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Kategorie: Ladung

Armer Humor

Ein Lkw beim entladen in einer Firma

Anmeldung beim Staplerfahrer: „Tach. Ich hab sechzehn Gitterboxen für Euch. Gussteile aus Italien. Von der Firma Ferro una due„.
„Ah ja. Ich mach den Lkw schnell fertig. Wenn der raus fährt, kannst Du rein.“
„Also nicht warten, bis die Ampel grün wird?“
„Nee. Die ist kaputt.“
„Wie unsere Regierung?“

Dann haben wie beide gelacht.

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Zu schwer kostet

Dritter Tag Scania, erste Strafe. Fängt ja gut an.

Ich fahr gemütlich übern Brenner, die Ampel über der Lkw-Durchfahrtsspur springt auf rot. Bedeutet ich werde kontrolliert.
„Was soll schon passieren“, denke ich mir. Palettenware eines Kunden aus der Nähe von Verona geladen, habe ich schon öfter gefahren. Sind bissel mehr wie vierundzwanzigeinhalb Tonnen, bisher hat immer alles gepasst.

Ich fahre auf die Waage, ein Polizist wünscht mir einen guten Tag. Ich grüße nett zurück. Dann „Führerschein, Personalausweis, Fahrzeugpapiere, EU-Genehmigung und Frachtbrief bitte“.
Ich suche alles zusammen, reiche ihm das rüber.

Nebenbei fragt der mich „Fahren Sie mit der RoLa?“ Ich: „Nein. Wieso soll ich denn mit der RoLa fahren?“ Er: „Was haben Sie denn geladen?“ Ich: „Schweissdraht!“ „Oh“, sagt er. „Ist ein bisschen schwer?“ „Nö“, antworte ich. „Ist eigentlich nicht zu schwer.“
Nun er wieder: „Doch. Auf dem Lkw ist zu viel geladen.“ Meine Frage: „Ja wie viel zu viel?“ Seine Antwort: „Achthundert Kilo.“ Ich gespielt erstaunt: „Oh.“

„Fahren Sie mal vor auf den Parkplatz. Ich komme dann zu Ihnen“.
Hab ich natürlich gemacht. Dort kurz gewartet, dann kam er auch schon. Da den Tacho ausgelesen, nebenbei schweigend ein Rundgang um den Lkw. Na ja, fast schweigend. Einen Reifen vom Auflieger guckt er an, „Der ist aber auch bald fällig“.
„Da ist überhaupt nix fällig“, sag ich. „Der ist auf der Mittelachse. Das dauert noch, bis der gewechselt werden muss.“

Die Polizisten da sind mir eh ein bissel lichtscheu. Da gab es mal eine Folge der „Asphalt Cowboys“, damals noch mit dem Schubert. Da hatte man einen Beamter von da oben mit eingebunden.
Der Lkw vom Schubert wurde gemessen, war angeblich zu lang, weil die Sattelplatte zu weit hinten war. Die sollte er dann versetzen.
Nur statt nach vorn, damit der Sattelzug kürzer wird, hat der die noch ein Stück nach hinten geschoben oder gedrückt. Was weiß ich, wie das funktioniert. Ich hab nicht mal ne Ahnung davon, ob man sowas überhaupt unterwegs machen kann.

Anschließend wurde der Lkw wieder vermessen, und oh Wunder, plötzlich passte es mit der Länge. Obwohl der Lkw ja nun noch etwas länger war. Versteh ich bis heute nicht.
Na ja, Asphalt Cowboys halt. Nur das sich damals ein Polizist für dieses Theater hergegeben hat…

Aber zurück zum Thema.

Als er mit der Kontrolle auf dem Parkplatz fertig war, hieß es: „So, jetzt schließen Sie mal zu und kommen dann vor zu uns und warten im Warteraum.“ Genau das tat ich.
Nach einer Weile kam er: „So. Da ist die Rechnung.“ „Was denn für ne Rechnung?“ „Sie sind zu schwer. Das kostet.“ „Ja wie viel denn?“ „Siebzig Euro Strafe für Sie plus zehn Euro Wiegegebühr plus siebzig Euro für den Unternehmer. Also hundertfünfzig Euro.“ „Joa. Dann will ich die mal bezahlen, die achtzig Euro. Und wie läuft das jetzt mit der RoLa?“ „Damit brauchen Sie doch nicht fahren. Sie sind gerade noch im Toleranzbereich.“

Schön. Dann hab ich die achtzig Euro bezahlt und durfte weiter fahren. Ich will darüber aber nicht meckern oder so. War ja meine Vergehen.
Obwohl. Ist ja auch die Schuld vom kack Scania. Mit dem DAF hatte ich wegen sowas nie Probleme, kam mit genau der Ladung immer so auf um die vierzig Tonnen Gesamtgewicht. War also alles immer im grünen Bereich.

