Wer nicht mehr wählt, weil ihm die Politik nicht gefällt, verhält sich genauso dumm, wie jemand, der nicht mehr isst, weil ihm die Speisekarte nicht zusagt
Unbekannt
Wer nicht mehr wählt, weil ihm die Politik nicht gefällt, verhält sich genauso dumm, wie jemand, der nicht mehr isst, weil ihm die Speisekarte nicht zusagt
Unbekannt
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Wenn mir die Speisekarte in einem Restaurant nicht zusagt, gehe ich halt wo anders hin oder lasse eine Mahlzeit aus. Das ist ja in der Politik nicht so einfach. Da hat man ja höchstens die Wahl zwischen Pest und Cholera…
Daher find ich den Spruch eigentlich gar nicht so Schlau, eher ein Vergleich Äpfel vs. Birnen…
Grüße
@Stefan:
dies setzt allerdings voraus das man(n) / (frau):
– sich mit komplizierten Themen überhaupt auseinandersetzen mag
– die eigenene Analyse der gegebenen Informationen erfolgt
– die eigene Meinungsbildung erfolgt, auch wenn sie dem „Mainstream“ widerspricht
– diese gewonnene Meinung auch öfftlich vertreten wird
Daher ist es nicht so einfach, einfach zu sagen: „Politische Entscheidungen wie eine Speisekarte handhaben“ …
„…wenn was nicht nach meinem Geschmack ist, lasse ich es aus…“
Das funktioniert so in der Praxis nicht!
In der Praxis muss man gegen alle Widerstände auch öffentlich für seine persönliche Überzeugung einstehen … und vor allen Dingen fähig dazu sein !
derart vereinfachende Vergleiche hinken immer, mal mehr, mal weniger, was jedoch damit (mutmasslich) gemeint ist, ist: wer nicht wählt hat auch kein Recht, danach zu meckern. Wählen heisst auch, eine ungültige Stimme abzugeben, denn dann wird die Statistik dies als Wahlbeteiligung werten.
@Hajo:
dem kann ich zustimmen, das Problem ist nur, dass in der Praxis nur die Stimmen derer zählen, deren Stimme „gewertet“ werden konnte, und sich jede Partei demzufolge als „legimitiert“ ansehen wird…
z.B.:
– Wahlbeteiligung 60% der Wahlbevölkerung des Landes
– davon 50 % für die bisherige Regierung…
(das entspricht:
100% Gesamtbevölkerung ./. 40% „Nicht-Wähler, Resultat * 50%)
Ist das _wirklich_ eine „demokratische Mehrheit? Je weiter die Wahlbeteiligung nach unten sinkt, desto schlimmer wird es mit der „Demokratie“ …
@highwayfloh
aber wer ist denn schuld an dieser „Auswertung“? Sind es nicht letztendlich die Statistiker und auch die Journalisten, die die „ungültigen“ Stimmen mit Penetranz unterschlagen und so – mit Hilfe der Wahlbeteiligung – die Wertigkeiten manipulieren?
Nur: Nicht-Wähler machen das Ganze nur noch schlimmer: ihre Aussage wird als „is‘ mir doch Wurscht“ gewertet
.. und ist das nicht noch schlimmer?
Endlich meine Wellenlänge hier 😉 Nachdenken, Überlegen, Handeln. Die Griechen, Portugiesen, Libyen, Ägypten, Tunesien… Alles steht auf „unserer Speisekarte“. Hauptsache dat Schnitzel wird nicht teurer… Wer so denkt, fährt Truck. Oder denkt nach. Und ja, ich möchte provozieren. Sonst wacht keiner auf. Fahren ist nicht alles.
In diesem Sinne…
Die ungültigen Stimmen werden zwar mit gezählt aber letzten Endes verworfen – das zu ändern müsste durch ein Gesetz erfolgen und das müsste die Politik schnüren… Ich glaube nicht daß in dieser Hinsicht was passiert.
Das sähe sicherlich anders aus wenn die ungültigen Stimmen anteilig in „unbesetzte Plätze“ umgewandelt würden – auch unter Beibehaltung von eventuell erforderlichen absoluten Mehrheiten bezogen auf die Gesamtanzahl der Plätze.
Praktisch fehlt doch auf dem Wahlzettel das Feld: „Nix davon!“
Die Enthaltung zählt in der Demokratie als 3. Stimme. Leider ist unser Wahlsystem fehlerhaft, den wäre es gerecht, müssten die Nicht-Wähler einen Großteil der Regierung stellen.
Das könnte etwa in der Form sein das bei einer Beteiligung unter x Prozent die Wahl ungültig ist. Oder das der Bundestag um x Abgeordnete, je nach Wahlbeteiligung, verkleinert/vergrößert wird.
