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Monat: Juni 2015

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Moin Maik,

mir ist grade eine Geschichte zugelaufen, zu der mich deine Einschätzung interessiert: Samsung montiert anscheinend große „Fernseher“ 😉 auf die Rückwand von LKWs, die den Nachfolgern besseren Blick auf den Gegenverkehr erlauben sollen:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Safety-Trucks-von-Samsung-Heckdisplay-fuer-sicheres-Ueberholen-2719853.html

Klingt erst mal nett. Mein erster Gedanke war dann aber, dass dadurch genau die, die sowieso schon im einstelligen Sicherheitsabstand hinter einem LKW kleben, dabei auch noch unterstützt werden. Bei sicherem Abstand kann ich (im PKW) üblicherweise auch problemlos an LKWs vorbeigucken. Viel eher wird’s (wie bei Heise schon in den Kommentaren angemerkt) zur Werbefläche…

Soviel dazu. Wo ich grade am Schreiben bin, hab ich da als Mensch ohne C-Führerschein noch eine Frage:
Ich sehe viel häufiger Anhänger mit Schwenkachslenkung (nach Wikipedia) statt einer einfachen Tandemachse. Welchen Vorteil hat die Schwenkachse, dass man dafür die Umstände beim Rangieren auf sich nimmt?
(Neulich mal wieder schwer beeindruckt gewesen, als ein Penny-Lieferant seinen Schwenkachszug rückwärts in die enge Einfahrt gefaltet hat…)

Wie du diese Fragen jetzt aufdröselst, sei dir überlassen. 🙂
Stressfreie Fahrt,

Marcel

Hallo Marcel,

zu deiner ersten Anmerkung mit dem Samsung-Truck gab es schon eine Frage und auch Antworten. Deine Anmerkungen passen da aber gut dazu. Danke dafür.

Nun zu der Schwenkachslenkung. Oh je. Vorteile? Der Auflieger läuft einen größeren Radius und die Reifen halten länger. Nachteil? Muss beim Rückwärtsfahren gesperrt werden, sonst stellt sie sich quer.
Zumindest wurde mir das so geschildert und demjenigen glaube ich. Zumindest manchmal. Danke Sven 🙂

Ich selber habe damit nichts am Hut.

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Frederik hat einen neuen „Safety Truck“ entdeckt:

Was hältst du denn davon?

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Beste Grüße!

Was ich davon halte? Hmm, tolle Sache. Natürlich besonders für die, die hinter dem Lkw fahren. Nur glaube ich nicht, dass diese Technik eine Zukunft hat. Viel zu teuer und viel zu aufwendig. Aber immerhin zeigt Samsung, was alles möglich ist.

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Grummeln ist keine Alternative

Seit 24 Jahren fahre ich Lkw. Für mich ist dieser Job weder verwegen, noch primitiv oder gar kriminell. Also wie er oft dargestellt wird. Im Gegenteil. Ich verdiene damit meinen Lebensunterhalt. Nicht mehr und nicht weniger.
In all diesen Jahren höre ich aber ein grummeln. Nämlich darüber, dass keine fünf Leute unter einen Hut gebracht werden können, der Druck von Arbeit- und Auftraggebern immer größer wird, der Stress im Straßenverkehr immer weiter zunimmt und anderen negativen Dingen. Viele sind unzufrieden, haben schlichtweg die Nase voll. Trotzdem lassen sich viele vieles gefallen.

Dabei wäre es doch so einfach, seinen Unmut freien Lauf zu lassen. Es müssen nicht immer große, weltbewegende Dinge sein. Nein, mit kleinen Schritten fängt es an. Ich kenne Kollegen, die bleiben täglich fünf Minuten stehen. Und zwar um fünf vor zwölf.

Es ist fünf vor zwölf

Oder andere reduzieren jeden Donnerstag für eine Stunde ihre Geschwindigkeit. Auch das ist eine Möglichkeit, seine Unzufriedenheit nach außen zu tragen:

Zehn km/h langsamer

Aber selbst wer sich diese Zeit nicht nehmen will oder darf, kann etwas gegen seine Isolation tun und Solidarität zeigen. Die sonst so oft gescholtenen Tschechen haben es vorgemacht. Gemeint ist eine am linken Aussenspiegel befestigte Warnweste. Schon mit dieser eigentlich simplen Geste zeigt man nicht nur Solidarität mit seinen Berufskollegen, sondern auch den Willen zum Zusammenhalt.

