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Monat: Januar 2015

Was für ein Durcheinander

Heute Vormittag, halb elf. Mein Importdisponent ruft an:

Moin. Wollte mal hören wie es läuft“.
Guten Tag. Normal halt„.

Ja, hat das geklappt mit den vier Ladestellen?“
Wieso vier? Ich hatte nur drei Aufträge.“
Drei? Hat Dir J. nicht vier gegeben?“

Im Hintergrund höre ich eine weibliche Stimme: „Klar vier. Drei hat er gestern gemacht und einen heute früh!“

Du sollst mich nicht verarschen!“
Ja ja. Hat alles geklappt. Sonst hätte ich mich gemeldet!“

Gut. Wann bist Du denn beim ersten Kunden?“
Das weis ich doch jetzt noch nicht. Da kann so viel passieren. Wo soll ich denn eigentlich anfangen. Steht ja alles durcheinander!“

Du wirst mir doch ungefähr sagen können, wann Du beim ersten Kunden bist!“
Sag ich jetzt um acht und bin erst um zehn da, ist der sauer, weil ich zu spät bin. Sag ich um zehn und bin schon um acht da, ist der auch sauer, weil der vielleicht grad Frühstück macht und ich den dabei störe!“

Ich höre ein Seufzen.

Gut. Dann sag dem um neun.“
Ok.“

Über welchen Kunden reden wir jetzt eigentlich?“
Über den bei Koblenz. Dann fährst Du nach Montabaur. Anschließend nach Altenkirchen und Dillenburg!“

So geht das aber nicht!“
Warum?“

Weil Montabaur an der Stirnwand steht. Die laden nicht von der Seite ab. Dann kommt das Dillenburg. Dahinter steht die Koblenzware und ganz hinten Altenkirchen. Das heißt, ich müsste in Altenkirchen beginnen, dann nach Koblenz, von dort nach Dillenburg und wieder zurück nach Montabaur!“

Diese Abladereihenfolge klingt jetzt leicht behämmert, lässt sich aber manchmal nicht ändern. Die Paletten für Montabaur stehen doppelt übereinander, müssen also an der Stirnwand stehen. Sonst kippen die um. Außerdem war es meine erste Ladestelle.
Die Ware für Dillenburg ist auch ziemlich hoch, braucht also auch halt nach vorne. Und war zufällig meine zweite Stelle.

Der Rest der Ladung ist relativ flaches Zeug. Nach Koblenz gehen Maschinenteile, die Firma bei Altenkirchen bekommt normale Paletten.

In Koblenz anzufangen, ist also kein Problem. Dieses Maschinenzubehör wurde von der Seite geladen, kann also genauso entladen werden. Das Zeug für Altenkirchen lässt sich anschließend gut nach vorne sichern.
Dumm wird es nur in Montabaur. Da darf ich wieder bitten, ob man die Ware seitlich ablädt und man mir einen Hubwagen ausleiht, um die restlichen Paletten – also die für Dillenburg – nach vorne zu ziehen.

Ich war da schon einige mal. Die Leute dort haben immer Stress. Klar, sind schwer beschäftigte Lageristen. Und dann komme ich noch mit Sonderwünschen an. So was mag ich nicht.

Aber zurück zum Telefonat:

„Gut. Ich mache mir Gedanken. Nachher melde ich mich nochmal!“
Klick.

Vier Stunden später. Mein Importdisponent ruft wieder an.

Hi. Und? Ist Dir eine Lösung eingefallen…???“

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Sorry…

…aber es hat ein wenig gedauert. Aber da ist der letzte Teil des stockenden Videos von vor neun Tagen. Natürlich wie immer ziemlich unspektakulär:

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Die Ösis wieder

Wer mit einem Lkw nach oder durch Wien, durch den Osten Niederösterreichs oder durch die Steiermark fährt, braucht seit 1. Januar diesen Jahres eine sogenannte Abgasklassenplakette. Der Grund sind verschärfte Umweltfahrverbote für Lkw und Sattelkraftfahrzeuge.
Betroffene Fahrverbotsgebiete sind derzeit das gesamte Wiener Stadtgebiet sowie der Osten Niederösterreichs und in der Steiermark die Südost-Steiermark und Teile des Murtales. Man braucht die Abgasklassenkennzeichnungsplakette also auch bei Fahrten am Autobahnen- und Schnellstraßennetz südlich und auch nördlich von Wien Richtung Ungarn und Slowakei und in der Umgebung von Graz.

Auch in Tirol (A 12) könnte ab Mitte 2015 für LKW über 7,5 t eine Kennzeichnungspflicht mit Abgasplaketten kommen.