@Denerlei
leider ist die Abgabe einer ungültigen Stimme (nicht zu verwechseln mit nicht wählen!, lieber Ralf 😉 ) auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber die entsprechende Reduzierung unseres ohnehin überfrachteten Regierungsapparates (Parlamente und Regierung) hat einen gewissen Charme, der zur Motivation der sich zur Wahl Stellenden möglicherweise beitragen könnte
.. könnte! 🙁
Also das Beispiel mit „in ein anderes Restaurant“ gehen, bleibt natürlich jedem offen. Aber damit verändert sich nichts. Es wird nur etwas passieren, wenn die Leute hier ihre Meinung vertreten und aktiv werden. Egal wie. Ich bin gespannt was in Spanien passiert. Natürlich sind viele Jugendliche schon weggegangen. Das hat aber nichts geändert, außer dem Land einen Braindrain beschert. Wichtiger ist es zu sagen: Stopp so nicht, ihr repräsentiert uns nicht. Wir wollen auch mitreden. Dazu braucht man aber zwei Dinge:
1. eine bestimmte Masse die sich gehör verschaffen kann
2. im Laufe der Zeit eine Organisation
und zu der Frage der Nichtwähler: wer nicht Stimmt hat zwar nicht „Keine Stimme“, aber wird nicht gezählt. Es drückt sich nciht aus. „Nein“ sagen reicht nicht. Er kann aber trotzdem anders auftreten. Aber Fakt ist doch, dass viele einfach keinen Bock haben zu Wählen oder sich zu engagieren. Da sage ich aber: Pech gehabt. Wer nicht aktiv wird, der hat auch keine Stimme.
Dieser Spruch ist ein klassisches Eigentor.
Politik ist demnach wie ein schlechtes Restaurant.
Die Leute essen den Frass, es schmeckt nicht, aber man bezahlt die Zeche ohne zu murren.
Und so wird dieses Restaurant auch immer Gewinn machen.
Genau so hätten es diese unfähigen Politiker gerne!
Wer sich nicht alles bieten läßt ist also dumm?
@kritischerAkademiker:
Das die Nicht-Wähler keine Stimme haben, ist wahr und traurig zugleich. Denn die meisten Nicht-Wähler sind keine Wahlverweigerer. In den meisten Fällen sind es eben diejenigen, die in der Gesellschaft ohnehin keine Stimme/Lobby haben: Die ärmsten der Armen.
In Deutschland liegt die Wahlbeteiligung bei 75-79%, was meiner Ansicht nach ein doch recht guter bis sehr guter Wert ist. In den USA hingegen liegt die Wahlbeteiligung gerade einmal bei 50%. Das hat verschiedene Gründe, jedoch kommen überdurchschnittlich viele Nicht-Wähler aus den Reihen der Armen und Geringverdiener. Das gilt sowohl für die USA als auch für Deutschland.
Den Nicht-Wählern ihre Stimme abzuerkennen weil sie nicht gewählt haben, widerspricht unserer sozial ausgerichteten Politik. Deshalb müsste eigentlich diese „Wählergruppe“ nach besonderer Beachtung und Berücksichtigung verlangen.
@hajo: Ich hab doch gar nichts über ungültige Stimmen geschrieben :/
Aber du musst da in einem gewissen Punkt unterscheiden. Es gibt „freie“ Wahlen bei denen man sich selber entscheiden kann ob man abstimmt oder nicht. Und es gibt Pflichtwahlen bei der jeder zur Abstimmung verpflichtet ist. Darüber gibt es auch noch Pflichtwahlen die nur die Möglichkeit A oder B offen lassen.
Solche Wahlen mit Pflichtbeteiligung gibt es in erster Linie im Bundestag/Bundesrat. Um dem Abstimungszwang zu entgehen bzw. wenn man weder A noch B wählen will, nutzt man dann i.d.R. die „ungültige Stimme“ um seine Stimme abzugeben.
Bei Wahlbeobachtungen im Bundestag/Bundesrat werden solche ungültigen Stimmen ganz genau beobachtet, denn normalerweise werden sie nicht zufällig abgegeben.
Bei den freien Wahlen, wie z.B. Landtagswahlen, haben sie keinerlei Gewicht. Sie werden schlichtweg nicht mitgezählt und fallen dann so höchstens bei der Wahlbeteiligung ins Gewicht.
Für uns Wahlvolk ist es also völlig Wumpe ob wir eine ungültige oder gar keine Stimme abgeben.
@ Ralf: dann habe ich Deinen ersten Satz (Kommentar 8) missverstanden 🙁