Warnweste am Spiegel

Ja, es gibt tatsächlich Fahrer, die sich für Veränderungen im Transportwesen einsetzen. Nur leider sind das noch viel zu wenige. Damit meine ich nicht die, die laut nach Streik rufen. Aber noch viel öfter gibt es selbst unter Fahrern Macht- und Konkurrenzkämpfe. Eigentlich ein trauriges Bild.

Aber es geht auch anders. Vor drei Wochen habe ich den Erlebnisbericht eines Kollegen hier verbreitet. Der Mann heißt Michael Schmalz. Auf seinem privaten Account auf Facebook hat er kürzlich folgendes geschrieben:

Wenn doch diese Solidarität und der Zusammenhalt offensichtlich vermisst wird, warum packt sich da nicht jeder selbst an die Nase und lebt diesen Zusammenhalt vor!? Mal kurz vom Gas gehen, mal aussteigen und einweisen wenn ein Kollege am rangieren ist, einfach nur mal Grüßen wenn man auf dem Parkplatz und Ladestellen auf einen Kollegen trifft, usw.! Es gibt so viele Möglichkeiten, auch wenn man mal wieder zu viel Druck hat, diesen Zusammenhalt zu leben und vor zu machen.

Auch merkt, hört und sieht man, daß die fehlende Solidarität unter den Fahrern von der Politik, Wirtschaft und auch Medien, ausgenützt, ausgeschlachtet und auch gefördert wird. Durch diesen fehlenden Zusammenhalt, werden wir wie die Letzten behandelt und hingestellt. Als Deppen der Nation. Wenn wir es aber schaffen über kurz oder lang diesen Zusammenhalt zu zeigen, zu fördern und zu leben, würde sich das mit der Zeit ändern.

Auch einen politischen Druck könnte man damit aufbauen. Stellt euch vor, es würden 60% aller Fahrer mit einem Solidaritätszeichen durch die Gegend fahren!? Es wurde schon begonnen und man sieht ab und zu einen Lkw mit einer Warnweste am Spiegel. Stellt euch vor, die Polizei, BAG und Zoll würde das immer öfter auf den Straßen sehen. Das wird sich bis zu den obersten Politikern, Chefs und Wirtschaftsbossen rumsprechen. Natürlich können die Chefs es einem verbieten und unter Druck setzen, aber was für eine Begründung wollen sie vorlegen? Wir werden von der Politik und Wirtschaft klein gehalten und an die Kette gelegt, weil sie genau wissen, daß sich die Fahrer nicht Solidarisieren werden.

Ich denke, besser kann man es nicht ausdrücken. Der Zusammenhalt unter uns Fahrern muss nur gelebt werden. Weg vom bereits erwähnten Konkurrenzkampf, hin zu mehr Gemeinsamkeit. Denn schließlich sitzen alle Fahrer im gleichen Boot.

Wir selber haben es noch immer in der Hand, unsere berufliche Zukunft positiv zu gestalten. Machtkämpfe sollten wir nicht unter uns austragen. Genausowenig dürfen die Preiskämpfe der großen Konzerne auf unseren Rücken stattfinden. Das zu begreifen und etwas dagegen zu tun, ist nicht schwer. Also, nicht nur still vor sich hin grummeln. Denn dadurch ändert man nichts.

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Alles ist Politik

Auf der Selbstdarstellungsseite der SPD kann man diese Sätze lesen:

Verantwortungsvolle Flüchtlingspolitik.

Die schwersten Menschenrechtskrisen seit Jahrzehnten zwingen heute fast 17 Millionen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen.

Sie brauchen dringend Zuflucht – in Deutschland und in anderen sicheren Staaten. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind sozialdemokratische Grundwerte.

Wie diese verantwortungsvollen Grundwerte aussehen, kann man auf diesem Video bestaunen. Und das ist nur eines von zig anderen, die man allein auf Youtube findet.

