Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Analyse zur Entwicklung der Seecontainer-Preise mit Auswirkungen auf Logistik-Kapazitäten 

Auch Lkw-Fahrer erleben an Hafen-Terminals regelmäßig, wie sich die Entwicklung der Container-Wirtschaft mit den Seecontainer-Preisen auf die Kapazitäten und somit auf das gesamte Logistik-Gewerbe auswirkt.

Daher ist eine umfassende Marktanalyse zu den Container-Preisen für Trucker durchaus interessant. Zunächst ist es aber wichtig, zwischen den Transportkosten und den Preisen beim Erwerb der eigentlichen Frachtbehälter zu unterscheiden.
Die Container-Verschiffung als Dienstleistung ist zuletzt mit erheblichen Preisschwankungen aufgefallen.

Entscheidender Unterschied zwischen Frachtbehälter-Verkauf und Verschiffungskosten 

Wer als Lkw-Fahrer an Container-Terminals die Seefracht abholt, hinterlässt mit einem leeren Seecontainer definitiv keine leere Verpackung.
Denn es gibt Marktplätze, über die Frachtbehälter mit relativ stabilen Kaufpreisen gebraucht oder neuwertig veräußert werden.

Die Container-Verschiffungskosten durchliefen hingegen insbesondere durch verschiedene Krisen bis zum Jahresbeginn 2024 eine rasante und wechselhafte Entwicklung.

container stehen im hafen von olbia auf sardinien
Container im Hafen von Olbia auf Sardinien

Über Containerhandel-Portale entdecken Interessenten preiswerte Seecontainer, die beispielsweise als Sanitärcontainer, Bürocontainer sowie Wohncontainer einen neuen Zweck erfüllen können.

Preisgünstige Seecontainer-Preise auf Containerhandel-Portalen

Ab Kaufpreisen im niedrigen vierstelligen Euro-Bereich sind geeignete Container auf speziellen Online-Plattformen bereits erhältlich.

Dazu finden interessierte Personen unter anderem über ContainerBasis.de durch einen Container-Marktplatz einen umfassenden Überblick.
Dieser Internetauftritt nennt individuelle Preise zu variantenreichen Seecontainer-Typen.

Erhebliche Preisanstiege wegen Umwegen nach Huthi-Bedrohung

Preise der Container-Verschiffung sind ab Mitte Dezember 2023 massiv und schnell angestiegen. Hierfür ist vor allem die unerwartete und plötzliche Bedrohung für die Seecontainer-Frachtschiffe im Roten Meer verantwortlich.

Denn dort ist die Schifffahrt durch militärische Angriffe von den Huthi gefährdet. Dabei handelt es sich um eine politisch-militärische Bewegung, die im Küstenstaat Jemen aktiv ist.

Für die Container-Preise sind die Auswirkungen der Huthi-Bedrohung katastrophal.
Zahlreiche Containerschiffe profitieren üblicherweise davon, dass der Suezkanal zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer auf dem Seeweg die kürzeste Verbindung von Europa nach Asien sowie umgekehrt bietet.

Viele Reedereien haben wegen zunehmenden Huthi-Angriffen am Jahresende 2023 beschlossen, der bedrohten Zone im Roten Meer auszuweichen.
Dadurch machen die Containerschiffe Umwege, die um Südafrika herum führen. Mit den geänderten Routen ist wiederum ein erheblicher Kostenanstieg verbunden.

Schnelle Kostenerhöhung mit über 170 Prozent zwischen Nordeuropa und Asien

Bei Verschiffungen zwischen Nordeuropa und Asien haben Container-Spotpreise zum Jahresbeginn 2024 die Grenze von 4.000 US-Dollar deutlich übertroffen.

Wer diese Werte mit der ersten Hälfte des Dezembers 2023 vergleicht, erkennt einen Anstieg um über 170 Prozent. Zugleich gab es einen Kostenanstieg auf mehr als 5.000 US-Dollar für Seecontainer-Transporte aus Asien, die in das Mittelmeer führen.

Bei einer Verschiffung von asiatischen Häfen nach Nordamerika übertrafen die Preise mit circa 4.000 US-Dollar wiederum das Doppelte des vorigen Stands.

Entscheidender Zusammenhang zwischen Kapazitäten und Kostenanstieg

Der Anstieg der Container-Verschiffungspreise zwischen Asien, Europa und den USA war beim Start ins Kalenderjahr 2024 unausweichlich.

Denn die Kapazitäten sind zugleich deutlich gesunken. Hierfür ist die erhebliche Verlangsamung des Verkehrs der Seecontainer-Frachtschiffe im Suezkanal verantwortlich.
Im Verlauf von wenigen Tagen brach der Schiffsverkehr insgesamt um mehr als ein Viertel ein. Gleichzeitig sind viele Reedereien auf lange Alternativrouten ausgewichen.

Angst vor Zuständen wie in der Corona-Krise

Im gesamten Logistik-Gewerbe befürchten die Beteiligten, dass der Preisanstieg für die Container-Verschiffung durch die Huthi-Angriffe am Ende ein ähnliches Niveau wie in der Corona-Krise erreichen könnte.

Die Preise der ersten Jahreshälfte 2024 sind aber bisher noch deutlich von den damaligen Höchstständen entfernt. Denn damals hatten sich Transportkosten über die Route ab Shanghai nach Rotterdam mit 40-Fuß-Containern zum Beispiel auf über 14.000 US-Dollar versiebenfacht.
Währenddessen erlebten auch Lkw-Fahrer bei der Abholung und Lieferung der Container-Seefracht, wie vor den großen Häfen gewaltige Staus entstanden sind. Mit dem Ende der Corona-Krise kam es allerdings zu einer deutlichen Entspannung, die zeitweise sogar Überkapazitäten herbeiführte.

Nachdem sich die positive Entwicklung bis zur Jahresmitte 2023 fortsetzte, verursachten die Huthi-Angriffe zum Jahresende eine erneute Trendumkehr.

Belastung für langfristige Verträge und ungewisse Zukunft

Das hohe Niveau der Spotraten für Seecontainer-Transporte stellt eine Belastung für die Aushandlung von langfristigen Verträgen dar.
Frachteigentümer müssen durch einen geringen Verhandlungsspielraum während der Huthi-Bedrohung hohen Kosten zustimmen.

Prognosen zur langfristigen Preisentwicklung gestalten sich wiederum wegen der ungewissen politischen Situation schwierig.
Denn die Huthi-Angriffe hängen mit der Eskalation des Nahostkonflikts zusammen.

Ob Lkw-Fahrer zukünftig bei der Abholung oder Lieferung an Seecontainer-Terminals deutlichere Folgen der steigenden Container-Preise wahrnehmen, hängt daher auch von Entwicklungen im gesamten Konflikt ab.