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Monat: Januar 2011

Sinneswandel

Es gab mal eine Zeit, da war Frankreich für mich das, was heute Italien ist: Mein Hauptreiseziel. Ich quälte mich von Nord nach Süd und von Ost nach West. Und natürlich wieder zurück. Die Strafen für diverse Vergehen waren vergleichsweise milde. Also zumindest im Gegensatz zu heute.
Die Gendarmerie wollte pro Verstoß 900 Franc. Das waren umgerechnet knapp 300 deutsche Mark. Kaum zu glauben, aber so war das mal.

Für die Strecken, die ich damals gefahren bin, würde man mich heute einsperren. Oder für verrückt erklären. Was im Endeffekt auf das gleiche raus kommt.
Ein Beispiel? Na gut! Ich fuhr Sonntagabend in meinem Heimatort los. Montagmittag war ich in Auxerre. Das liegt irgendwo in Mittelfrankreich. Dort wurde nur umgesattelt. Am Abend stand ich bereits in der Nähe von Köln.
Meine Fahrstrecke innerhalb von 22 oder 23 Stunden? Etwas mehr als 1 300 Kilometer. An den restlichen Tagen wurde es nicht ganz zuviel. Unter 800 Kilometer blieb es aber selten.

Tja. So war das damals in meinen jungen Jahren. Stolz war ich da nie drauf. Warum auch.
Die Spedition in der ich damals angestellt war, gibt es schon seit acht oder zehn Jahren nicht mehr. Die Fahrer wurden verheizt. Keiner hielt es dort längere Zeit aus.
Auch ich suchte bald das weite.

Und heute? Wenn ich in irgendwelchen Zeitungen lese, dass ein Fahrer bei einer Kontrolle mit zig Stunden zuviel auf der Karte oder Scheibe aufgefallen ist, denke ich: „Was für ein Trollo!“
Dabei müsste ich es eigentlich verstehen…

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Ich wage es kaum zu schreiben – Teil II

Nachdem der Deutsche Anwaltverein (DAV) Tempo 80 für Lkw auf Landstrassen fordert, zieht jetzt der erste Politiker nach: Der deutsche Europaabgeordnete Dieter-Lebrecht Koch schreibt in einer Presseerklärung:

Aus verkehrssicherheitsrelevanten und umweltpolitischen Aspekten sollte auf den Autobahnen Europas eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde und außerhalb von geschlossenen Ortschaften von 80 Kilometer pro Stunde für LKW gelten

Die in Deutschland vorgeschriebenen Geschwindigkeiten von 80 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen und 60 Kilometer pro Stunde außerhalb geschlossener Ortschaften seien ein Grund für Staus und stockenden Verkehr.
Das belaste die Umwelt und führe verstärkt zu Unfällen.

Durch einen fließenden Verkehr kann die Umweltbelastung reduziert werden – doch dazu brauchen Laster die Möglichkeit zur Anpassung an den Verkehrsfluss

schreibt Koch weiter. Und fügt hinzu:

In Deutschland sehen wir jeden Tag Elefantenrennen auf der Autobahn, bei denen in minutenlangen Überholvorgängen schwere Lastkraftwagen die Straße blockieren. Diese oft gefährlichen Manöver werden durch ungerechtfertigte Tempolimits provoziert, die den Verkehr zunehmend behindern, anstatt einem veränderten und immer dichter werdenden Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen.

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Navi mit Komfortfunktionen für Lkw

Die Brücke zu niedrig, die Straße nicht breit genug: Fahrer von Lkw können mit ausschließlich auf Pkw zugeschnittenen Navigationsgeräten Probleme bekommen.
Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas kündigte Navi-Spezialist Garmin mit der dēzl-Serie (gesprochen: „diesel“) eine Reihe von Navigationsgeräten an, die spezielle Komfortfunktionen für Lkw mitbringen.

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Ich wage es kaum zu schreiben…

…aber der Deutsche Anwaltverein (DAV) fordert Tempo 80 für Lkw auf Landstrassen. „Ein 60 Stundenkilometer fahrender Lkw ist für den normalen Straßenverkehr ein Hindernis und provoziert gefährliche Überholmanöver„, sagte am Donnerstag der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV, Jörg Elsner, am Rande des Verkehrsgerichtstages in Goslar.

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Stundenkilometer sei bei der heutigen technischen Ausstattung der Lkw völlig unzeitgemäß.

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

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Schlaue Dialoge

Hohe Ölpreise stützen die Wirtschaft. Denn es gibt mehr Menschen mit höherem Einkommen, also gibt es mehr Käufer für Luxusautos.

Julian Millward Hopkins (Mercedes-Benz)

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Was einem manchmal so auffällt

McDonalds am Irschenberg in Oberbayern. Hat man vergessen, die Weihnachtsbeleuchtung abzubauen oder sieht das dort immer so beleuchtet aus?

McDonalds

Übrigens ist das der erste Mecces, in dem ich für die Benutzung der Toiletten eine Zwangsabgabe von 50 Cent zahlen mußte. Erst dann öffnete sich das Drehkreuz – SaniFair halt.
Dafür kann man während des urinierens Musikvideos schauen. Über jedem Urinal ist ein Bildschirm angebracht.
Falls es interessiert: In meinem Fall flimmerte „I Love Your Smile“ von Shanice. Na ja. Besser lief es dadurch auch nicht…

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Einfach mal die Klappe halten

Klaus Peter Röskes ist Vizepräsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL). In dieser Funktion hat er sich für eine einheitliche europaweit geltende Geschwindigkeitsbeschränkung für Lkw auf 80 km/h ausgesprochen.
Er ist der Meinung, dass damit diese so genannten „Elefantenrennen“ auf der Autobahn wirksam verhindert werden könnten.

Was er dabei jedoch ignoriert: Die geforderten 80 km/h stellen einen Schwellenwert da, der variiert. Denn trotz geeichtem Tacho sind Lkw unterschiedlich schnell. Diese Differenzen werden u.a. durch unterschiedlich abgefahrene Reifen oder Messtoleranzen beim Einstellen des Fahrtenschreibers verursacht.

Für mich ist dieser Vorschlag eine Armutserklärung. Man will Schlagzeilen erzeugen und sich bei anderen Interessenvertretern anbiedern. Das ist ekelhaft.

Röskes ist ja selber Spediteur. Sind seine Lkw eigentlich mit sogenannten Abstandswarnern ausgerüstet? Oder mit Spurassistenten? Wieviel Lohn zahlt der seinen Fahrern? Wie schaut es mit dem Lenk- und Ruhezeiten aus? Das sind Dinge, die mich interessieren. Und wichtig sind. Allein schon deshalb, weil diese aktiv zur Sicherheit beitragen.
Irgendwelche Äusserungen, die die Öffentlichkeit als Schuldeingeständnis auffasst, dagegen nicht. Diese kann der intern mit seinen Verbandskameraden besprechen.

Das einzige was in der Öffentlichkeit erreicht wird, sind unsinnige Diskussionen. Diese gibt es eh schon zuhauf. Wenn der Mann sparen will, dann sollte er nicht in den unteren Strukturen seines Betriebes ansetzen. Einsparpotenzial findet man in fast allen Bereichen – auch in den höheren Ebenen. Klar kostet dort das Ausdünnen wesentlich mehr und das gewünschte Ergenbis wird nicht so schnell erreicht.
Aber dieses Problem findet man in vielen Dienstleistungsbereichen.

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