Um schwere Unfälle mit Lkw zu reduzieren, werden vom 1. November 2013 an ein Notbremsassistent für alle neuen Nutzfahrzeuge über acht Tonnen und ein Spurhalteassistent für Fahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen zulässigen Gesamtgewicht vorgeschrieben.
Mit dem Einsatz eines Notbremsassistenen lassen sich je nach Herstellervorgaben mehr als 30 Sicherheits- und Assistenzfunktionen realisieren. Das reicht vom Überschlagschutz, über eine Anhängerstabilisierung und Berganfahrhilfe bis hin zu komplexen Funktionen zur Fahrzeugstabilisierung.
Umfeldsensoren wie Kamera, Infrarot und Radar können Gefahren erkennen, Warnhinweise liefern und bei der Verknüpfung mit der Bremse aktiv ins Fahrgeschehen eingreifen – beispielsweise vor einem Auffahrunfall warnen und selbstständig eine Norbremsung einleiten, wenn der Fahrer nicht angemessen und rechtzeitig reagiert.
Apropo Elektronik. Für Lkw-Pannen sind immer öfter Schäden an Elektrik und Elektronik verantwortlich. Das geht aus der Pannenstatistik des ADAC TruckService hervor. Demnach liegen diese Fehler mit einem Höchstwert von 31,8 Prozent der Fälle im ersten Halbjahr 2012 an der Spitze.
Reifenschäden, 2011 noch die häufigste Pannenursache, rutschten auf Platz drei.
Damit setzt sich nach Ansicht des Clubs ein Langzeittrend fort. Bereits von 2008-2011 hatten sie die Statistik angeführt. Motorprobleme nehmen in der aktuellen Erhebung mit 26,2 Prozent Platz zwei ein.
Streikende Einspritzanlagen, defekte Turbolader und ähnliche Defekte verzeichnen mit einem Plus von 5,5 Prozentpunkten auch das stärkste Wachstum aller Pannenarten im Vergleich zu 2011.
also, lieber Maik, lese ich da etwa Skepsis den Innovationen der modernen Fahrzeugtechnik gegenüber?
tztztz, Du willst doch nicht etwa zurück in die Steinzeit?
Aber im Ernst: Du hast natürlich Recht, dass bei der Signalübertragung und -verarbeitung, ganz speziell im Kfz, einiges im Argen liegt. Allerdings ist das auch eine Kostenfrage. Wenn ich die Kosten einer Steuerung im Anlagenbau betrachte und dies in den Fahrzeugbereich herunterrechne
.. da könnte sich kein Mensch mehr so ein „Wunderwerk“ leisten.
Ja, ich weiß, hier könnte es die Masse bringen, aber eben diese Masse multiplizert/potenziert auch die Fehler 😉
wirklich kein einfaches Thema.
Gute Fahrt!
Grüße
Hajo
In der Theorie kann ich das Prinzip des Notbremsassistenten nachvollziehen, heißt das in der Praxis dann, dass jeder neuere LKW, der vor einer Autobahnabfahrt geschnitten wird, eine Notbremsung durchführt?
@Hajo: Nein, keine Skepsis. Im Gegenteil. Ich finde diese Sicherheitseinrichtungen toll.
Klar kosten die Geld, aber das ist nicht mein Problem. Ausserdem sind die Folgekosten nach einem Unfall wesentlich höher. Über Verletzte oder gar Tote will ich erst garnicht schreiben.
Ausserdem wird mein privates Konto geschont. Wie schnell fährt man oft unbewußt zu nah auf den Vordermann auf – und gerade dann erwischt einem eine Abstandskontrolle.
Auch das gehört dann der Vergangenheit an.
@Dennis: Ein Notbremsassistent erkennt anhand von Radar und optischen Sensoren eine bevorstehende Kollision. Der Fahrer wird vor der möglichen Gefahr gewarnt. Reagiert er nicht angemessen, erfolgt automatisch ein Abbremsen bis zur Vollbremsung.
Das bedeutet, dass ein Lkw der z.B. vor einer Autobahnabfahrt von einem anderen Fahrzeug geschnitten wird, keine Vollbremsung macht.
Maik, dass das Geld kostet, kann schon irgendwann einmal (auch) zu Deinem Problem werden, erhöht das doch auch die Transportkosten und dann könnte jemand auf den Gedanken kommen, nach Alternativen zu suchen 😉
und was die Folgekosten betrifft: seit wann schauen die „Entscheider“ in die Zukunft?
Ich stimme Dir ja zu, dass solche Hilfsmittel sinnvoll sein können, wenn
.. ja wenn nicht der Mensch ein Gewohnheitstier wäre und er sich schlussendlich völlig auf diese vermeintlichen Sicherheitssysteme verliesse ..
@Hajo: Die Anschaffungskosten sind Pillepalle. Bei ABS/EPS hat auch niemand danach gefragt ob die LKW teurer werden. Irgendwann war es Serie und gut.
Der Notbremsassistent selber kostet nicht die Welt (im Verhältnis zum Fahrzeugpreis). Wenn er in Serie geht, sind das rund 800-1.000 Euro Mehrkosten.
Wo ich dir aber Recht gebe, ist das Gefahrenpotential das man sich auf solche Assistenten erlässt. In Belgien gibt es teilweise Abschnitte auf der Autobahn (z.B. vor dem Kennedy-Tunnel in Antwerpen) wo es verboten ist den Tempomaten zu benutzen. Gut, kann man schlecht kontrollieren, soll wohl eher ein Hinweis sein.
Zu viele Assistenten im Fahrzeug führen wohl eher zu mehr Unfällen. Denn die Bedienung des Fahrzeugs wird immer schwieriger und dann wird entweder der Assistent abgeschaltet oder falsch eingestellt.