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Schlagwort: Polizei

Strafen im Ausland

Deutschland ist im europäischen Vergleich ein Billigland. In den meisten Ländern gelten viel härtere Bußgeldkataloge.

So zahlte ich z.B. in Bozen 74 Euro, weil ich nach dem Weg fragen mußte und dabei (angeblich) mit dem Auflieger meines Lkw auf einem Fussgängerüberweg stand und den Verkehr behindern würde.
Dies war definitiv nicht so (zumahl das „nach dem Weg fragen“ nicht mal eine Minute dauerte), aber Diskussionen bringen da nichts.

Entweder man zahlt an Ort und Stelle oder die Fahrzeugpapiere werden einbehalten und können (natürlich nach Zahlung der Strafe) auf dem zuständigen Polizeirevier abgeholt werden.
Wie man dorthin kommt oder dieses überhaupt findet – keine Antwort dieser Stadtpolizisten aus Bozen…

Oder folgende Begebenheit aus dem norditalienischen Pordenone:

Ich sollte 3 Heizkessel auf einer Baustelle entladen. Das Problem: Diese Baustelle befand sich mitten im Ort in einer relativ schmalen Strasse.

Um kurz nach 11.30 Uhr kam ich an dieser Baustelle an. Schon hieß es, dass man vor der Mittagspause nicht mehr mit dem Entladen beginnt. Im Normalfall wäre es mir egal gewesen, nur dort blockierte ich die ganze Strasse.
Trotzdem war nichts zu machen.

Ich stellte den Lkw soweit wie möglich an den linken Strassenrand, so das Pkw ohne Probleme vorbeifahren konnten.

Trotzdem passte das wohl einem nicht, so das nach etwas mehr als einer Stunde die Polizei erschien. Nun begann das übliche Getue: Führerschein und Fahrzeugpapiere aushändigen, dann Fragen beantworten (wieso ich hier stehe, was ich hier tue), Feststellungen treffen (ich stehe im Parkverbot und in einer für Lkw gesperrten Strasse) u.s.w.
Das ist irgendwie überall gleich…

Dann begannen Diskussionen, die sich über mehr als 2 Stunden hinzogen. Weder der Bauleiter noch ich waren bereit, die Strafe von rund 150 Euro zu zahlen.

Warum sollte ich auch – diese Heizkessel waren für diesen Neubau bestimmt, also mußte ich in diese Strasse. Eine Umlademöglichkeit an einem „besseren“ Ort gab es nicht.

So wurde diskutiert und noch mal diskutiert und wieder diskutiert – der Bauleiter mit mir, ich mit den Polizisten, die mit Ihrer Dienststelle, die Dienststelle mit dem Vorgesetzten des Bauleiters, der mit dem Auftraggeber, der Auftraggeber mit meinem Disponenten, der wieder mit mir u.s.w.

Nach etwas mehr als 2 Stunden erschien dann ein weiteres (größeres) Polizeiauto mit 6 (in Worten: sechs) weiteren Polizisten.

Nun wurde es richtig interessant: mir wurde angedroht die Fahrzeugpapiere einzuziehen und den Lkw zu beschlagnahmen und diesen erst gegen eine Kaution von rund 60 000 Euro wieder herauszugeben.
Es sei denn: ich zahle die Strafe von rund 150 Euronen…

Nun gut (um weiteren Ärger zu vermeiden), ging ich wieder zu meinem (inzwischen auserkorenen) Lieblingspolizisten und sagte Ihm, dass ich die Strafe zahle, aber erst zu einem Bankomaten gefahren werden müßte.

Nun ging alles ganz fix: die anderen sechs Polizisten zogen mit Ihrem Polizeibus wieder ab, ich auf den hinteren Hartschalensitzen des Polizeifiats Platz genommen und ab ging die Fahrt durch halb Pordenone.

Am Automat Geld geholt, gleich die Strafe bezahlt und wieder zurück zum Lkw (freundlicherweise wieder im Polizeifiat).

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1 Kommentar

Er wurde halt müde…

Ein 32 – jähriger Pole parkte am Mittwoch letzter Woche seinen Lkw in den Ausfahrtbereich der Abfahrt Selb an der A93.

Als der Polizei der Lkw auffiel (was ja nicht so schwer sein dürfte), wollte man den Fahrer wecken. Doch erst nach mehrmaligen Klopfen gelang es den Beamten, den Fahrer zu wecken. Ein anschließender Alkohol-Test ergab einen Wert von 2,72 Promille.

Den völlig orientierungslosen Fahrer brachten die Polizisten zur Ausnüchterung im Haftraum unter. Die polnische Firma musste sich um einen Ersatzfahrer kümmern.

Die Staatsanwaltschaft Hof ordnete für die zu erwartende Geldstrafe eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1000 Euro an, die sein später eintreffender Chef auch gleich bezahlte.

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Bitte folgen

Mit letzter Kraft (seines Lkw) versuchte beispielsweise im September 2005 ein Mann in Erfurt, einer Aufforderung der Polizei Folge zu leisten. Allein: Der Funkstreifenwagen mit der aufleuchtenden Schrift „Bitte folgen!“ war in der Mittelhäuser Straße einfach zu flott auf den Rädern für sein großes Gefährt.

Eigentlich hätte er den Abzweig Richtung „Ziegelei“ nehmen müssen, aber der Streifenwagen düste unbeirrt weiter die Mittelhäuser Straße entlang. Höchst verunsichert meldete sich der folgsame Lkw-Fahrer per Funk bei der Polizei. „Was soll ich bloß machen?“ – Die beiden Kollegen der Polizeiinspektion Erfurt – Nord konnten ebenfalls per Funk verständigt werden.
Sie hielten an, beruhigten den Lkw-Fahrer und entschuldigten sich für die Aufschrift, die versehentlich in Betrieb war.

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