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Schlagwort: Neapel

Wie in grauer Steinzeit

Kurz vor Neapel gab mein Navigationsgerät einen kurzen, letzten Pips von sich und seitdem ist Ruhe. Das einzige, was es noch anzeigt, ist folgende Meldung (diese dafür aber immerhin in 9 Sprachen):

Bitte legen Sie die Speicherkarte ein

Na prima!

Diese Karte habe ich nie entfernt, wozu auch.
Also entnahm ich zum ersten mal dieses Teil, nur um es sofort wieder einzulegen. Ein leichter Druck auf ok., das Gerät startete neu und…

…nichts passierte.

Ich entriss dem Gerät die Karte ein weiteres mal, kratzte ein wenig darauf herum und startete einen neuen Versuch, natürlich wieder umsonst.
Nun bespuckte und knickte ich das Teil, schrie es an – aber ausser der bereits erwähnten Meldung passierte nichts.

Jetzt spürte ich doch etwas Panik in mir aufsteigen: Neapel und das ohne Navigerät? Wie soll das gehen?
Mir kam plötzlich diese Versicherungswerbung aus den 80ern in den Sinn, in der ein deutscher Tourist mit seinem VW Käfer einen neapolitanischen Gemüsestand umfährt und nur knapp einem Lynchmord entgeht.
Um dieses Schicksal nicht zu teilen, riss ich das komplette Gerät von der Scheibe, schlug es, nur um es anschließend anzuflehen.
Aber es half alles nichts, es verweigerte seinen Dienst standhaft – übrigens bis zum jetzigen Zeitpunkt.

In den Tiefen meines Gehirns arbeitete es und dann kam die Erleuchtung: Ich könnte es ja mal wie in grauer Steinzeit mit einem Stadtplan versuchen.
Gedacht und getan: Am nächsten Rasthof legte ich einen kurzen Zwangsstop ein, kaufte mir für knapp 15 Euro (*heul) einen Stadtplan und steuerte zielgerichtet auf diesen Moloch namens Neapel zu.

Meine Irrwege durch diese Stadt (trotz Stadtplan) erspare ich Euch, die sind eh nicht zu beschreiben. Nur soviel: Irgendwann überwand ich mich, hielt ich vor einer Autowerkstatt, um nach den Weg zu fragen. Einer der Mechaniker erklärte ihn mir – natürlich umsonst, ich verstand „nur Bahnhof“.
Nun versuchte ich dem Mann klar zu machen, in einem Telefonbuch nach der Firma zu suchen, um dort anzurufen, damit die einen vorbeischicken, der mich hinlotzt.
Genauso lief es dann ab.

Nach nicht einmal einem Kilometer landete ich in einem schummrigen Hinterhof, in dem sich diese Firma befand, bei der ich entladen sollte.
Ein Trost war, dass ich selbst mit einem Navi Probleme bekommen hätte, diese Bude zu finden. Nicht einmal ein winziges Hinweisschild wies darauf hin, dass sich dort eine Firma befindet.

Aber wie heißt es so schön: Ende gut, alles gut. Ich habe keinen neapolitanischen Gemüsestand gerammt, wurde demzufolge auch nicht gelyncht.
Nur meinem Navi steht dieser Tod wohl unmittelbar bevor…

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Mal wieder Neapel…

Letzte Woche war ich wieder in und um Neapel. Diese Stadt ist immer wieder ein Erlebnis – im positiven (tolle Gegend, freundliche Menschen), aber auch im negativen (Müllberge, Kriminalität u.s.w.).So warf mir z.B. jemand von einem Grundstück einen großen Stein vor den Lkw. Das Teil schlug knapp unterhalb der Windschutzscheibe ein. Einige Kunststoffteile gingen dabei zu Bruch – was aber zu verschmerzen ist.
Hätte der Stein die Scheibe getroffen, wäre es weitaus schlimmer gewesen.

Ich hielt zwar an, beließ es aber besser bei einem kurzen Foto dieses Grundstückes.

neapel1.jpg

Zum Thema Müll braucht man eigentlich nichts zu schreiben – Bilder sagen da einfach mehr:

neapel.jpg neapel2.jpg

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