Am Zollamt in Weil am Rhein steht ein großes braunes Gebäude, in dessen oberen Stockwerken viele Speditionen und Agenturen Büros betreiben, in denen Zolldeklaranten sitzen. In eines dieser Büros durfte ich gestern, um eine Sendung Stühle, die für die Schweiz bestimmt waren, zu verzollen.
Um kurz nach vier gestern Nachmittag gebe ich meine Papiere bei der für mich zuständigen Zolldeklarantin ab. Nach einer Stunde fällt es der Frau auf, dass sie dieses Mal überhaupt nicht für mich zuständig ist und schickt mich in ein anderes Büro, ein Stockwerk höher.
Der Mann dort hat natürlich keine Lust mehr und schickt mich wieder weg. Früh um sieben wäre wieder einer für mich da.
Genau um diese Zeit stand ich auf der Matte. Ich sollte die Papiere auf den Holztresen legen und auf dem Korridor warten. Er würde mich dann rufen.
Das die Abfertigung aber drei Stunden dauern würde, hat der Deklarant nicht gesagt.
Irgendwie sind die in diesem Gebäude alle bräsig. Vielleicht liegt das an den Fenstern, die sich nicht öffnen lassen. Fehlender Luftaustausch lässt Menschen komisch werden.
Tja. Blöd nur, dass ich durch die achtzehn Stunden Zwangspause meine Stühle erst am Nachmittag entladen lassen konnte. Die zwei restlichen Entladestellen bei Turin und Cuneo schaffe ich deshalb erst morgen.
Laden darf ich natürlich auch noch. Das wird dann Freitag werden. Was sich dann Wochenende nennt, wird wieder einmal spät und extrem kurz.