Abgasklassenplakette

Abgasklassenkennzeichnungsplaketten anderer Länder, wie z.B. Deutschlands, werden in Österreich aufgrund der uneinheitlichen Rechtslage in den verschiedenen Staaten nicht anerkannt:

Lkw, die z. B. bereits die deutsche Umweltplakette angebracht haben, brauchen also trotzdem zusätzlich die österreichische Abgasklassenplakette.
Einer der Gründe ist, dass sich die österreichische Abgasklassenplakette auf die Fahrzeugidentifikationsnummer bezieht – sie muss im oberen Bereich der Plakette ersichtlich sein – und nicht, wie z. B. die deutsche Umweltplakette, auf das Zulassungskennzeichen.
Auch alle ausländischen Lkw benötigen also seit 1. 1. 2015 bei Fahrten in oder durch die Fahrverbotsgebiete die österreichische Abgasklassenplakette.

Das sich die Fahrzeughalter selbst um die Zuordnung ihrer Lkw zur richtigen Abgasklasse kümmern müssen, ist selbstredend. Die Plaketten können nicht online oder in Deutschland bezogen werden, sondern müssen in Österreich vor Ort abgeholt werden.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, über verschiedene Anbieter (z. B. ÖAMTC, Dekra Austria) die Abgasplaketten vorab per E-Mail unter Angabe der Nachweise über die Schadstoffklasse der jeweiligen Fahrzeuge zu beantragen.
Außerdem können die Plaketten über alle Scania Werkstätten in Österreich bezogen werden. Na immerhin.

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Nebenjobs, die man nur einmal macht

Heute schmücke ich mich mal mit fremden Federn. Nur im Gegensatz zu diesem Kollegen, habe ich gefragt, ob ich den Text verwenden darf. Schon deshalb, weil er einfach hier her passt.
Der Beitrag selber ist schon fast elf Jahre alt. Das dort erlebte noch älter. Dürfte also vor zwanzig Jahren passiert sein. Das gar nicht mal so überraschende ist, dass es noch immer Firmen gibt, wo es so abläuft:

Ach so: Danke an Jens Scholz…

Einen Job, den ich nie wieder machen werde gabs auch, und das waren meine drei Monate als Transportfahrer.

Der Job selbst war gar nicht das Problem: Mit einem 4,5 Tonner, zuweilen mit Anhänger, irgendwelches Zeug von A nach B fahren ist erstmal nicht so problematisch, auch dass man entgegen aller Arbeitsvorschriften natürlich trotzdem selbst auf- und ablädt (seitdem kann ich Ameisen und Schildkröten fahren) ist nicht so schlimm. Das Problem war, dass mein Chef der Meinung war, dass für ein Festgehalt von 2500 Mark einen Arbeitstag von über 12 Stunden völlig akzeptabel sein müsse. Und daß seine Autos in zuweilen höchst abenteuerlicher Verfassung waren.
Meine erste Fahrt ging z.B. früh um drei Uhr in die schwäbische Alb, wo es völlig verschneit war und die Eiszapfen einen Meter lang von den Bäumen hingen. Der DAF hatte keine Servolenkung und natürlich auch keine Winterreifen.

Die Mercedesse waren was die Lenkung anging wesentlich komfortabler. Die angenehmste Zeit war daher auch, als ich für sechs Wochen an Witzenmann in Pforzheim ausgeliehen wurde. Da gabs dann den normalen Acht-Stunden plus Pausen Tag und ich fuhr Krümmer und Rohre zwischen Stuttgart (Benz, Porsche) und Pforzheim hin und her, der Fahrdienstleiter war nett und fand mich wohl auch gut, jedenfalls machte er mir nach vier Wochen ein Angebot, mich ganz zu übernehmen.

Diese sechs Wochen hätten auch eventuell dazu geführt, den Job doch auch nochmal zu machen, wenn mein Chef mir nicht jedes Mal, wenn ich nach etwa neun Stunden die Karre wieder auf den Platz gestellt habe noch eine Fahrt aufgebrummt hätte. Den Ausschlag dafür, den Job dann tatsächlich zu schmeißen war eine zusätzliche Fahrt nach dem Tag bei Witzenmann nach Ulm und Nürnberg (natürlich in einem anderen Auto – wollen ja nicht, dass das so aussieht, als wär ich über 10 Stunden unterwegs gewesen). Bis Ulm zur AEG kam ich noch, der Nachtportier wunderte sich etwas und sagte, das hätte doch morgen auch locker gereicht.

Da wars dann fast dunkel (es war Hochsommer, muss also gegen halb Zehn gewesen sein) und ich machte mich auf den Weg nach Nürnberg, um irgendetwas in Form und Größe eines Duschschlauchs abzugeben (heute wundere ich mich, dass ich dafür mit einem Transporter fahren musste…bzw. dass das nicht einfach per Post verschickt wurde).
Dann wurde es dunkel. Sehr Dunkel sogar, bis ich merkte, dass das daran lag, dass die Scheinwerfer überall hin leuchteten, nur nicht auf die Straße vor mich. Dann gabs einen kurzen Regenschauer und ich bemerkte, dass die Karre – wohlgemerkt unbeladen – mehr rutschte als fuhr. Ein Check der Reifen erklärte das schnell: die hatten kein Profil. Kein Profil nicht wie „Ui, die sind aber ganz schön weit runtergefahren“ sondern kein Profil wie „Oh, kein Profil“.