Nur der Scania ist ein bissel schwerer. Zweiter Tank und so. Vielleicht hab ich im Urlaub auch was zugenommen. Kleiner Scherz.
Nee. Da fahr ich seit gut zwanzig Jahren fast wöchentlich übern Brenner und zum ersten Mal durfte ich da was zahlen. Und dann auch noch zehn Euro Wiegebebühr. Zehn Euro.

Aber nun ja. Geld ist bezahlt, Strafen im Ausland sind eben etwas empfindlicher. Denn hier in Deutschland hätten die achthundert Kilo Übergewicht nix gekostet. Wenn auch grad so.

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Kleiner Tipp

Interessante Ladung, gesehen im Westerwald. Aber andersrum wäre cleverer gewesen.
Denn dann verbiegen die Dinger nicht, wenn der Fahrer mit seinem Transporter an einer Brücke hängen bleibt:

ein dachdecker transportiert auf etwas abenteuerliche weise dachprofile aus kunststoff
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Keine Änderung

Nochmal zum vorhergehenden Beitrag mit der Auseinandersetzung zwischen Mazur und „seinem“ Fahrer. Hier die Meinungsverschiedenheit aus Sicht des Lohnabhängigen:

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Von diesem Vorfall mal abgesehen. In den ersten Wochen des Jahres hab ich wirklich wenig tiefblaue Lkw gesehen. Mittlerweile aber wieder mehrmals täglich.
Und auch wenn die jetzt neutral unterwegs sind, also ohne Beschriftung. Aber die fallen schon auf:

lkw mercedes actros der firma lukmaz / agmaz aus polen in neutraler lackierung

Aufträge scheinen die also genug zu bekommen.

Ach ja. Hier noch ein Bericht, der auf Missstände hinweist.

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Diese Dokus laufen irgendwie immer gleich ab: Fahrer beschreiben ihren Job, ein belgischer Polizist oder niederländischer Gewerkschaftler spricht diese vor laufender Kamera an und dann wird gezeigt, wie ein Chauffeur seine Wäsche am aufgeklappten Kühlergrill trocknet oder seine Kollegen ihr Essen auf einem dreckigen Auflieger zubereiten.

An der dargestellten Situation wird sich aber nix ändern. Niemals. Denn das Logistikgewerbe in Deutschland Europa ist so kaputt.
Kunden und Endverbraucher wollen nichts zahlen, erwarten aber Premium-Service. Transporteure konkurrieren untereinander und unterbieten mit Dumpingpreisen ihre Mitbewerber.

Leidtragende sind die Leute ganz unten in der Logistik. Also Fahrer, besonders die, die für Speditionen aus MOE-Staaten unterwegs sind, oder die Be- und Entlader in irgendwelchen Großlagern.
Arbeiten für nen Hungerlohn, bis die Knochen kaputt sind. Von fairer Bezahlung weit entfernt.

Hauptsache Transport bleibt billig. Ist halt nur eine Dienstleistung. Das die Kosten woanders eingespart werden? Egal.

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Völlig unterirdisch

Ganz da vorn stehen noch fünf Paletten:

Innenansicht einen aufliegers, auf dem noch fünf Paletten stehen.

Drei längs, zwei quer. Kunde ein Großhandel, abgeladen werden sollten die bei einer Spedition in der Nähe von Verona.

Ein paar Mal war ich da schon, ist aber bereits einige Jahre her. War dort eigentlich immer kacke. Zeit musste man da immer einrechnen, unter zwei, drei Stunden lief da gar nix.

Und in der ganzen Frist sind die Rezensionen bei Google auch nicht wirklich besser geworden. Denn die liest man sich ja mal durch. Es könnte ja sein, dass sich da was gebessert hat.
Aber die sind noch immer beängstigend.

