Auch wenn es hier auf dem Foto nicht so ausschaut, aber auf der Heimfahrt vom Urlaub ein Megastau von noch vor Sterzing bis nach hinterm Brenner. Megastau titelte auch die Kronenzeitung. Und selbst wenn diese Postille oft maßlos übertreibt, hier nicht. Es war wirklich ein Megastau.
Von Vipiteno, wie der Italiener sagt, dachten wir, den Stillstand auf der Autobahn durch ein Ausweichen über die Staatsstraße umgehen zu können. Den gleichen Gedanken hatten viele andere Autofahrer aber ebenfalls. Also auch auf diesem Weg eher Stop als go.
Irgendjemand sagte mal „Der Weg ist das Ziel„. Aber das ist natürlich Humbug. Denn das Ziel ist das Ziel. Trotzdem blieb kurz Zeit für dieses Bild: Die Brennerautobahn mal von unten gesehen. Auch ganz nett.
Unser Ziel habe ich trotzdem nicht aus den Augen verloren.
Blogleser Lars machte einen Rundflug über Westthüringen und fotografierte dabei auch die Werraralbrücke bei Herleshausen. Vielen Dank für diese tollen Fotos.
Das Dorf im Vordergrund müsste Hörschel sein. Glaube ich zumindest. Wanderfreunde werden den Ort kennen, denn am Ortsrand beginnt der Rennsteig.
Hier ein Blick direkt von vorn. Unten sieht man die Strecke der Werratalbahn, dahinter die ehemalige B7a. Die diente vor dem Bau des Grenzübergangs Wartha/Herleshausen als Transitstrecke.
Die Brücke selbst wurde von 1981 bis 1983 errichtet. Dem Verkehr übergeben wurde sie allerdings erst über ein Jahr später, zusammen mit dem neuen Grenzübergang. Kleiner Fakt am Rande: Zwei Jahre Bauzeit, heute undenkbar.
Im Zuge des sechstreifigen Ausbaus der Autobahn, entfiel in beiden Richtungen der Standstreifen. Und, obwohl die Brücke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR lag, finanzierte die Bundesrepublik das Projekt mit 186 Millionen D-Mark.
Noch ne kleine Erinnerung aus meiner Jugend. Als die Brücke errichtet wurde, war ich so zwölf, dreizehn. Habe den Bau mehr oder weniger miterlebt, bin ja in Sichtweite dieser Brücke aufgewachsen.
In den Jahren nach der Eröffnung, die es offiziell nie gab, wurde das ganze Gebiet dort in der Nacht mit diesen für die damalige Zeit typischen neongelben Straßenlampen beleuchtet. Vielleicht erinnert sich noch jemand an diese Leuchten. Es sah dort aus, zusammen mit dem Grenzübergang, wie eine größere Stadt, obwohl es eigentlich ne Art Niemandsland war.
Mein Vater meinte damals zu mir, über diese Brücke werden wir nie fahren. Tja, da hat er sich eine der wenigen Male in seinem Leben getäuscht.