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Monat: August 2010

Ich bin da

46 Paletten sollten es sein und 46 Paletten sind es geworden. Jetzt, 850 Kilometer weiter nördlich, sehe ich, dass alles heil geblieben ist.
Ich bin zwar etwas zu spät angekommen – aber nun ja: Es gibt schlimmeres.

Paletten im Auflieger

Morgen habe ich drei Abladestellen, irgendwo in Mittelhessen. Genau, dass ist dieser Landstrich, in dem ich am Montag begonnen habe.
Eigentlich müßte ich spätestens Mittag fertig sein. Eigentlich…

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Schlaue Dialoge

Es dauert eine halbe Stunde, sämtliche Kinder ins Auto zu verfrachten, sie anzuschnallen und sicherzustellen, dass alle etwas zu knabbern haben.

Brad Pitt (Schauspieler)

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Wir haben einen Aufschwung! Nur kommt der nicht überall an!

Bodo Ramelow, seines Zeichens Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, war letzte Woche auf einer Tour durch Erfurt. Eingeladen dazu hatte Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU). Zwischenziele waren verschiedene Betriebe der Provinzhauptstadt.

Angesprochen wurde auf dieser Reise auch das Lohnniveau in diesem Freistaat. So liest man bei Herrn Ramelow u.a. folgendes:

…dass Billiglohn keine Strategie mehr sein kann, die der hiesigen Wirtschaft weiterhilft.

Das klingt toll. Dann kann ich mir ja in naher Zukunft einen Arbeitgeber suchen, der in meinem Heimatort angesiedelt ist – und nicht 250 Kilometer entfernt.
Aber ich bleibe in der Realität: Ein Bekannter von mir fährt für eine Spedition, mit Sitz in einem Ort im thüringischen Eichsfeld. Sein Bruttoverdienst liegt bei 1 800 Euro. Netto sind das bei Steuerklasse 1 rund 1 220 Euro. Dazu kommen Spesen, die aber nicht mit zum regulären Lohn zählen.

1 220 Euro monatlich in der Lohntüte. Und das bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 240 – 260 Stunden im Monat. Da braucht man wirklich eine Menge Enthusiasmus. Oder was näher liegt: Man denkt besser nicht darüber nach.

In der „Thüringer Allgemeinen“ konnte man vor einigen Tagen ein Interview mit dem Präsidenten des Thüringer Arbeitgeberverbandes, Wolfgang Zahn, bewundern. Voller Stolz berichtete er auf die Frage, wie es der Thüringer Wirtschaft geht, folgendes:

Es brummt. Vor allem die Autobranche, Zulieferer, Kunststoffhersteller und jetzt auch der Maschinenbau laufen nach der Krise wieder auf vollen Touren.

Natürlich kam in diesem Interview auch das Thema Billiglohn und Leiharbeit zur Sprache. Als Antwort kamen Sätze wie „Da wird vieles übertrieben„, oder „Die im Arbeitgeberverband organisierten Firmen zahlen alle Tariflöhne, was ein grundsolides Auskommen bedeutet.“
Wie viel Prozent der Thüringer Unternehmen tatsächlich den offiziellen Tarif zahlen, kann oder will aber auch der Chef eines Wirtschaftsverbandes nicht sagen. Bei dieser Frage verliert er sich in diffusen Schätzungen.

In der Kunststoffindustrie brummt es also. Komisch, dass ein Arbeitnehmer davon nichts merkt. Ausser vielleicht durch eine erhöhte Arbeitsbelastung.
Ein weiterer Bekannter von mir arbeitet bei einem Zulieferer der Automobilindustrie. Dort, in Eisenach, werden diverse Kunstoffteile hergestellt. Selbst in der zurückliegenden Wirtschaftskrise gab es keine Entlassungen und auch keine Kurzarbeit. Trotzdem ist eine Lohnerhöhung für die dortigen Mitarbeiter Utopie.
Selbst der erwähnte Bekannte verdient als Vorarbeiter im 2 – Schichtsystem gerade einmal 1 400 Euro. Brutto natürlich. Wenn der Sätze hört, in denen es heißt, er hätte ein „grundsolides Auskommen“, wird er still. Ob vor Scham, seiner Familie kein grundsolides Auskommen bieten zu können oder einfach nur, weil Ihm die Worte fehlen, weiss ich nicht.

Aber ein wenig Hoffnung bleibt. Immerhin forderte der heutige stellvertretende Ministerpräsident, Christoph Matschie, im letzten Wahlkampf folgendes:

Eine SPD-Landesregierung mit Christoph Matschie an der Spitze wird für höhere Löhne in Thüringen kämpfen

Für ganz nach oben hat es für Matschie bekanntermaßen nicht gereicht. Als Ausrede kann das aber nicht gelten. Ansonsten ist er bald wieder in der Opposition – und der Ministerpräsident heißt Ramelow. Der ist bekanntlich für einen Mindestlohn.

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Hartes Gummi

Mein erster Gedanke war: „Bäh. Da sind irgendwelche harten Teile drin“. Dann kam die Erkenntnis: „Kacke, jetzt ist mir ein Zahn abgebrochen!“

Das passiert, wenn man irgendwelches Gummizeug von Haribo ohne nachzudenken in sich hinein(frißt)schlingt.

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Drei von diesen Kunden an einem Montag und die Woche ist gelaufen…

Montagfrüh, erste Abladestelle – irgendwo in Mittelhessen:

Morgen, ich habe elf Kisten und Paletten für Euch!
Wo kommt das her?
Italien!