Also angemeldet, meine Telefonnummer hinterlassen. Nach drei Stunden ein Anruf, dass das nichts mehr wird. Einen Tag später dürfte ich wieder kommen. Aber bitte nicht vor elf Uhr vormittags.

Danach kurz mit meiner Dispo telefoniert. Die haben zwar noch versucht, meinen Tag ein bissel zu retten. War aber auch nutzlos.

Tja nun. Zwanzig Stunden später stand ich wieder da. Gleiche Prozedur – anmelden, Handynummer aufschreiben – und warten.
Sechzig Minuten später klingelte das Telefon, Rampe 18 wäre für mich reserviert.

Nach einer Stunde war ich die fünf Paletten los, dass warten auf die Papiere dauerte fast noch mal so lange. Völlig unterirdisch diese Bude.

Da halte ich es mal mit Trucker Ikone Andreas Schubert. Denn der sagte mal: „Eines Tages werd ich jemand ermorden…“

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Äpfel frei Haus

Das am Ende des letzten Beitrags erwähnte Dorf in der Gegend zwischen Mantova und Modena. Von der Autobahn runter, drei Kilometer über Landstraßen fahren, schon war ich da. Ein kleines Industriegebiet noch vor dem Ort, ideal.

Bis auf das Wetter. Es regnete nicht, es goss. Der kurze Weg zum Staplerfahrer, um mich anzumelden und zurück zum Lkw reichte, und meine Klamotten waren zum ersten Mal durch.

Abgeladen werden sollte dann von der Seite. Aber vorher war erstmal Mittag. Also Mangiare. Klingt besser. Zwei Stunden von zwölf bis zwei.
Diese zwei Stunden waren früher eigentlich Usus. Also mein früher, so vor fünfzehn, sechzehn Jahren. Seitdem ich fast wöchentlich nach Italien fahre.

Heute hat sich das irgendwie ein bissel aufgeweicht. Viele Firmen machen nur noch eine oder anderthalb Stunden Pause. Kann natürlich auch sein, dass das nur so Unterschiede zwischen den Landesteilen sind.
Bis vor vier, fünf Jahren bin ich ja oft in den Süden runter. Mittlerweile aber, wenn ich wie diese Woche an Verona vorbei fahre, ist das für mich schon weit.

Aber ich weiß es nicht. Keine Ahnung.

Während der Pause hörte es auf zu gießen. Bis kurz vor deren Ende. War irgendwie klar. Kack Genuatief.

Zwischendurch kam meine Order für die Rückladung. Zwei Ladestellen.
In Brescia sollte ich einige Paletten bekommen und den Rest in einer kleinen Ortschaft ein Stück unterhalb von Bozen.
Also wer es kennt, Abfahrt Ora von der Brennerautobahn runter und dann ein bissel quer durch Apfelplantagen.

Ein blauer Lkw steht vor mehreren apfelbäumen
Es gibt Äpfel umsonst

Die meisten Reihen waren schon ab geerntet. Es ist ja bereits Ende Oktober. Aber es gab auch noch genügend Bäume, voll mit Äpfeln. Wäre dumm, wenn ich nicht ein oder zwei oder drei pflücken würde.
Ich hab sogar, typisch deutsch, nen vorbeifahrenden Bauern gefragt, ob ich einige mitnehmen darf. Sagte der, mach ruhig. Sind eh nicht meine.

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Tja nun…

…so richtig ist das neue Jahr noch nicht gestartet. Zumindest was das berufliche betrifft. Heute zwar den Lkw vorgeladen, waren aber nur zwei Kunden und am Nachmittag war ich eh wieder zuhause. Trotzdem hielt sich meine Extase in Grenzen.

bild aus dem inneren eines lkw
Blick nach draußen

Montag beginnt dann also die erste reguläre Arbeitswoche. Es geht nach Italien. Wohin auch sonst. Also nicht wirklich eine Überraschung.

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Es war einmal.

Damals als Aufträge noch per Telefon durchgegeben wurden: Ich leer in Kassel, Disponent sagt, fahr mal Richtung Herford, Firma und Straße geb ich dir nachher durch. Ich verstehe aber Erfurt.

Hach, wurde das später lustig…

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