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England. Das ist die Hoffnung für die Flüchtlinge. Aber Calais ist die Realität. Auch für Lkw-Fahrer. Ich kenne die Strafen nicht, die einem Fahrer drohen, wenn Flüchtlinge in Dover oder Folkestone auf deren Lkw entdeckt werden. Aber die sollen ziemlich hoch sein. Die Anklage in GB lautet wohl auf Menschenhandel. Und darauf steht Gefängnis. Oder zumindest hohe Geldstrafen. Natürlich auch für Chauffeure.
Ob diese wussten, dass sich Menschen auf oder unter deren Auflieger versteckten, spielt dabei sicher kaum eine Rolle.

In der Firma für die ich fahre, lädt ein Ire regelmäßig für England. Der ist eigentlich locker drauf, fröhlich, meist gut gelaunt. Etwas crazy halt. Das ist nicht negativ gemeint, im Gegenteil. Nur gestern, als ich Ihn mal auf die Situation in Calais ansprach, wurde er still und nachdenklich. Das kenne ich sonst nicht von Ihm.

Es ist traurig, was Politik mit Menschen macht. Abends nach getaner Arbeit oder wenn ich zwischendurch mal warten muss, da ich nicht immer sofort be- oder entladen werde, schaue ich auf Facebook durch diverse Fahrergruppen. Diese liefern ja mittlerweile eine Art Feldherrenblick, der früher den Mächtigen vorbehalten war. Da wird online über Weltpolitik schwadroniert, natürlich aus Fahrersicht. Was früher der Stammtisch in Autohöfen war, ist jetzt halt Facebook.
Auch über dieses oder ähnliche Videos wurde diskutiert. Für einige gibt es endlich wieder reale Feinde da draußen. Also abseits von Polizei und Pkw-Fahrern. Nämlich Menschen, die noch weiter unten stehen. Flüchtlinge die nichts mehr haben, ausser Ihren Klamotten am Laib. Und ein wenig Hoffnung.

Meinungen zu Calais

Sind das die Ansichten von Einzelpersonen? Nee, glaub ich nicht. Dieses Denken ist eher weit verbreitet. Wer sich dagegen stellt, wird mittlerweile gern als Gutmensch betitelt. Auch ich durfte mir das schon anhören.
Das ist mir aber egal. Denn wenn ich von irgendwelchen Hohlköpfen als solcher bezeichnet werde, dann bin ich halt einer. Sogar gerne.

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Schadensfälle und Ladung

Die Mutterfirma der Firma für die ich fahre, gibt regelmäßig ein Kunden- und Mitarbeitermagazin heraus. Mittlerweile ist Ausgabe 77 erschienen. In dieser heißt es auf Seite zehn, ganz oben:

Um Schadensfälle zu vermeiden, müssen alle Beteiligten ihr Augenmerk auf Ladungssicherung und Verpackung richten – das schließt auch die Verlader ein.
Ihnen bietet die xxx Logistic* umfangreiche Hilfestellung.

Irgendwie scheint diese Hilfestellung bei einigen Lagermitarbeitern der Tochterfirma nicht angekommen zu sein. Denn der am letzten Samstagfrüh für mich vorgeladene Auflieger sah so aus:

Ladungssicherung

Was folgte, waren Diskussionen – und das Montagfrüh. Diesmal war selbst ein Schichtleiter des Lagers der Meinung, an der Art der Verladung wäre nichts zu beanstanden. Danach war für mich das Gespräch beendet und ich übergab die Gesprächsleitung einem meiner Disponenten.
Das hat tatsächlich was gebracht. Nach zweieinhalb Stunden war das Zeug umgeladen. Geht doch. Aber erst muss diskutiert werden.

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Standklima

Mit der Hilfe einiger Kollegen ziert nun eine Standklimaanlage das Dach meines Lkw. Das Teil sieht zwar aus wie ein Kühlschrank, aber das interessiert mich nicht weiter. Wichtig ist der Wohlfühlfaktor. Denn bei Außentemperaturen von mehr als 30 Grad im Schatten wird eine Pause im Lkw beinahe unerträglich.

Anfangs dachte ich, dass es mit der Höhe Probleme geben könnte. Aber die erste Tour durch Österreich samt Höhenkontrolle verlief ohne Probleme.

