Die weltweite Wirtschaft wächst immer mehr zu einem engmaschigen, globalen Konstrukt zusammen. Zwar bietet diese Entwicklung auf den ersten Blick eine Reihe von Vorteilen, jedoch hat die Globalisierung für Unternehmen auch negative Auswirkungen. So sind in der jüngsten Vergangenheit im Logistikbereich vor allem die Frachtkosten stark angestiegen.
Wareneinkauf: Nicht nur der Kaufpreis ist von Bedeutung
Neben dem Zugriff auf neue Absatzmärkte hat das Zusammenwachsen der Weltwirtschaft ebenfalls den Vorteil, dass Produkte im Ausland besonders günstig eingekauft werden können. So locken nicht selten Angebote aus Asien und Osteuropa mit sagenhaft niedrigen Einkaufspreisen, die beispielsweise auf das lokale Lohnniveau oder einen günstigen Wechselkurs zurückzuführen sind. Jedoch sollten sich Unternehmen nicht von günstigen Einkaufspreisen blenden lassen, da die Transportkosten bei Importen den anfänglich günstigen Preis schnell in die Höhe treiben können.
Während innerhalb von Industrieländern die Kosten für einen Transport in der Regel noch eher günstig ausfallen, kann die Logistik bei Einkäufen in Entwicklungsländern sehr teuer werden. Vor allem lange Transportwege und schlecht ausgebaute Infrastrukturen treiben die Frachtkosten dabei nach oben. Grundsätzlich setzen sich die Transportkosten aus Aufwendungen für Personal, Versicherungen, Wartungen, Transit- und Mautgebühren zusammen. Weiterhin werden auch der Zinsaufwand und die Energiekosten sowie anteilige Raum- und Verwaltungskosten miteinberechnet.
Für welche Branchen sind die Frachtkosten besonders wichtig und warum?
Das große Optimierungspotenzial in Bezug auf die Produktions- und Materialkosten hat in der letzten Zeit dazu geführt, dass die ansteigenden Logistikkosten von den meisten Unternehmen billigend in Kauf genommen wurden. Vor allem Betriebe aus dem Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Elektronikindustrie konnten in der jüngsten Vergangenheit durch Einkäufe in Niedriglohnländern große Einsparungen vornehmen. Allerdings bergen die schleichenden Frachtkosten die Gefahr, dass sie unbemerkt den Gesamtpreis ansteigen lassen.
Ein Problem der Frachtkosten ist nämlich, dass diese sich im Zuge der Gesamtkostenbetrachtung nur mit sehr viel Aufwand genau analysieren lassen. Wer hier nicht genau aufpasst, kann unter Umständen sogar deutlich draufzahlen. Da die Gesamtkosten einen entscheidenden Einfluss auf die spätere Gewinnspanne haben, spielt die Höhe der Frachtkosten im Zuge der Bilanzierung eine fundamentale Rolle.
Wie können Unternehmen ihre Frachtkosten im Überblick behalten?
Wer etablierte Unternehmen zu ihren aktuellen Frachtkosten befragt, wird nicht selten mit überforderten Gesichtsausdrücken konfrontiert. So kann nur ein Bruchteil der deutschen Unternehmen eine genaue Aufstellung ihrer Logistikkosten präsentieren. In vielen Fällen wissen die Verantwortlichen nicht einmal genau, welche Dienstleister aktuell genau für was eingesetzt werden. Der Grund hierfür ist, dass die vielen versteckten Kostenkomponenten nur sehr schwer übersichtlich dargestellt werden können.
Weiterhin lassen sich die Leistungen der Dienstleister nur schwer miteinander vergleichen, sodass häufig das Angebot ausgewählt wird, welches den gesamten Transportweg abdeckt. Jedoch könnte hier die Kombination aus mehreren Dienstleistern eine deutlich günstigere Alternative sein. Um in Bezug auf die Frachtkosten nicht den Überblick zu verlieren, ist ein umfangreiches Frachtkostenmanagementsystem nach wie vor die beste Lösung. Mit der Hilfe dieser Systeme können Offerten und Dienstleister mit nur wenigen Knopfdrücken zuverlässig verglichen werden.
Warum ist der Transport per LKW so beliebt im Vergleich zur Schiene bzw. dem Luftweg?
Wie bereits in den letzten Jahren zu beobachten war, unterliegt auch heute der Straßengüterverkehr einem starken Wachstum. So lassen die meisten Unternehmen ihre Waren nach wie vor per LKW transportieren, anstatt auf den Schienen- oder Luftverkehr auszuweichen. Der Hauptgrund hierfür dürften immer noch die verhältnismäßig günstigen Kosten sowie die Flexibilität sein. Zwar funktioniert z.B. der Transport von Automobilen, CNC-Fräsmaschinen, Maschinenteile und anderen Konsum- und Industriegütern per Bahn deutlich schneller, allerdings ist das Ganze auch mit wesentlich höheren Kosten verbunden.
Auch die LKW-Maut in Deutschland ändert hier nichts an der Marktlage, da sie den Transport nur geringfügig teurer macht. Hinzu kommt, dass die Frequenz der Lieferungen im Straßenverkehr deutlich höher ausfällt, als es bei dem Transport auf der Schiene bzw. dem Luftweg der Fall ist. Da die meisten Unternehmen heute nach dem Just-in-Time-Prinzip arbeiten, steht die niedrige Transportfrequenz der Bahn bzw. dem Flugzeug häufig im Konflikt mit der zeitlichen Planung.
Schlusswort…
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Frachtkosten ein häufig unterschätzter Faktor sind, der sich signifikant auf die Gesamtbilanz auswirken kann. Um hier nicht die Übersicht zu verlieren, sollten Unternehmen schnellstmöglich in ein Managementsystem investieren und ihre eigenen Frachtkosten auf Optimierungspotenzial untersuchen.