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Monat: Oktober 2008

Vor dem Aufstehen

Eigentlich müßte ich schon hundemüde in meinem Bettchen liegen! Der Grund? Heute früh (kacke, gestern früh) gegen Acht klingelte das Firmenhandy.

Ich drückte noch im Tiefschlaf diese grüne Taste. Noch ehe ich etwas sagen konnte, meldete sich mein Chef: „Wann bist Du hier?

Äh, wo hier?
Na hier, heute ist TÜV!
Nee, heute ist Samstag!
Samstag ist TÜV! Wo ist der Lkw?
Äh, auch hier!

Was folgte, klang wie ein gestresstes Stöhnen: „Der Lkw muß zum TÜV. Der TÜV – Mensch kommt nur alle 4 Wochen, dass weist Du doch. Welchen Auflieger hast Du dabei?
Hmm… Ähh…, ich glaube den 292!
Ahhhhh, der ist auch fällig!
Tja, dass hättest Du mir sagen müssen. Riechen kann ich das noch nicht. Dann muß das halt in 4 Wochen gemacht werden!
Da habe ich jetzt schon 14 Fahrzeuge. Mit Deinen sind es schon 16. Das nimmt doch dann wieder kein Ende!

Damit war das Gespräch von seiner Seite aus beendet und was schlimmer war: Ich war munter…

PS. Bevor irgendwelche Fragen kommen: Ja, ich hatte das Handy im Schlafzimmer. Der Grund ist ein (in meinen Ohren) so nervender Weckton, bei dem man aufstehen muß.
Nur war dieses Aufstehen nicht vor 10.00 Uhr geplant 😉

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Sie haben Post

Von Zeit zu Zeit bekomme ich eMails mit Inhalten wie diesen:

Meine Erfahrung mit den „routinierten Berufskraftfahrern“ (ala „Kapitäne der Landstraße“) sieht folgendermaßen aus:

die wenigsten können in keiner Weise ihr Fahrzeug in Extremsituationen beherrschen;

die meißten brettern mit ihrem 38-Tonnen-Monster kreuzworträtsellösend / videoschauend / handytelefonierend / onanierend / besoffen / etc. pp. über die Autobahn;

die meisten sind unter einem immensen Zeitdruck und ignorieren die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten in Permanenz;

Die Ladung vorschriftsgemäß zu sichern machen die wenigsten; Verbote, Gebote und Vorschriften – wie Überholverbot, Mindestabstand, Beladungsgrenzen, zulässiges Gesamtgewicht, tatsächliche Achslast, etc. pp. – werden konsequent und ohne Unrechtsbewußtsein ignoriert bzw. sind nicht einmal bekannt.

Viele LKW-Fahrer verfetten hinter ihrem Lenkrad, können keine dauerhaften Partnerschaften eingehen, bekommen Sex nur noch am Rasthof gegen Bares und befinden sich im steten Kampf gegen Termine, Polizei und Parkplatznot.

Im Normalfall lösche ich solche Nachrichten, nachdem ich sie gelesen habe. Auf diese versuche ich trotzdem mal zu antworten, obwohl es nichts bringen wird – Leute die so etwas schreiben, lassen sich nicht umstimmen.
Schlimm ist nur, dass Menschen mit solchen Vorurteilen am öffentlichen Strassenverkehr teilnehmen (dürfen).

Aber komme ich zum eigentlichen Thema: Bist Du (leider kenne ich nicht einmal Deinen Namen) schon einmal in einem Lkw mitgefahren?

Lkw fahren bedeutet nicht vierzig Tonnen Freiheit, sondern vor allem vierzig Tonnen Verantwortung. Klar hat unsere Branche einen schlechten Ruf, nur haben wir Fahrer daran die geringste Schuld. Von Politik, Medien und Autolobby werden wir als die bösen Buben hingestellt, dass ist einfach und macht sich halt immer gut.

Der Blick auf die Welt aus dem Führerhaus eines LKW ist etwas anders. Man sieht so einiges in diesem Land, z.B. wie in vielen Zentrallagern der großen Handelsketten (und nicht nur dort) immer mehr Personal eingespart wird – nach dem Motto: Der Fahrer wird es schon machen!
Dazu kommen stundenlange Wartezeiten, so das man weitere Termine verpasst oder was noch schlimmer ist, seine Lenkzeiten nicht einhalten kann.
Von der Parkplatznot will ich jetzt nicht anfangen. Dieses Thema kommt in diesem Blog zur Genüge vor.

Die meißten Fahrer sind sich Ihrer Verantwortung bewußt. Die wenigsten laufen mit Cowboyhut und Franzenjacke herum oder hören Countrymusik.