Standklima Lkw

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RoadStars – powered by Mercedes-Benz

Ohne viel Text, dafür mit viel Inhalt. Mercedes-Benz hat ein Portal aus der Taufe gehoben, welches wirklich sehenswert ist – und das schreibt einer, der seit über fünfzehn Jahren nur Scania fährt. Also die Marke, die sich seit Jahrzehnten auch als „King of the Road“ bezeichnet.

Aber das ist Legende. Denn auch bei Mercedes-Benz hat sich viel getan. Über den neuen Actros MP4 hört und liest man z.B. viel gutes. Sprüche wie „Der Auspuff raucht, der Fahrer zittert, der Actros hat den Berg gewittert“ oder „Wie bekommt man 20 Fahrer in einen Actros? Man wirft nen Scaniaschlüssel rein. Und wie bekommt man sie wieder raus? Man wirft den Motor an„, gehören längst der Vergangenheit an.
Ich würde auch in einen Actros einsteigen. Dann hätte ich am Morgen wenigstens keine Rückenschmerzen.

Aber gut. Zurück zum bereits erwähnten Portal „RoadStars„. Das ist eine Online Community rund um das Thema Trucks. Nicht einfach nur fix hingezimmert, so nach dem Thema „nimm und sei zufrieden, dass wir Dir überhaupt irgendwelche Themen und Infos zur Verfügung stellen„. Nein, im Gegenteil. Die Auswahl an Daten, Nachrichten und Fakten ist wirklich groß.

So kann man die Print-Magazine „ROUTE“ und „Transport“ multimedial erleben. Die gibt es sonst nicht frei verkäuflich, sondern nur auf Bestellung bei Mercedes-Benz. Interessant finde ich auch den „Secret Place“. Hier verraten zwölf Fahrerinnen und Fahrer jeden Monat Ihre geheimen Plätze abseits von Stress und Hektik.
Ob Norwegen oder Österreich, die Türkei oder England. Die Berichte und Bilder sind wirklich eindrucksvoll.

Jens Stratmann ist ein sogenannter Autoblogger. Er schreibt also Testberichte über Autos und alles was so rund herum dazu gehört. Vor einigen Tagen befuhr er mit einem Skoda die Großglockner Hochalpenstraße. Mit Ihm zusammen strömen rund 900 000 Besucher jedes Jahr zwischen Mai und Oktober über den Alpenpass entlang des mit 3.798 Metern höchsten Bergs Österreichs.
Damit das überhaupt möglich ist, muß bis Anfang Mai die 48 Kilometer lange Passstraße geräumt sein.

Früher, in den ersten Jahren nach dem Bau der Passstraße 1935, waren für die Räumung 350 Männer bis zu 70 Tage lang im Einsatz. Heute benötigen zwölf Mitarbeiter für diese Aufgabe gerade einmal noch zwei Wochen.

Wie das möglich ist? Der Unimog U530 mit angebautem Räumschild wühlt sich selbst durch meterhohe Schneemassen. Damit sorgt das Teil dafür, dass die Straßen und Parkplätze innerhalb kürzester Zeit wieder befahren werden können. Auch das erfährt man auf „RoadStars“.

Oder das eine Hochzeit nicht nur zwei Menschen verbindet, sondern auch das Fahrerhaus mit dem Chassis. Wie das funktioniert sieht man ja bereits in diesem Video.
Im Mercedes-Benz Werk Wörth bei Karlsruhe passiert das aber alle drei Minuten. In jedem Detail verarbeitet nach dem Motto „Trucks you can trust“. Und das seit über 50 Jahren.

Ich will jetzt nicht alles erwähnen. Dieses ganze Online-Projekt der Daimler AG ist wirklich umfangreich. Es gibt noch viel mehr zum Lesen und Schmökern. Klickt einfach mal rein. Und wenn Euch noch irgendein Thema fehlen sollte…

schreibt einfach an die Macher dieses Portals. Die haben sicher immer ein offenes Ohr für Eure Wünsche.

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Fundstücke Teil XCVII

Dieses selbstgebaute Fliegengitter aus Sperrholz fiel mir letzte Woche an einem polnischen Lkw auf. Diese Dinger gibt es wohl auch zu kaufen. Aber das eigene entworfene macht bestimmt mehr Freude – und verkürzt die Wochenenden auf irgendeinem Rasthof:

Fliegengitter

Fliegengitter Lkw

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