahn. Es gilt also, neue Perspektiven für den Fahrerberuf zu entwickeln. Dann finden sich (vielleicht) auch neue Mitarbeiter… ***
Tina sucht Menschen, die ein kleines Überraschungspaket packen. Dieses wird Anfang Dezember an Personen vergeben, die den Weihnachtsmarkt in Siegen besuchen. Natürlich gegen eine kleine Spende. Diese Päckchen sollten einen Wert von etwa vier bis fünf Euro enthalten. Dazu noch angeben, ob der Inhalt für einen Jungen, ein Mädchen, eine Frau oder einen Mann vorgesehen ist. Bei Kindern wäre noch das ungefähre Alter hilfreich. Dann ab zur Post damit und zu Tina schicken. Fertig.
Mit dem eingenommenen Geld wird das „Kinder- und Jugendhospiz Balthasar“ in Olpe unterstützt. Denn viele Therapien für die Kinder und Jugendlichen werden nicht von der Krankenkasse übernommen. So können beispielsweise die Musiktherapie oder auch die Klinikclowns fast nur mit der Hilfe von Spenden finanziert und durchgeführt werden.
Die Erfahrung hat gezeigt: Alle an der Aktion beteiligten Menschen sind danach happy. Die Mitarbeiter*innen, die Schenker*innen und auch die Organistatoren dieser Aktion. Ganz zu schweigen von den Kindern und Jugendlichen. Also. Wer sich angesprochen fühlt und dieses Jahr (wieder) mit dabei sein möchte, kann sein Päckchen an folgende Adresse schicken: