Der erste Tag in diesem Jahr, an dem ich die Fahrertür bis spät Abends offen lassen kann.
Selbst auf der Autobahn ist wenig Verkehr. Die paar Autos und Lkw stören mich nicht.
Trotzdem komisch, dass ich mich an Verkehrslärm gewöhnt habe. Es ist schon eigenartig, was all die Jahre auf und neben der Autobahn so mit einem anstellen.
So geht es den Leuten am Truppenübungsplatz auch. Wenn da mal ein MG im Hintergrund feuert, nimmt man das mit den Jahren gar nicht mehr wahr. Selbst Panzergranaten bei denen die Fenster wackeln fallen selten auf.
Spricht man die Leute drauf an lautet die Frage: Schüsse? Was für Schüsse?
Wenn hier mal ein Krieg ausbrechen sollte, wird man es schlichtweg nicht bemerken…
Jahrelang habe ich in einer Großstadt gewohnt, neben einer vielbefahrenen Straße. Ich habe blendend geschlafen.
Dann zog ich aufs Land, in ein richtiges Dorf, und wachte in den ersten Wochen mehrmals pro Nacht auf, weil: zu leise. Mein Hirn meldete: Da stimmt was nicht! Erst nach einer kurzen Orientierungsphase (wer bin ich? wo bin ich? ach so!) konnte ich wieder einschlafen.
Geht wohl jedem so.