Kunststoffrohre für eine Firma in Norditalien. Schöne Ladung. Auch wenn das Beladen am Freitag ein wenig mühsam war. Denn die Spangurte wollten nicht so, wie ich es geplant hatte.
Das muss ich kurz erklären. Bei so hohen Gestappel werfe ich die Enden der Gurte erst über den Sattel und hänge dann die Haken in die Ösen des Aufliegers ein. Der Staplerfahrer kann seine Ware dann unter die Spangurte hindurch laden.
Ist er fertig, ziehe ich jeden Gurt mit einer Querlatte nach unten und kann dann sichern. Klappt eigentlich meist ganz gut. Nur dieses Mal rutschten die Gurte immer wieder nach unten. Vielleicht war das Dach des Aufliegers zu nass? Keine Ahnung.
So musste ich mich zwischen die Rohre stellen, der Staplerfahrer fuhr mit den Gestellen so nah wie möglich ran, ich warf jeden Gurt drüber, krabbelte wieder raus und der Verlader drückte die Gestelle rein. Ging auch, dauerte aber.
Jetzt zurück zu heute. Kleine Firma, der Hof voll gestellt mit Ware, die bereits geliefert oder noch abgeholt werden sollte. Für einen Sattelzug, der zwölf weitere Gestelle brachte, war eigentlich kein Platz mehr.
Trotzdem sollte ich rein fahren, an die Seite stellen und eine Seite des Aufliegers öffnen. Machte ich natürlich. Die Gurte löste ich auch schon. Und wartete.
In den folgenden zehn Minuten diskutierten der dortige Staplerfahrer umd ein Vorarbeiter miteinander, wo nun auch noch meine zwölf Gestelle gelagert werden sollten.
Die Lösung war ganz einfach. Ladung wieder gurten, Plane schließen und in ein Aussenlager fahren. Hätten die mir auch vorher sagen können.
Aber granteln bringt nix. Der Kunde ist König.
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Das erste, was ich heute früh nach dem aufstehen sah. Zwar nicht viel, Lkw und Wiesen waren nur ein bissel weiß überzuckert, aber immerhin. Für ein wenig morgendliche Voradventsstimmung reichte es.
Das war übrigens am Brenner.
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Am Nachmittag dann Oberitalien. Fünfzehn Grad und blauer Himmel. Macht das arbeiten zwar angenehm, eine Jahresendstimmung kommt da aber nicht auf.
Na ja, vielleicht werde ich mich im Januar oder Februar an diese Zeilen erinnern. Voller Wehmut, mit dem Wunsch nach Wärme.
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