Laut und voll war es gestern. Und viele bunte, grelle Menschen liefen an mir vorrüber. Ich kam mir ein wenig vor, wie in Köln oder Düsseldorf zum Rosenmontag. Dabei war ich auf einer Buchmesse. Der in Leipzig. Oder Leipzsch, wie man im Westen sagt.
Aber es waren Fans der Comic- und Mangaszene. Das habe ich an einem Hotdog – Stand erfahren. Ausserdem fand ein Vorentscheid für den Wettbewerb „European Cosplay Gathering“ statt. Da stellen diese sogenannten Cosplayer mit Ihren Kostümen möglichst originalgetreu Figuren aus japanischen Mangacomics nach.
Ist dort wohl so am Wochenende. Ein Leser hat mich ja bereits letztes Jahr darauf vorbereitet.
Bereits bei der Ankunft auf dem Parkplatz hatte ich das erste Problem: Bleibt die Jacke im Auto oder nehme ich sie mit. Eher eine pragmatische Entscheidung. Ich entschied mich für letzteres. Doch kurze Zeit später in der großen Glashalle, die zwischen den einzelnen Ausstellungshallen liegt, bereute ich meinen Entschluß. Diese mutierte zum Gewächshaus und es wurde etwas ungemütlich. Also ab in die eigentlichen Ausstellungshallen.
In denen war es noch voller, als letztes Jahr. Den Samstag sollte man halt besser meiden. An den vielen Ständen lies man sich von der Hektik aber nicht anstecken. Ruhig beantworteten die Mitarbeiter der Verlage jede Frage.
Dann kam wieder die erstaunliche Erkenntnis, was alles geschrieben, gedruckt und womöglich kaum gelesen wird. Hunderte Verlage buhlen um Käufer für Ihre Erzeugnisse, Autoren – bekannte, aber auch unbekannte – werden gehypt.
Aufgefallen ist mir, dass digitale Lesegeräte auf dem Vormarsch sind. Während diese letztes Jahr noch als Kuriosum präsentiert wurden, gibt es jetzt viele Aussteller, die diese Geräte für noch unbekannte Autoren oder auch als eine Art Flatrate für digitale Leihbücher propagieren. Zumindest wurde mir das so erklärt.
Die Buchmesse ist interessant. Aber auch anstrengend. Der ständige Lärmpegel, dazu die Luft. Klar, man kann soviel sehen und hören und lesen und kaufen. Trotzdem waren die Erlebnisse nicht mehr so neu wie letztes Jahr. Vielleicht sollte man nur alle zwei oder drei Jahre hinfahren. Dann gibt es auch mehr neues zu entdecken.
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