Fahre da an die Rampe!
Das ist schlecht. Besser wäre von der Seite!
Nee, fahre an die Rampe!

Zwei Minuten später steht der Lkw an der Rampe. Der Lagerkappo kommt, schaut und spricht:

Die Kisten bekomme ich mit dem Stapler von hinten nicht raus. Wir müssen doch von der Seite abladen!

Sag ich doch!

Montagvormittag, zweite Abladestelle – irgendwo im Siegerland:

Morgen, ich habe acht Regalteile für Euch!
Wo kommen die her?
Italien!

Italien ist groß. Geht es nicht genauer?
Von CamoMaf*!
Ah ja!

Dann wendete sich der Lagerkappo an einen Staplerfahrer:

Sag dem Fahrer, der soll sich an die Seite stellen und den Auflieger öffnen!

Ehe der Staplerfahrer zu Wort kam, blöffte ich den Lagerkappo an:

Kannst Du mir das nicht selber sagen? Oder bin ich Luft für Dich?

Nein, nein. Das war nicht so gemeint„, bekam ich zur Antwort. „Aber der muß das lernen!“ „Was muß der lernen„, unterbrach ich Ihn. „Doch nicht etwa, wie man einen Lkw – Fahrer anspricht“!

Montagnachmittag, dritte Abladestelle – irgendwo im Sauerland:

Hallo, ich habe einige Paletten für Euch!
Das ist schön. Da warten wir schon drauf. Fahre da an die Rampe!

Das die unteren Kartons dem Gewicht der oberen nachgegeben haben und sich die gesamten Paletten in „leichter“ Schieflage befinden, verschweige ich erstmal.

Fünf Minuten später. Mittlerweile schaut sich der Chef dieser Firma die Paletten an: „Sowas habe ich noch nicht gesehen. Da muß ich Fotos machen
Tja, dass liegt am Absender. Der hat die Paletten falsch gepackt„, antworte ich.

Ach wo„, antwortet er. „Ihr habt die bei Euch umgeladen. Das weiss ich genau!

Das Gegenteil zu behaupten, bringt nichts. Ich versuche es trotzdem, auch wenn ich wenig Lust dazu habe, mich dauernd rechtfertigen zu müssen.
Letztlich rufe meinen Disponenten an, schildere kurz die Situation und damit ist für mich die Sache erledigt. Soll der sich darum kümmern. Schließlich wird er dafür bezahlt. Basta…

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Dumme Frage, schlaue Antwort

An: Dr. Kristina Schröder MdB

Sehr geehrte Frau Schröder,

auf Ihrer Webpräsenz lese ich folgende Aussage über den Bundespräsidenten Christian Wulff:

Er bringt wichtige Eigenschaften für das höchste Staatsamt mit, polarisiert
nicht, sondern will Interessen ausgleichen. Durch sein langes politisches
Engagement ist er nah an den Menschen, kennt ihre Sorgen und kann die richtigen
Denkanstöße für Deutschlands Zukunft geben.

Nun meine kurze Frage: Wie kommen Sie darauf, dass ein Politiker nah an den Menschen ist? Woher kennt ein Politiker meine Sorgen?

Mit freundlichen Grüßen!
Maik Erdmann


Sehr geehrter Herr Erdmann,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 20. Juni 2010. Frau Schröder hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Die meisten Politiker sind „nah am Menschen“ und legen Wert auf Bürgernähe. Dies geschieht vor allem durch persönliche Gespräche, die einen Großteil der politischen Arbeit ausmachen. Input aller Art wird so aus der Bevölkerung aufgenommen.

Frau Schröder bietet außerdem regelmäßig eine Bürgersprechstunde an, bei der die Bürger aus Ihrem Wahlkreis Ihre Anliegen mit Frau Schröder erörtern können. In vielen Fällen kann Frau Schröder helfen, vermitteln oder die Anregungen in ihre Arbeit einfließen lassen.

Politikern bieten sich also viele Möglichkeiten, die Sorgen der Menschen zu erfahren. Dies zu leisten, ist eine ihrer wesentlichen Aufgaben. Als Mitarbeiterin von Frau Schröder kann ich Ihnen versichern, dass sie tatsächlich „nah am Menschen“ ist und sich für ihre Sorgen interessiert.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Anna Reimers


Anna Reimers
M.A. pol.
Wissenschaftliche Referentin
Büro Dr. Kristina Schröder, MdB
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Platz der Republik 1
11011 Berlin

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Schlaue Dialoge

Vor allem die deutschen Transporter haben wir gerne gekauft. Die hatten immer so schöne Aufschriften. Was heißt eigentlich Heizungsbau?

Maen Helwe (Libanesischer Autohändler)

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Ursachenforschung

Gefunden im morgenweb:

Schlecht ist es einem 61-jährigen Pkw-Fahrer ergangen, der gestern Mittag in Dudenhofen von der Auestraße auf ein Firmengelände abbiegen wollte und dabei wegen des Gegenverkehrs langsam machen musste. Die Polizei teilte mit, dass ein nachfolgender 64-jähriger Lkw-Fahrer über den Abbiegevorgang so böse wurde, dass er zunächst wild hupte…

Tja, liebe Pkw – Fahrer: Kurz vor einem Lkw aus einer Nebenstrasse rausfahren und hundert Meter weiter links abbiegen wollen oder müssen. Da werde ich auch grantig.

Aber vielleicht hat der verlinkte Vorfall auch ganz andere Ursachen… 🙂

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