Ich freue mich, wenn ich eine saubere Dusche und ordentliche Toiletten vorfinde. Zufrieden bin ich auch, wenn ich am Freitagabend zuhause bin und eventuell erst Montagfrüh um vier wieder losfahren muß.

Aber all das verstehen Leute wie Du nicht. Sich von irgendwelchen billigen Reportagen oder Beiträgen berieseln zu lassen, ist halt einfacher, als seine Gehirnzellen (sofern vorhanden) selber anzustrengen…

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Willi Betz und der Umsatz

Bei Willi Betz.de gelesen:

Die Willi Betz Unternehmensgruppe hat ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2007 um 21,3% auf 922 Mio. € erneut stark gesteigert und strebt für das laufende Jahr erstmals einen Umsatz von 1 Mrd. € an.

Diese Zahl wirkt um so beeindruckender, wenn man bedenkt, dass 2005 die übrigen rund 57 000 Betriebe der Transportbranche in Deutschland einen Umsatz von rund 29 Milliarden Euro erzielten.

Das dieser Umsatz durch eine rabiate Ausbeutungspraxis vor allem osteuropäischer Fahrer erzielt wird, dürfte dabei wohl keinen überraschen. Ebenso dürfte das Thema „Preisdumping“ immer noch eine Rolle spielen.
Dadurch werden andere Unternehmen aus dem Markt gedrängt, b.z.w. Kleinunternehmer in den Ruin getrieben.

Ja ja, ich weis: So ist halt das Geschäft…

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Nobbis Blog

Über Geschicke und Missgeschicke die so alles in einem Lager passieren, schreibt Norbert (Nobbi) in seinem Blog.
Besonders gefällt mir logischerweise die Geschichte, in der ein Lkw – Fahrer sprachlos ist, weil sein Lkw innerhalb von 15 Minuten komplett beladen wurde.

Die Wirklichkeit sieht leider des öfteren anders aus.

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Take a look back at Google

Google feierte vor einigen Wochen den zehnten Geburtstag. Anlässlich dieses Ereignisses hat Google eine Minisite ins Netz gestellt, auf der man den ältesten noch vorhandenen Google Index aus dem Jahre 2001 durchsuchen kann.

Die Suche nach „TruckOnline“ brachte damals 175 Ergebnisse, heute sind es rund 132 000 – tja, wie die Zeit vergeht.

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Voll besoffen

Fern der Heimat ist Alkohol der beste Tröster. Das dachte sich wohl auch ein Fernfahrer aus Weißrussland.
Er hatte Holzbauteile für eine Firma in Schnelldorf geladen.

Dumm nur, dass die Firma auf diese Teile sehnlichst wartete und bei der Transportfirma nachfragte, wann denn endlich der Lkw mit der begehrten Ware eintrifft. Diese widerum meldete Ihren Fahrer bei der Polizei im mittelfränkischen Ansbach als vermisst.

Eine Streife der Autobahnpolizei entdeckte das Fahrzeug schlieslich gestern Vormittag auf der Rastanlage Frankenhöhe an der A6. Die Vorhänge waren zugezogen, die Beifahrertür aber unversperrt.

Der 38-jährige Fahrer schlief stark betrunken im Führerhaus. Die Polizeibeamten stellten die Schlüssel des Sattelzuges sicher und prüften anschließend die Fahrtüchtigkeit des Mannes. Aufgrund des Restalkohols konnte er erst am Nachmittag wieder weiterfahren.
Der Spediteur und die Empfängerfirma wurden über die Verzögerung informiert.

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Weitere Pleiten

Nachdem die Spedition + Logistik Leypold GmbH aus Suhl bereits am 1. Oktober Insolvenzantrag stellen mußte, hat es nun auch die Firma Bermes Logistik in Willich erwischt. Inhaber und Geschäftsführer Hans-Josef Bermes hat die Liquidation seines Unternehmens in die Wege geleitet.

Bei der Spedition Leypold ist der Erfurter Anwalt Rolf Rombach zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt worden. Er versucht nun das Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitern, das auch Partner der Kooperation 24plus logistics network ist, zu retten.

Viel Hoffnung hat er aber offenbar nicht. Gegenüber der thüringischen Lokalzeitung „Freies Wort“ sagte er, dass „eine dauerhafte Fortführung sehr schwierig“ sein würde.

Bei Bermes Logistik haben 186 Mitarbeiter ihren Job verloren. Das Unternehmen sei nicht mehr zu retten gewesen, nachdem ein Sanierungsplan gescheitert sei, so Hans-Josef Bermes.

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