Heißt es der Kosovo oder das Kosovo? Keine Ahnung. Aber es ist eine Republik, belasse ich es also bei die Republik Kosovo. Wäre das auch geklärt.
Obwohl, ich hab mich da mal ein bissel eingelesen. So einfach ist das nicht mit dieser Republik. Denn der gegenwärtige Status dieses Landes ist umstritten. Früher, bis April 1992 war Kosovo eine autonome Region innerhalb der Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien. Ab April 1992 Bestandteil der neu konstituierten föderativen Bundesrepublik Jugoslawien und ab 2003 eine Teilregion der Republik Serbien.
Zwischendurch gab es noch den Kosovokrieg. Das zeigt sich auch dadurch, dass nur 117 der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinigten Nationen die Republik Kosovo als einen unabhängigen Staat anerkennen.
Ist das kompliziert. Deshalb lieber einige andere Fakten und dann zu den Kennzeichen. Das Land hat etwa 1,8 Millionen Einwohner, die werden Kosovaren genannt. Hauptstadt ist Pristina. Es ist ein Binnenland, mitten auf der Balkanhalbinsel. Nachbarstaaten sind Albanien, Serbien, Montenegro und Nordmazedonien.
Die Autokennzeichen wurden am 6. Dezember 2010 eingeführt und orientieren sich optisch an den EU-Kennzeichen. Also auch hier links einen blauen Balken, allerdings nicht mit den EU-Sternen sondern mit den nationalen Buchstaben „RKS“. Also Republik Kosovo.
Eine zweistellige Zahl gibt im Folgenden die entsprechende Region an, in der das Fahrzeug zugelassen ist, hier 02 für Mitrovica (Kosovska Mitrovica). Daneben folgt das kosovarische Wappen, dann drei Ziffern und – von einem Strich getrennt – zwei Buchstaben als fortlaufende Seriennummer. Also eigentlich ganz easy.
Die weiteren Herkunftsprovinzen im Kosovo sind übrigens:
01 für Prishtina (Priština)
02 für Mitrovica (Kosovska Mitrovica)
03 für Peja (Peć)
04 für Prizren
05 für Ferizaj (Uroševac)
06 für Gjilan (Gnjilane)
07 für Gjakova
Die Kennzeichen für Anhänger zeigen eine dunkelblaue Schrift und gleichen im Aufbau den normalen Kfz-Kennzeichen:
Noch eine kleine Episode am Rande. Erst seit dem 1. Januar 2024 dürfen Autos mit Kennzeichen aus Kosovo unbehelligt nach Serbien einreisen. Zuvor waren die RKS-Kennzeichen zwar in allen anderen Staaten gültig, doch um nach Serbien zu fahren, mussten die Fahrer an der Grenze entweder Interims-Kennzeichen kaufen, oder den Teil ihres Nummernschildes, der das Herkunftsland verrät, mit Stickern abkleben.
Letzte Ladestelle am gestrigen Freitag und zum Schluss kommt der Verlader und fragt, ob ich einen Kaffee möchte. Ich war so verdattert, dass ich schon aus Reflex „Oy, macht Euch keine Umstände“ gesagt habe. Denn solch eine Frage kommt ja quasi kaum noch vor.
Er brachte mir dann tatsächlich nicht nur einen Becher Kaffee, sondern auch noch ein paar Leckerli. Ich fand es nett. Und schmackhaft.
Nein – das eigentliche Problem liegt tiefer. Der neue Mindestlohn bedroht keine Arbeitsplätze. Die wahre Bedrohung ist das jahrzehntelange Wegschauen von Politik, Kontrollbehörden und Justiz. Sie haben durch Untätigkeit einen rechtsfreien Raum geschaffen, in dem Dumpingunternehmen aus dem Ausland ungehindert agieren konnten – zum Nachteil aller ehrlichen Betriebe in Deutschland.
Wer zwei Mal Protest in Gräfenhausen braucht, um aufzuwachen, hat längst versagt. Ich persönlich habe mehrfach Hinweise an Behörden übermittelt. Und was kam zurück? Gar nichts. Keine Rückfragen. Keine Konsequenzen. Kein Wille, etwas zu verändern.
Die sogenannte „schwarze Liste“, die die EU 2016 forderte – nie umgesetzt. Vermutlich liegt sie noch irgendwo im Ministerium, zwischen Wahlversprechen und Lobbyeinladungen.
Löhne als Ausrede – oder als Spiegel der Realität?
Es gibt heute Speditionen, die 3.000 Euro brutto und mehr zahlen können – ohne Verband, ohne Tarifbindung. Zweihundert Stunden im Monat sind 15 €/h – freiwillig gezahlt. Das zeigt doch ganz klar: Wer wirklich will, kann auch fair bezahlen.
Der Mindestlohn ist keine Bedrohung, sondern ein Mindestmaß an Anstand. Der angebliche Fachkräftemangel ist in Wahrheit ein Gerechtigkeitsmangel.
Lösung? Ganz einfach:
1. Ordentlichen Lohn für alle, die arbeiten – oder 2. Steuern & Abgaben runter, damit am Monatsende auch was übrig bleibt.
Aber immer nur auf dem Rücken der Fahrer zu sparen, untergräbt die Menschenwürde. Das ist keine soziale Marktwirtschaft – das ist organisierte Ausbeutung mit staatlichem Siegel.
