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Wochenanfang

Montagfrüh, 7.00 Uhr in einer Firma im Siegerland. Der Chef selber „begrüßt“ mich:

Guten Morgen, ich bringe Trennwände!
Von welcher Firma?
Bassani!
Kenne ich nicht! Was soll das sein?
Na Trennwände aus Italien!
Achso, sagen Sie das doch gleich! Wo steht der Lkw?
Auf der Strasse!
Das ist aber gut für die Strasse!
Es muß aber von der Seite abgeladen werden!
Das werde ich dann sehen, wenn Sie hier sind!
Deshalb sage ich Ihnen das. Wo soll abgeladen werden?
Fahren Sie rückwärts diese Einfahrt hoch, passen Sie aber auf die Hauswand auf!
Ja ja!
Seinem Blick nach zu urteilen, kannte er die Bedeutung dieser beiden Wörter.

An der gewünschten Stelle angekommen, begann ich die Seite des Aufliegers zu öffnen. Er kam mit drei seiner Angestellten hinzu und begann denen zu erklären, wie der Auflieger abgeladen wird.
Während ich meiner Arbeit nachging, schaute ich nebenbei interessiert zu.

Kümmern Sie sich darum, dass der Auflieger geöffnet wird„, bellte er mir zu. Auf mein Grinsen reagierte er nicht.
Der jüngste seiner Angestellten begann abzuladen, der Alte mit seinen schroffen Anweisungen immer dabei: „Machen Sie die Gabeln weiter auseinander“, „fahren Sie nicht wie Schumacher“, „passen Sie doch auf“„.

Jetzt, nach drei Stunden ist der Auflieger halb leer und erstmal Frühstück. Der Staplerfahrer wirkte sichtbar erleichtert, 15 Minuten Ruhe zu haben 🙂 .

5 Comments

  1. Phil
    Phil 23/02/2009

    Ich sollte mal einen Einseitenkipper, beladen mit Paletten (sic!), zwecks Abladung zu ner Palettenfirma bringen – Freitags um 5 Nachmittags. Der Lagerarbeiter meinte es wohl ironisch, dass ja Abkippen am schnellsten ging.

    So war’s denn auch nach Stunden des Wartens auf Godot. Als dann der Krach übers gelände dröhnte, kam dann doch noch jemand aus dem vorher verschlossenen Geschäftsgebäude gerannt. Ich bin dan ganz schnell abgehaun. Okay, im nachhinein sage ich mir auch, ich hätte den Hänger dort stehen lassen sollen.

    🙂 so kanns gehen.

  2. Ralf
    Ralf 26/02/2009

    Unser Lagermeister ist auch so ein HB-Männchen. Wenn der mehr als 3 Tage Urlaub am Stück hat, bekommt der schon Entzugserscheinungen und spielt zu Hause mit Modellautos Auf- und Abladen.
    Ich hab mich mal in nen Stapler gesetzt um den 3 Meter zur Seite zu fahren weil das Ding im Weg stand. Staplerschein und ausreichend Erfahrung sind vorhanden. Unser Lagermeister hatte dann für die 50 Meter Entfernung doch nur 3 Schritte benötigt um mir wild winkend klar zu machen das er den Stapler die 3 Meter weg fährt.
    Zum Glück ist er aber im Großen und Ganzen ein sehr freundlicher Mensch. Ansonsten würde der sich wohl auch 3 mal täglich PAM forte einfangen.

  3. theralf
    theralf 27/02/2009

    Am schönsten is es, wenn solche, falls noch ein weiterer Mann zum Abladen benötigt wird, lieber 100m in die Halle rennen, um noch jemanden herbeizuholen, als selber mit anzupacken!

  4. Maik
    Maik 27/02/2009

    @ Ralf: Was bitte schön ist „PAM forte“ 🙂 ?

    @ theralf: Schön wäre es gewesen. Aber der turnte mit seinen mehr als 60 Jahren dazwischen rum, dass mir Angst und Bange wurde.

  5. Ralf
    Ralf 28/02/2009

    PAM forte = Paar Aufs Maul (forte) 😉

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