Kommentare geschlossenWer sich wirklich um die Umwelt sorgt, kann seine Flotten jederzeit dort zulassen, wo sie tatsächlich arbeiten.
Cristina Tilling, Vertreterin der europäischen Frachtgewerkschaft ETF, zur in Frage gestellten regelmäßigen Rückkehrpflicht für Lkw
Monat: September 2020
Stoppt die Anarchie auf zwei Rädern? Tja, nur schade das nicht mehr Radfahrer diese Problematik erkennen. Denn das wäre zumindest ein Ansatz, um „Kampfradler“ besser in den Griff zu bekommen.
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Was ist denn nun los? Da wird ein Mobilitäts-Kompromiss, denn was anderes ist das EU-Mobilitätspaket nicht, fünf Jahre lang mühsam ausgehandelt, schon wird es nicht nur von osteuropäischen Ländern, sondern auch von Verkehrskommissarin Adina Valean in Frage gestellt.
Ein abstruses Argument von Gegnern dieses Paketes ist der Umweltschutz. Die vorgesehene regelmäßige Rückkehrpflicht des Fahrers an seinen Wohnort b.z.w. den Standort des Lkw, würde dem Klima schaden. Vom unverhältnissmäßigen Aufwand in den betroffenen Firmen und der Unwirtschaftlichkeit ganz zu schweigen.
Hä? Was sind das für fadenscheinige Begründungen? Hier werden doch nur wieder osteuropäische und asiatische Fahrer den Interessen von Lobbyisten, Großtransporteuren und Logistikern geopfert. Aber so ist das eben in einer Union. Da kann jedes noch so kleine Minimitgliedsland seine Vorstellungen und Entscheidungen durchsetzen. Mag legitim sein. Aber nicht sozial.
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Apropo Union. Die EU-Kommission ist gegen eine Verlängerung der Mautbefreiung für Lkw mit CNG- oder LNG-Antrieb in Deutschland. Na dann mal Gratulation an alle, die sich solch einen Laster aus Kostengründen für viel Geld gekauft haben.
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Der Kampf gegen städtischen Lkw-Verkehr. Wie hier in Hamm. Dabei ist es doch relativ einfach: Große Logistiker, egal ob die DHL, Amazon, Dachser, Hermes oder Rhenus heißen, wollen und brauchen Lkw. Da sollen die auch Parkplätze bereitstellen. Natürlich mit anständigen Sanitaireinrichtungen. Problem gelöst.
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Ende Juli starb Andreas Schubert, einer der bekannteren Lkw-Fahrer Deutschlands. Jetzt hat seine Witwe die Spedition verkauft. Käufer ist die Spedition Weber aus Waakirchen.
Also alles normal. Trotzdem gibt es in sozialen Netzwerken, also Facebook, Diskussionen über das „wie“ und „warum“ des Verkaufs. Und das ist nicht normal. Denn das sind wieder völlig unnötige Beiträge über Dinge, die keinen von uns etwas angehen.
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Nicht sozial geht es auch auf den Warteplätzen bei Ikea zu. Hat man letzten Sonntag im belgischen Genk wieder festgestellt. Bei einer umfassenden Kontrolle im Kampf gegen Menschenhandel wurden 33 Lkw untersucht, die alle aus osteuropäischen Ländern wie Litauen, Polen und Rumänien stammten. Die Fahrer selbst kamen aus Weißrussland und der Ukraine, also Ländern außerhalb der Europäischen Union.
Es stellte sich heraus, dass allgemeine Hygienebedingungen schlecht waren und es kaum sanitäre Einrichtungen für die Fahrer gab. Gekocht und gegessen wurde auf einem Anhänger.
Aber ich glaube ja, die machen das alle freiwillig. So ein bissel Campingfeeling mag doch irgendwie jeder. Daheim in ihrem öden Osten gibt es so eine Kultur nicht, also machen sich die Männer auf in den Westen. Denn biwakieren auf einem Ikea-Parkplatz, mit morgendlichen abkoten in einem angenzenden Gebüsch? Sicher der Traum vieler Ukrainer.
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Philippinische Lkw-Fahrer hätten in Afrika und in Saudi-Arabien gearbeitet, wo die Bedingungen ebenfalls schlecht waren, aber zumindest Dusch- und Toiletteneinrichtungen hatten. Hier in Europa ist es schlimmer, also gerade da, wo sie es am wenigsten erwartet haben.
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Wenn auch nicht wirklich exotisch, so doch hierzulande nicht so häufig zu sehen: Portugal. Das Land wird im Westen und Süden vom Atlantik begrenzt, im Osten und Norden von Spanien. Die Hauptstadt ist Lissabon, Amtssprache portugiesisch, etwas mehr als zehn Millionen Einwohner,
Das vordere Kennzeichen besteht aus jeweils drei Gruppen mit zwei Zeichen. Dazwischen befindet sich ein kurzer Bindestrich. Die Grundfarbe ist weiß, die Schrift schwarz.
Am linken Rand gibt es ein blaues Feld mit den zwölf europäischen Sternen und der Kennung „P“, in einem gelben Streifen rechts werden seit 1998 das Jahr (oben) und der Monat (unten) der Erstzulassung des Fahrzeugs vermerkt.
Ach übrigens. Portugiesische Kennzeichen geben keine Auskunft über Ort oder Region, sondern sind reine Versicherungskennzeichen.
Kommentare geschlossenKommentare geschlossenDie Auftragslage ist zwar immer noch bestens, aber das Unternehmen schafft Krisenstimmung bei den Beschäftigten, steigert so die Arbeitsmoral: Wo der Arbeitsplatz kein gesichtertes Recht ist, vergisst der Arbeiter, der seine Existenz in Frage gestellt sieht, allzuleicht über seine Pflichten seine Rechte.