Ich schaute auf die Uhr, es war kurz nach Zehn und rechnete aus, dass Nürnberg und Rückweg nach Niefern zusammen etwa drei Stunden sein würden. Und dass ich morgen um halb sieben wieder bei Witzenmann auflaufen müsste.
Also drehte ich um, stellte das Auto ab, machte einen Zettel dran, dass ich wegen der kaputten Lichter und der Reifen nicht weiterfahren konnte und der Schlauch auf dem Beifahrersitz liegt. Mein Chef versuchte noch, mir deswegen richtig Ärger zu machen, aber da war ich dann trotz noch nicht im echten Leben angekommen (Schule und Zivi) und völlig unerfahren im Umgang mit solchen Menschen doch inzwischen klar genug um mir nicht noch mehr Müll einreden zu lassen.

Hab ihm dann auf Ende des Monats gekündigt, nachdem er mir nur eine Woche später wieder eine Szene machen wollte, nachdem ich drei Stunden zu spät kam, weil ich mich um jemanden kümmerte, die auf der Landstraße wegen eines Rasers, der mich überholte ohne zu schauen, ob ihm was entgegenkommt, ihr Auto ordentlich im Feld zerlegte.

von Jens Scholz

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Der Alltag hat mich wieder

Montagfrüh um eins kann ich mir schöneres vorstellen, als Schnee und Eis vom Dach des Aufliegers zu räumen.

Schnee auf Sattelauflieger

Aber es muss ja gemacht werden. Denn wenn ich mir vorstelle, einer von diesen Eisklumpen klatscht einem aufs Auto oder vorm Lkw…

Eis auf Sattelauflieger

Vor einigen Wochen stand ich in Köln. Nachts war es leicht frostig, in der Früh dann das Problem mit Eisplatten auf dem Sattel. Von innen konnte ich die zwar locker klopfen, dass war es aber auch schon. In der Firma in der ich entladen sollte, konnte und wollte man mir nicht helfen. Das wäre mein Problem. Gut, haben die ja auch recht.

Also bin ich durch das Gewerbegebiet gelatscht. Vor einer Tankstelle stand ein Transporter mit einem Hebekorb. Der Fahrer von dem Ding sollte die Leuchtreklame reparieren. Für einen Kaffee in der Tanke hatte er Zeit, mich mal fünf Minuten hochzufahren, ging natürlich nicht.

Hilfe bekam ich schließlich in einer kleinen Firma nebenan. Der Chef lies mich aufs Grundstück fahren, hievte mich mit einem Stapler nach oben und nach kurzer Zeit war das Eisproblem gelöst. Mein „danke“ akzeptierte er, fünf Euro für die Kaffeekasse nicht.
Ein wirklich netter Mann. Solche gibt es aber immer seltener.

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Klauen ist Gülle

Sonntagnachmittag. Ich liege auf der Couch, klicke so durchs Internet, lese Texte, schaue Videos. Nebenbei läuft der Fernseher. Zu mehr reicht es am letzten Urlaubstag nicht.

Und dann muss ich mich doch aufrappeln, um eine eMail zu schreiben. Empfänger war ein „Shopbetreiber“, der eines meiner Videos auf seinem YouTube-Kanal gestellt hat. Immerhin hat der sich die Arbeit gemacht, den Vorspann mit meiner Webadresse zu entfernen. Bravo.

Video geklaut

Dabei sind doch diese Kurzfilme nur Stückwerk. Ich lasse während der Fahrt die Kamera laufen, setze später eine kurze Beschreibung davor und fertig. Und selbst solche Videos werden geklaut.
Unglaublich. Aber echt. Eigentlich müßte jetzt hier ein lachender Smilie stehen. Aber das lasse ich mal.

Blöd nur, dass das Urheberecht manche Leute nicht mal annähernd interessiert. Das beginnt ja schon auf Facebook. Die Jagd nach Klicks und Besucher geht halt vor. Das ist schon irgendwo armselig.
Meine Mail an diesem Shopbetreiber war nett. Wirklich. Aber ich kann mir denken, was passiert. Ich bekomme eine dumm freche Antwort. Wäre übrigens nicht das erste mal. Vielleicht sollte man wirklich mal nen Anwalt einschalten. Denn erst wenn es ans finanzielle geht, tut es weh. Erst recht, wenn man für eines meiner Videos zahlen muß (Achtung: lachender Smilie).

Aber mal Spaß beiseite: Hätte der mich gefragt, wäre das ja kein Problem gewesen. Ein „Huhu, darf ich dieses Video bei mir veröffentlichen„, hätte gereicht. Meine Antwort wäre wohl ein „Huhu. Ja.“ geworden. Also alles ganz einfach.
Nur einfach klauen ist Gülle. Finde ich jedenfalls.

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Unterwegs…

zwischen Turin und Savona:

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