Und Herr Prof. Dr. Engelhardt? Wer wirklich etwas für seine Unternehmen tun will, sollte nicht gegen den Mindestlohn argumentieren, sondern ehrlich sein: Macht aus Prämien ein echtes Grundgehalt. Hört auf, zu jammern – fangt an, Verantwortung zu übernehmen.
Die einzig wirkliche Lösung: Ein Europaweit gültiger, gesetzlich bindender Mindestfrachtpreis – ohne Ausnahmen.
Wer systematisch dagegen verstößt: Lizenzentzug und Haftung mit dem Privatvermögen. Denn wer Menschen ausbeutet, sollte nicht nur wirtschaftlich belangt werden, sondern auch moralisch und rechtlich. Denn derjenige hat das Recht am freien Markt teilzunehmen, verwirkt.
Fernfahrer spielen eine entscheidende Rolle in unserer globalisierten Welt. Sie sorgen dafür, dass Waren pünktlich und sicher von einem Ort zum anderen gelangen. Doch der Alltag auf der Straße kann herausfordernd sein.
Die Historie der Arbeitswelt ist keine Geschichte von Geschenken, sondern eine Chronik von Entbehrung, Ausdauer und nicht selten bitterem Leid. Kein freier Samstag, kein Urlaub, kein Tarifvertrag, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – nichts davon wurde uns geschenkt. Alles wurde erstritten.
Historische Schlaglichter des Arbeitskampfes
1873 Buchdrucker erzwingen mit ihrem Arbeitskampf den ersten Flächentarifvertrag der deutschen Geschichte. Zum ersten Mal wird nicht nur ein einzelner Betrieb, sondern eine ganze Branche tariflich geregelt – ein Meilenstein für die deutsche Gewerkschaftsbewegung.
1889 90.000 Bergarbeiter fordern bessere Löhne und menschenwürdigere Bedingungen unter Tage. Der Staat reagiert brutal: Der Streik wird blutig niedergeschlagen. Doch der Funke ist entzündet – die Bewegung wächst weiter.
1896/97 Der Hamburger Hafenarbeiterstreik endet nach elf Wochen mit einer Niederlage. Doch aus der Enttäuschung entsteht etwas Neues: Der gewerkschaftliche Zusammenhalt wächst. Viele Arbeiter treten danach organisiert in die Gewerkschaft ein.
1956/57 In Schleswig-Holstein kämpfen Metaller ganze 16 Wochen lang für ein heute selbstverständliches Recht: Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Am Ende haben sie Erfolg – und schreiben damit Sozialgeschichte.
1978/79 Beschäftigte der Stahlindustrie legen über 30 Tage lang die Arbeit nieder. Ihr Ziel: ein einheitlicher Urlaubsanspruch von 30 Tagen. Sie gewinnen – und setzen damit einen neuen Maßstab für die Arbeitszeitgestaltung.
1984 Fast sieben Wochen lang streiken die Beschäftigten der westdeutschen Metall- und Elektroindustrie. Sie fordern die 35-Stunden-Woche – und bekommen sie. Ein historischer Sieg, der zeigt: Fortschritt entsteht nur, wenn Menschen bereit sind, etwas zu riskieren.
Und heute? Wofür stehen wir noch gemeinsam auf?
Heute erscheinen viele dieser Rechte als selbstverständlich. Doch das sind sie nicht. Sie wurden mit Mut, Solidarität und Ausdauer erkämpft – und sind heute erneut bedroht: Durch Tarifflucht, prekäre Beschäftigung, Leiharbeit und Auslagerung in Werkverträge. Weil wir jahrzehntelang auf Leistung, Individualismus und Konkurrenz getrimmt wurden.
Solidarität gilt als altmodisch, Streiks als unzeitgemäß, Gewerkschaften als überholt. Doch gerade heute gilt mehr denn je: Rechte, die wir nicht verteidigen, verlieren wir.
Ein Appell an unsere Zeit. Wir stehen an einem Wendepunkt: Wollen wir tatenlos zusehen, wie Errungenschaften verloren gehen – oder gemeinsam für unsere Zukunft einstehen?
Warum ist die Bereitschaft, gemeinsam aufzustehen, geschwunden?
Die Arbeitswelt, wie wir sie kennen, wurde nicht von oben gestaltet, sondern von unten erkämpft. Nicht von Managern, sondern von mutigen Arbeitern, die sich zusammenschlossen. Es ist Zeit, uns daran zu erinnern. Nicht aus Nostalgie, sondern weil heute wieder viel auf dem Spiel steht.
Jede Generation muss neu entscheiden, ob sie für ihre Rechte kämpft oder das Erreichte preisgibt. Fortschritt entsteht dort, wo Menschen sich zusammentun und gemeinsam den Mut aufbringen, „Nein“ zu sagen. Wer Freiheit, Würde und Sicherheit im Job will, muss bereit sein, sie gemeinsam zu verteidigen. Denn nichts bleibt, wenn niemand dafür einsteht.
Wusstest du schon?
Nur noch etwa die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland ist tariflich abgesichert – 41 % durch Branchentarifverträge, 8 % durch Haustarifverträge, insgesamt ca. 49 %.
Jede oder jeder Zweite arbeitet ohne betriebliche Mitbestimmung.
In Branchen wie Logistik, Pflege oder Plattformarbeit gelten viele einst erkämpfte Rechte längst wieder als Luxus.