Bernt Engelmann & Günter Wallraff in „Ihr da oben, wir da unten„.
Nach mehr als 15 Jahren Italien gewöhnt man sich daran, bestimmte Verkehrszeichen zu ignorieren.
4 KommentareKein Abstand kann tödlich sein, auch am Stauende. Denn hätte der Containerfahrer so dicht wie seine Vordermänner gestanden, wäre er jetzt vielleicht tot.
Der auffahrende Fahrer ist es leider. Er hat den Unfall nicht überlebt. Warum der das Stauende nicht erkannt hat, spielt für mich deshalb keine Rolle. Denn so ein Ende hat keiner verdient.
Das gilt übrigens auch für Pkw-Fahrer. Quetscht Euch an einem Stauende nicht in die rechte Spur, nur weil ihr noch eine Abfahrt oder die Zufahrt zu einer Raststätte erwischen wollt. Bleibt zumindest so lange links, bis rechts genügend Lkw stehen. Denn bei solch einem Aufprall bleibt nix übrig, weder vom Auto, noch von dessen Insassen.
Kommentare geschlossenFahr weg, sonst hau ich dir auf die Schnauze
Lkw-Fahrer contra Feuerwehrmann
Arg gefrustet gewesen, der Mann. Aber davon abgesehen. Eventuell dürfen er und seine Kollegen sich demnächst einen neuen Platz zum umbrücken suchen. Ziemlich klassisches Eigentor.
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War das Ziel des Mitte Juli beschlossenen Mobilitätspaket I, Fahrer in Hotels unterzubringen? Vielleicht sollte noch einmal über eine Rückkehrpflicht der Fahrer, statt nur einem Rückkehrrecht gesprochen werden – und zwar zu ihrem Wohnort, nicht nur an den Standort der Firma.
Via hln.be
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Eurotransport.de betitelt einen Beitrag mit „Großflotten aus Litauen im Anmarsch“. Sind die nicht schon längst da?
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Bei Transportunternehmen die für Amazon unterwegs sind, gehören Manipulation, Betrug und Verfälschung von Aufzeichnungen wohl zum täglichen Geschäft. Fahrer die Waren an Amazon-Vertriebszentren in ganz Europa liefern, teilten dem Guardian mit, dass sie angewiesen wurden, den Fahrtenschreiber zu manipulieren. Auf diese Weise konnten sie die nach EU-Vorschriften vorgeschriebenen Arbeitszeiten verlängern.
Im Fokus des Berichts steht die UAB Hegelmann, eine eigenständige Gesellschaft der Hegelmann Gruppe. Die widerum ist in Deutschland registriert und beschäftigt Fahrer mit litauischen Arbeitsverträgen.
Sie werden nach Westeuropa befördert, wo sie internationale Lieferungen für Amazon und andere europäische Einzelhändler ausführen.
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Lkw-Fahrer übersieht Radfahrerin, diese stirbt bei dem Unfall. Ein Grund für das übersehen war ein Zusatztisch, welchen er auf dem Armaturenbrett montiert hatte und auf dem eine Reihe von Gegenständen platziert waren – ein Ventilator, ein Navigationsgerät, eine Mütze und verschiedene Kleinigkeiten. Das Urteil gegen den Fahrer erging letztes Jahr. Er muß für 21 Monate in den Knast. Zusätzlich erging ein 34-monatiges Fahrverbot.
Aber nicht nur das. Auch das Unternehmen für welches der Fahrer fuhr, muß bluten. Aber so richtig. Die Firma wird dicht gemacht, über die Geschäftsführung sowie die Verkehrsleiter von S&J Transport wurde für die nächsten 5 Jahre ein Arbeitsverbot an der gleichen Position verhängt. Harte Sitten in England.
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Das seltsamste Buch zuhause in meinem Bücherschrank dürfte „Roundabouts of Great Britain“ (Amazonlink) sein. Siebenundneunzig Seiten voll mit Fotos britischer Kreisverkehre. Also eigentlich ideal für Wartezimmer in Arztpraxen.
Keine Ahnung, wo und wieso ich das Buch mal gekauft habe. Fand ich vielleicht mal spannend. Muss aber lange her sein. Denn einmal durchgeblättert, dann ist es im Regal verschwunden.
Ein anderer Bildband ist „Highway Deutschland“. Auch voll mit Fotos (Amazonlink), nur eben über Deutschlands Autobahnen. Sagt ja schon der Name. Allerdings bereits fast ein vierteljahrundert alt.
Jetzt gibt es ein neues Buch über Deutschlands Fernstraßen. Autobahn (Amazonlink) von Jörg Brüggemann.
Im „Zeit-Magazin“ gibt es ein Interview mit dem Autor. Schön finde ich die Überschrift:
Was für die Ägypter die Pyramiden sind, ist für uns die Autobahn
Zeit-Magazin
Aber auch irgendwie lustig. Denn die Pyramiden sind über 2500 Jahre alt und immer noch in besserer Verfassung als unsere Autobahnen.
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Jep, die Litauer sind schon längst da. Transimeksa, einer der großen Transporteure aus dem Baltikum, hat jetzt ein Standbein in Nordhessen. Zu Monatsbeginn wurde die Spedition Frölich aus Hessisch Lichtenau übernommen.
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Ein sechzig Jahre altes Video über einen Lkw-Fahrer-Wettbewerb. Augenmaß war schon immer gefordert.
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Damit war ich heute der coolste Typ bei SaniFair.
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