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Schwertransporte – Wissenswertes zu den Giganten der Straße

Sie sind auf der einen Seite faszinierend, sorgen aber auch immer wieder für Verkehrschaos: die Schwertransporte. Sie transportieren Güter, die aufgrund ihrer Maße oder ihres Gewichts nicht den normalerweise gültigen Vorschriften der Straßenverkehrsordnung (StVO) bzw. Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) entsprechen.
Neben dem Transport per Schiff, Flugzeug oder Zug ist ein Transport über Straßen meist unumgänglich, um das Schwergut an seinen Bestimmungsort zu transportieren.

Klassifizierung eines Schwertransportes

Müssen Güter transportiert werden, die nicht den gängigen Maß- oder Gewichtsvorgaben entsprechen, die über die StVO und die StVZO abgedeckt sind, kommt ein Großraum- oder Schwertransport, oft auch als Schwerguttransport bezeichnet, zum Einsatz.
Diese Art des Transports erfordert eine übermäßige Straßenbenutzung, weshalb eine spezielle Genehmigung nach §29 Abs. 3 der StVO notwendig ist. Oft kommen hierfür spezielle Schwerlasttransporter, zum Beispiel SPMT-Fahrzeuge, zum Einsatz. Gemäß StVO unterscheidet man zwischen 4 Arten von genehmigungspflichtigen Spezialtransporten:

• Schwertransporte, die aufgrund ihres Gewichts von der Norm abweichen (Beispiele: schwere Gebäudeteile oder massive Baumaschinen)
• Großraumtransporte mit überdimensionalen Abmessungen (beispielsweise Silos oder überdimensionierte Maschinenanlagen)
• Großraum- und Schwertransporte, welche die beiden erstgenannten Punkte kombinieren (z. B. Schiffsturbinen oder Brückenteile)
• Langtransporte mit einer Länge von mehr als 20 Metern (Beispiel: Rotoren einer Windkraftanlage)

Sobald eines der genannten Kriterien erfüllt ist, bedarf es einer Genehmigung der zuständigen Behörden, um einen solchen Transport über Straßen durchzuführen.

Durchführung von Schwertransporten streng geregelt

In der Regel sind für die Durchführung eines Schwerlasttransports bestimmte Genehmigungen notwendig. Solche Spezialtransporte übernehmen gewöhnlich darauf spezialisierte Unternehmen, etwa Schwerlast-Speditionen, da oft neben der außergewöhnlichen Fracht auch spezielle Fahrzeuge eingesetzt werden müssen.

lkw wird entladen

Häufig ist dafür eine Sondergenehmigung notwendig, um die benötigten Fahrzeuge einsetzen zu dürfen. Zunächst überprüfen die zuständigen Behörden, ob eine geeignete Fahrstrecke für den Transport existiert und ein Transport per Schiff, Flugzeug oder Zug nicht möglich bzw. unverhältnismäßig ist. Ist die Ladung außerdem nicht teilbar und gehen Maße und Gewicht über die im Fahrzeugschein eingetragenen Werte hinaus, kann eine Sondergenehmigung für das Fahrzeug erteilt werden.

Darüber hinaus ist jedoch noch zusätzlich eine Genehmigung nach §29 Absatz 3 der StVO für den eigentlichen Transport erforderlich. Hier ist in den meisten Fällen das jeweilige Ordnungsamt zuständig, das in Abstimmung mit der Landesverwaltung die benötigte Freigabe für den Transport erteilt. Die Genehmigung ist in der Regel zeitlich befristet, es besteht unter Umständen jedoch auch die Möglichkeit einer Dauergenehmigung, um für gleichartige Transporte nicht jedes Mal einen Antrag einreichen zu müssen.

Zeiten zur Durchführung von Schwertransporten eingeschränkt

Wie „gewöhnliche“ LKW-Transporte auch, sind Schwerlasttransporte normalerweise nur zu bestimmten Zeiten möglich, da sie oft erheblich in den Straßenverkehr eingreifen und so eine Behinderung für die anderen Verkehrsteilnehmer darstellen.

Solche Spezialtransporte nehmen oft mehrere Fahrspuren in Anspruch und finden aufgrund der Schwerlast auch nur mit stark verminderter Fahrgeschwindigkeit statt. Darum existieren feste Sperrzeiten, wie etwa die Schulferienzeit oder der Berufsverkehr, in denen in der Regel keine Schwertransporte genehmigt werden.

Auch Sonn- und Feiertage sind für Schwertransporte für gewöhnlich tabu. Schwertransporte, die eine Breite von 3,2 Metern übersteigen, werden fast ausschließlich nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr durchgeführt.
Detailliert regeln die Richtlinien für Großraum- und Schwertransporte (RGST), zu welchen Zeiten derlei Transporte durchgeführt werden dürfen. Einschlägige Informationsquellen informieren über die Durchführung von Schwertransporten, sodass sich die übrigen Verkehrsteilnehmer rechtzeitig auf die besonderen Umstände einstellen können.